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in dem Reichthum seiner Liebe, frühe auf einen Er löfer hinzuweisen und ihn zu verheißen. Dieses geschah gerade zu der Zeit, als über unsere ersten Eltern, wegen ihrer Uebertretung, das Urtheil ausgesprochen ward; denn da wurde ihrem Versucher und Verführer dieses Gericht angekündiget: "Ich will Feindschaft sehen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deinem Saamen und ihrem Saamen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Fersen stechen.

Obgleich jedoch diese Verheißung so früh gegeben war, so verflossen doch viele Jahrhunderte, ehe es Gott gefiel, sie gänzlich zu erfüllen. Indef= sen waren während dieser Zeit die Menschen nicht ganz sich selbst überlaffen; sondern der Allmächtige that ihnen durch den Dienst der Engel, durch den heiligen Geist, der unter dem neuen Bunde noch völliger sollte ausgegossen werden, und durch andere Mittel feinen Willen kund; indem er sowohl die Ungottseligen wegen ihrer Missethaten heimsuchte und bestrafte, als auch die Gerechten unter jenen Leiden, die sie in diesem Stande der Prüfung, wie auch, in manchen Fällen, wegen ihrer Liebe zu Gott und wegen ihrer Gottesfurcht erdulden mußten, ermahnete und tröstete. Auch wurden vorbildliche Opfer für die Sünde eingeführt, die auf

1 B. Mos. 3, 15.

das eine Opfer anspielten, "wodurch er auf ewig diejenigen vollendete, die geheiliget werden.”*

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Unter andern Quellen des Trostes war auch die Aussicht, die den Erzvåtern und Propheten von dem Tage Christi und von der Herrlichkeit seiner Einrichtung zu Zeiten eröffnet ward, und wovon sie wir viele Vorhersagungen in den heiligen Urkun: den vorfinden, welche sehr umständlich jene Vorner theile entwickeln, die dem Menschengeschlechte durch Ihn zugeführet werden sollten, der uns als der vom Vater Gesandte vorgestellet ist. Sowohl durch ken diese Weissagungen, als auch durch die Vorbilder des mosaischen Gefeßes, wurden die Gemüther vie ler Menschen zur Annahme des Messias allmählig vorbereitet, und es gab offenbar viele, die mit Simeon und Hanna “auf die Tróstung Israels und auf die Erlösung in Jerusalem warteten ;”† indem sie nach der Zukunft desjenigen aussahen, der so merkwürdig verheißen war, als ein Licht, die Heiden zu erleuchten, und zum Preise seines Volkes Ifrael."

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"Da nun die Zeit erfüllet war, sandte Gott sei- « nen Sohn, gebohren von einem Weibe, und unter das Gefeß gethan; damit er die, welche unter dem Gefeße waren, erlösete,§ und von jenen ceremoniel

* Ebr. 10, 14.
Luc. 2, 32.

1 Jef. 42, 6.

+ Luc. 2, 38.

§ Gal. 4, 4.

len Beobachtungen befreyete, die "als ein Zuchtmeister, sie zu Christo zu bringen,* bestimmt waren. Doch war der große Zweck der Zukunft Christi keinesweges allein auf das júdische Volk be= schränkt, unter welchem und von dessen Händen er den schändlichen Tod erlitte, wodurch es Gott ge fiel, (und gewiß, es sollte uns genügen, daß es ihm so gefallen hat,) "Alles zu ihm selbst zu versöhnen.'+

Als der evangelische Prophet, vor mehr als sieben hundert Jahren vor der persönlichen Erscheinung unsers Heilandes auf Erden, im Namen des Allmächtigen redete, erklärte er: "Es ist ein Geringes, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jacobs aufzurichten, und das Verwahrlofete in Ifrael wieder zu bringen. Ich habe dich auch zum Lichte der Heiden gemacht, daß du feyest mein Heil, bis an der Welt Ende." Uebereinstimmend mit diesen gnädigen Vorhersagungen sind folgende Erklärungen des Apostels Johannes: "In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.§"Er ist die Versöhnung für unsere Sünden; nicht allein aber für die unfrigen, sondern auch für die der ganzen Welt."|| Häufig sind die

+ Col. 1, 20.

* Gal. 3, 24.
§ Joh. 1, 4. 9.

↑ Jef. 49, 6.

1 Joh. 2, 2.

Weissagungen, welche den allgemeinen Umfang der Wohlthat der Zukunft Christi ausdrücken, von deren Erfüllung die Verfasser des neuen Testamente ein volles Zeugniß geben; vorzüglich aber, un zum öftern ist dieses von Paulo geschehen, der als ein besonderer Apostel der Heiden aufs deutlichste erklärte, "daß die Heiden sollten Miterben seyn, und mit einverleibet, und Mitgenossen der Ver heißung in Christo, durch das Evangelium.' So ward die Scheidewand abgebrochen, die ehe mals zwischen den Juden und Heiden bestand; alle wurden zu einer gemeinschaftlichen Sache vereinigt, und alle hatten ein gleiches Interesse in Ihm, bey dem, weder Grieche noch Jude, weder Beschnei: dung noch Nichtbeschneidung, noch Ungrieche, Scythe, Knecht oder Freyer, Mann oder Weib" einen Unterschied macht; denn "Christus ist alles, und in allen, und alle sind einer in Chrifto.”+

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Aus dem bereits Gesagten erhellet klar, daß die Liebe, die Gott dadurch, daß er seinen Sohn in die Welt sandte, an den Tag gelegt hat, nicht auf einen Theil des Menschengeschlechtes beschränkt war; sondern daß die Wohlthat derselben sich eben so weit, als die Wirkung der Uebertretung Adams erstrecken sollte. Dieses zeigt der Apostel im fünften Capitel der Epistel an die Römer; und in einer andern Epistel, wo er von der Auferstehung * Ephes. 3, 6. + Col. 3, 11. Gal. 3, 28.

der Todten redet, behauptet er, "daß, so wie in Adam alle sterben, auch alle in Christo sollen le= bendig gemacht werden."* Es gewähret eine der tröstlichsten Betrachtungen, daß diese Wohlthat so unbegrenzt ist, und daß durch das Versöhnungs. Opfer unsers hochgelobten Erlösers, und durch den Geist, dessen völligere Ausgießung er den Menschen erwarb, die aus seinem Tode entspringenden Vortheile selbst denen zu Theil werden können, deren Lage fie der Gelegenheit, zu einer äußern Kenntniß der Wahrheiten des Evangeliums zu gelangen, beraubt.

Nehmen wir dieses nicht an, so werden wir im mer die Wohlthat der Zukunft Chrifti sehr be schränken. "Er schmeckete den Tod für alle.”* Sein "Licht erleuchtet alle Menschen, die in diese Welt kommen."+ Und obgleich die äußere Kennt niß von diesen Evangelischen Wahrheiten vielen Menschen vorenthalten seyn mag; so ist doch des-· wegen die Wirkung derselben auf keine Weise vereitelt. Wie viele sind nicht Theilhaber an Wohlthaten, deren Ursache sie nicht ausfindig machen können. Er, der nicht wilk, daß jemand verloren gehe, hat, ohne Zweifel, für Mittel gesorgt, wodurch der Zustand des Verderbens selbst von denen vermieden werden kann, welchen seine Vorsehung keine Gelegenheit gab, die histo

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* 1 Cor. 15, 22. + Ebr. 2, 9. ↑ Joh. 1, 9.
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