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damit verbunden werden. Diese Principien sind so mit unserm Wesen verwebt, daß es schon eine außerordentliche Gemeinheit oder Verkehrtheit des Gemüthes anzeigen würde, wenn jemand so allgemein gefühlte und anerkannte Wahrheiten nicht annehmen wollte. Es laffen sich diese Grundsäße aber auch durch Beweisgründe unterstüßen, die in der Natur der Sache selbst liegen, und wiewohl fie allgemein anerkannt sind, so dürfte es doch dienlich seyn, einige derselben anzuführen.

Der Beweis des Daseyns eines höchsten Wesens, des Schöpfers Himmels und der Erde, gehet deutlich aus den Werken der Schöpfung hervor. Die Größe und Pracht einiger dieser Werke; die Regelmäßigkeit und Ordnung, womit sie in ihren ange wiesenen Orten sich bewegen; die Schönheit, die wieder andere in ihrem Nußen begleitet; und die wichtigen Zwecke, welche durch sie, vorzüglich in Ansehung der belebten Schöpfung, erreicht werden, dieses alles zeuget so klar von einer Absicht und Kraft, daß sich daraus ein unwiderlegbarer Beweis für das Daseyn eines ersten großen Urhebers er: giebt, der sowohl vollkommen an Weisheit und Güte, als unbeschränkt an Macht seyn muß. Fugen wir diesen Betrachtungen noch die wundervolle Einrichtung der Thierwelt bey. Wohl mochten die verschiedenen, mit eigenthümlicher Genauigkeit und Zweckmäßigkeit zu ihren besondern Verrichtun

gen so geschickt geordneten Theile des Körpers, den frommen Psalmisten veranlassen, seinen Schöpfer in dieser ausdrucksvollen Sprache anzureden: "Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin wunderbar sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl."* So bewog auch die Betrachtung der andern Werke der Schöpfung eben denselben Pfalmisten, das Lob seines Schöpfers auf fol gende Art zu erheben: "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigen seiner Hånde Werk. Ein Tag sagt es dem andern, und eine Nacht thut es kund der andern; da ist keine Sprache noch Rede, wo man nicht ihre Stimme höret." und an einem andern Orte: " Herr wie find deine Werke so groß und viel; du hast sie alle weislich geordnet.”‡

Es fehlet uns aber auch nicht an Beweisgründen für die Unsterblichkeit unserer Seelen, und für einen künftigen Stand der Vergeltung. Der Glaube an diese Wahrheiten ist gleichsam die Seele der Religion. Denn, hegen wir angemessene Be

* Psalm 139, 14. + Psalm 19, 2. 3.

↑ Psalm 104, 21. Sollte jemand es für unrichtig hal: ten, daß bier schon Schriftstellen angezogen werden, ehe noch die Glaubwürdigkeit der Schrift bewiesen ist; so wolle man erwågen, daß diese Stellen nicht als Beweisgründe, sondern nur auf die Art, wie man jede andere Schrift an führen kann, zur Erläuterung gebraucht werden.

griffe von einem höchsten Wesen; fühlen wir jene sehnsuchtsvolle Erhebung zu ihm, und jenes Verlangen nach einer Vereinigung mit ihm, welches oft, und vorzüglich dann in unsern Herzen aufsteigt, wenn wir den Zustand der Gerechten und der Gottlosen in dieser Welt betrachten; so finden wir hinreichenden Grund zu schließen, daß ein unsterbli cher Theil im Menschen sey, und daß es auch einen fünftigen Stand geben müsse, in welchem der Tugend und dem Laster ihre gebührende Vergeltung auf eine ausgezeichnetere Weise widerfahren werde, als es in diesem Leben der Fall zu seyn scheint, und wo es sich zeigen müsse, daß Gott gerecht und unpartheyisch in allen seinen Wegen, und heilig in allen seinen Gedanken ist.

Aber ungeachtet dieser und anderer Beweisgründe, die zur Unterstüßung jener beiden ersten Grundsäße der Religion noch beigebracht werden könnten, scheint dennoch die Seele am festesten auf ihnen zu ruhen, und sich ihrer am vollkommensten zu erfreuen, wenn sie nicht so sehr als Vernunftgründe, sondern vielmehr als Gegenstände des Glaubens empfunden werden. Dann erscheinen sie als selbstständige Wahrheiten, deren beste Stüße unser eigenes Gefühl ist, und wirken übereinstim mend mit jenem Ausspruche: "Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sey, und

denen, die ihn suchen, ein Vergelter seyn werde.”* Und endlich sollten wir, nach allem unsern Vernünfteln über diese Gegenstände, beständig eingedenk feyn, "daß das Leben und die Unsterblichkeit durch das Evangelium ans Licht gebracht worden."+ + 2 Tim. 1, 10.

* Ebr. 11, 6.

Zweites Capitel.

1

Ueber die heilige Schrift.

Beschaffenheit und Zweck der Schrift.-Ihr Anspruch auf unsere Achtung, und auf den Glauben, daß sie von göttlicher Eingebung herrühre.-Beantwortung verschie= dener Einwürfe: erstlich, gegen ihre Rechtheit und Wahr. beit; zweitens gegen ihre Eingebung.-Nicht alles was von guten Menschen erzählt wird, ist zur Nachahmung be stimmt.-Unpartheylichkeit der Schrift.-Ihre Anwendung erfordert große Beurtheilungskraft.—Die Möglichkeit, daß man sich zu sehr an sie binden könne.-Ueber ihre Benen, nung: Wort Gottes.

Die Schrift ist in zwey Theile, in das alte und

das neue Testament, eingetheilt. Sie fångt mit einer Nachricht von der Schöpfung der Welt an, und enthält eine Geschichte von mehr als vier tausend Jahren. Ihr Zweck scheinet dieser zu seyn: die mannigfaltigen Wege Gottes mit den Menschen darzustellen; viele der allgemeinen und besondern Handlungen seiner Vorsehung an den Tag zu legen die guten Wirkungen der Religion und Tugend zu zeigen, und die beklagenswerthen Uebel· zu beschreiben, welche die Folgen der Religionsverachtung und des Unglaubens sind.

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