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scheinlich einer der gottseligen Abschreiber der fünf Bücher Mosis ihm in den Worten beilegte: "Der Mann Moses war aber sehr sanftmüthig; mehr als alle Menschen auf Erden."*

Aus der Betrachtung der verschiedenen hiemit verknüpften Umstände gehet überhaupt deutlich hervor, was für große Ursache wir haben, zu gestehen, daß die Wege des Herrn gerecht sind, und daß jene über die Cananiter verhängten Gerichte nicht die Ausübung einer tyrannischen Willkühr waren, sondern unter Umständen vollzogen wurden, die sie vollkommen mit den Begriffen von der Gerechtig keit und Barmherzigkeit vereinigen, welche wir unter die ausgezeichnetsten Eigenschaften der Gottheit zählen. Wenn denn auch in manchen Fällen die Unschuldigen mit den Schuldigen gleich zu leiden scheinen, so ist dieses nichts mehr, als was gemei niglich bey andern öffentlichen Heimsuchungen geschiehet. So müssen nothwendig in jenen höchst merkwürdigen Gerichten, der allgemeinen Sündfluth und der Zerstörung von Sodom und Gomorrah, viele unschuldige Kinder mit ihren schuldigen Eltern gelitten haben. Wir sollten aber, wenn wir solche Ereignisse betrachten, auch immer dabey bedenken, daß, was für allgemeine Trübsale, zur Bestrafung über ganze Völker, auch mögen verHångt werden, erst in einem künftigen Leben der 4 B. Mos. 12, 3. nach der Engl. Ueberseßung.

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große Unterschied zwischen einzelnen Menschen wird gemacht werden, "wo Gott geben wird einem jeg= lichen nach seinen Werken."*

Sollten einige, die mit mir den Krieg als gånzlich unvereinbar mit der christlichen Religion betrachten, aus der Unwandelbarkeit der göttlichen Natur den Einwurf herleiten wollen, daß der Allmächtige nicht in einem Zeitalter Dinge erlauben oder befehlen könne, die in einem andern mit sei nem Willen in Widerspruche stehen: so kann und sollte dagegen bemerkt werden, daß in seiner Regierungsweise der Menschen offenbar eine große Verschiedenheit herrscht, so daß viele Dinge, die in vorigen Zeiten, und unter andern Umständen nicht allein erlaubt, sondern sogar befohlen waren, gegenwärtig nicht zuläßlich seyn würden.

Es ist auch offenbar, daß unser hochgelobter Herr, als er die Friedsamkeit des Evangeliums ver. kündigte, zeigte, wie in vergangenen Zeiten ein ganz entgegengeseßtes Betragen mehr als erlaubt gewesen sey; und wenn wir nicht die Absicht haben, die Schicklichkeit der Art, mit welcher der Stifter der christlichen Religion die Grundsäße derselben derbreitete, zu bestreiten, so müssen wir eingestehen, daß es Zeiten gab, in welchen verschiedene Dinge erlaubt waren, die jeßt unerlaubt sind. Da: * R$m. 2, 6.

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her läßt sich denn auch wohl begreifen, wie die jú: dischen Kriege mit dem göttlichen Willen bestehen konnten. "Ihr habt gehört, daß gesagt ist, Auge um Auge, Zahn um Zahn; ich aber sage euch, widerstehet dem Uebel nicht." Ferner: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist, du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen;* `ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, sc. Erwägen wir nun die eben angeführten Ausdrücke, und bemerken den auffallenden Unterschied, den sie zwischen der Einrichtung des Gesetzes und der des Evangeliums machen, so werden wir hinreichende Ursache finden, zu glauben, daß es mit der Natur und dem Willen des göttlichen Wesens nicht unvereinbar war, dasjenige zu verordnen, was wir die Kriege der Juden betreffend aufgezeichnet finden.

Wenn die Schriften Mosis einigen Glauben ver– dienen, (und sie haben gewiß alle Ansprüche auf Glaubwürdigkeit, welche Schriften von ihrem Alter nur haben können,) so ist es klar, daß jene Kriege von dem Allmächtigen befohlen waren. Und

* Die Worte: "deinen Feind hassen,” kommen im al ten Testamente nicht vor. Vielleicht wurden sie von den Schriftgelehrten als eine Glosse hinzugefügt; indessen werden sie doch von unserm Heilande, durch seine Wieder: holung derselben, als mit der vorigen Einrichtung beste. hend anerkannt.

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wenn wir bedenken, daß wir für die Glaubwürdig- kr keit Mosis keine geringere Autorität haben als no unsern Herrn selbst; daß Er und seine Apostel, ser wenn sie ihn anführen, augenscheinlich zu erken: Gr nen geben, daß sie ihn für einen von Gott geleiter ten Mann hielten, so müßten wir, indem wir das mi Ansehen Mosis verwürfen, auch die Glaubwürdighe keit Christi und seiner Apostel leugnen: eine Folge rung gegen die sich das Herz eines jeden Chriften en empören muß.

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Lasset uns daher mit den uns gegebenen klaren Ech Beweisen des göttlichen Willens zufrieden seyn;| und anstatt die vorigen Verfügungen Gottes anzu-ani greifen, ihm vielmehr danken, daß er eine so viel uf vortrefflichere Ordnung eingeführt hat, nach welcher BY "die Ehre Gottes in der Höhe," so eigen thümlich verbunden ist, mit "Frieden auf Erden, und gutem Willen gegen die Menschen." (Eugl. Ueberfeßung.)

Während ich aber bemühet gewesen bin, jene Einwürfe aus dem Wege zu råumen, habe ich zugleich bedauern müssen, daß es nöthig seyn sollte, "die Wege Gottes," wie sie in der heiligen Schrift beurkundet sind, "gegen die Menschen zu rechtfertigen," und auf diese Art die Sache des Allmächtigen zu vertheidigen, der allein das Vorrecht befigt, "von keiner seiner Handlungen Rechenschaft zu ge

en.” Dennoch hat er, in so fern die verschiedeen Verhältnisse es erlaubten, sich immer herabgelasen, sein Verfahren gegen die Menschen denjenigen Grundsäßen der Weisheit, Gerechtigkeit und Varmverzigkeit gemäß einzurichten, die uns zu Regeln insers Verhaltens gegen einander dienen. Können wir dann aber in einigen Fällen jenen Zusamnenhang und jene Uebereinstimmung nicht ergrünpen, so sollten wir, bey dem unendlichen Abstand zwischen dem Allmächtigen und seinem Geschöpfe, dem Menschen, billig vorausseßen, daß wir auf Schwierigkeiten dieser Art stoßen würden; und wahrlich, weder die Weisheit noch der Glaube derjenigen verdient Bewunderung, die in Rücksicht auf ein endliches Wesen alles verwerfen, was ihr endlicher Verstand nicht zu fassen vermag. "Meinest du, daß du so viel weissest als Gott weiß, und wollest alles so vollkommen treffen, àls der Allmächtige? Er ist höher als der Himmel was willst du thun? Tiefer als die Hölle, was kannst du wissen? länger als die Erde, und breiter als das Meer. Wenn er sie umkehrte, oder verbürge, oder in einen Haufen würfe; wer will es ihm wehren."*

Wenn wir nun aber auch als ausgemacht anneh men, daß die heilige Schrift durch göttliche Eingebung, oder unter einem göttlichen Einflusse uns * Hiob 11, 7, 8, 9. 10.

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