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Neuntes Capitel.

Ueber Vergnügungen.

Algemeine Bemerkungen über dieselben.-Regeln für diefelben.-Ueber Musik und Tanz.-Nothwendigkeit, die Berghülgungen der Jugend gehörig zu ordnen.-Schicklich. keit die Versuchungen zu vermeiden.

Die Erwägung des geringen Nußens, und de

großen Nachtheiles, womit die meisten jener Ge nüsse verbunden sind, die man Vergnügungen nemnt, hat uns bewogen, uns in Ansehung derfelben mehr einzuschränken, als gewöhnlich von andern Christen geschiehet. Indessen haben wir keine Abneigung gegen solche Erhohlungen von körperlichen oder geistigen Arbeiten, die für denkende Wesen und wahre Christen schicklich sind; allein das Unverträgliche mit Religion und Tugend, was viele Vergnügun gen haben, und die Begierde, mit welcher ihnen nachgejaget wird, ist in der That eine Ursache zur

Betrübniß für diejenigen, denen das wahre zeitiche und ewige Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen iegt.

Es giebt in Ansehung der Vergnügungen drey Regeln, nach welchen wir unser Betragen einrichten ollten.

1. Alle diejenigen zu meiden, welche unnöthiger Weise zur grausamen Behandlung und Quaal der irmen Thiere gereichen. Unter diese Classe gehören J. B. Thiergefechte oder Heßen, Wettrennen, auch Jagden u. d. gl. wenn diese zur Lust und zum Vers gnügen angestellet werden.

2. Sich deren zu enthalten, die mit Wag= stücken verbunden sind, welche das Eigenthum und die zeitliche Glückseligkeit sowohl einzelner Perfonen, als auch ganzer Familien oft von ganz unge= wissen Umständen abhängig machen, und wobey nicht selten der Gewinn des einen, zu einer Quelle des Elendes für viele andere wird. Von dieser Art find alle Spiele, bey denen das Eigenthum ge= wagt werden muß.

3. Diejenigen zu fliehen, die unsere Tugend in Gefahr bringen, und uns unnöthigen Versuchun-j gen ausseßen; oder die das Gemüth so sehr ger streuen, daß es ungern zu seinen bürgerlichen und

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religiösen Pflichten zurückkehret. Hieher gehören vorzüglich die Belustigungen des Schauspieles, l und verschiedene andere Vergnügungen an öffent lichen Plägen, welche eine Tendenz haben, das Herz zu verderben, oder von der Liebe und Furcht m Gottes abzuziehen.

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Auch kommen, nach unserer Ansicht, Musik und Tanz in diese Classe zu stehen. Man könnte dagegen einwenden, daß diese beyden Stücke fich t auf eine Art anwenden lassen, die sie von der oben: gegebenen Beschreibung ausnimmt. Allein unsere Gesellschaft hält es für Recht, diese Vergnügungen |li| aus dem Grunde zu vermeiden, daß sie nicht nur oft mit Dertern und Gelegenheiten in Verbindung stehen, die höchst verwerflich sind: son dern auch, nach unserer Meinung ihnen schwerlich kann beygewohnet werden, ohne daß eine un nüße Anwendung der Zeit Statt finde, die wir nicht zu verschwenden, sondern zu erkaufen und in Furcht hinzubringen ermahnet werden.

Wåren unsere Gemüther recht geordnet, und unfere Neigungen auf das, was über uns ist, gerich, || tet, so würden diejenigen, die zu den reifern Jahren des Nachdenkens gelanget sind, nur wenig von dem für nothwendig erachten, was unter der Be nennung von Vergnügungen begriffen ist. In Ansehung der jungen Personen aber sollten dieje

aigen, welche die Aufsicht über sie haben, vorzüg: Lich dahin sehen, daß nur solche Vergnügungen zugelaffen werden, die ihrer Religion und Tugend nicht nachtheilig seyn können, und welche vielmehr dazu beytragen, daß sie eine gesunde Seele In einem gesunden Körper befißen mögen. Würden nach diesem Maßstabe die Vergnügungen eingeschränkt und geordnet, wie groß würde nicht der Vortheil seyn, der sich aus einer solchen Einschränkung ergåbe! Sehen wir aber, wie begierig viele, nicht nur junge, sondern selbst in Jahren geförderte Personen sich in zerstreuende und verderbliche Vergnügungen stürzen; so ist es nicht zu bewundern, wenn Laster und Religionsverachtung bis zu einem beunruhigenden Grade herrschend werden.

Wir sollten beständig ein Bewußtseyn unserer Schwachheit haben, und bedenken, wie leicht wir in Versuchungen fallen können, wenn diese sich uns darbieten. Wären wir dann auf die rechte Art bestrebt, für den wichtigsten Zweck unsers Daseyns, nämlich für das Wohl unserer unsterblichen Seelen zu leben, so würde dieses Gefühl unserer Schwäche uns anleiten, die Versuchungen zu vermeiden, und nicht unbedachtsamer Weise uns denselben auszuseßen. In wie fern nun jene Vergnügnngen an sich selbst Uebel find, oder nur als Versuchungen zum Bösen die

nen, wird für diejenigen, die ernsthafte Bemer kungen zu machen gewohnt sind, nicht zu erörtern nöthig seyn. Nothwendig aber ist es für uns alle, daß wir der apostolischen Ermahnung nachleben: "So sehet nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen, und erkaufet die Zeit, denn die Tage sind böse."*

* Eph. 5, 15. 16.

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