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rische Kenntniß der Wahrheiten des Christenthumes zu erlangen. Diejenigen aber, die im Besiße dieser Kenntniß sind, können nicht zu dankbar dafür seýn daß sie in den Stand gefeßt wurden, mit desto vólligerer Gewißheit des Glaubens sich zu Gott zu nahen, und durch das Vertrauen auf ihren göttlichen Erlöser aufgemuntert, unter ihren verschiedenen Trübsalen und Uebungen auf ihn hinzusehen, “der Mitleid mit unserer Schwachheit hat, und denen, die versucht werden, helfen kann."*

Die christliche Religion lehret also: daß, als unsere ersten Eltern gesündigt, und das göttliche Ebenbild verloren hatten, die gefallene Natur bey ihnen so vorherrschend wurde, daß sich dieselbe durch sie auf ihre Nachkommen fortpflanzte; und daß es aber auch in der Absicht, daß der Mensch wieder zu Gnaden angenommen, und in einen Stand der Rein: heit verseht würde, dem Allmächtigen gefallen habe, ihm einen Erlöser zu verheißen und zu senden, dessen Selbstaufopferung er als das Mittel zur Versöhnung und Vergebung der Sünden anzunehmen, sich wohlgefallen ließ. Dadurch ward denn auch allen jenen Opfern ein Ende gemacht, die von dem Sündenfalle an, oder sehr bald darauf, bis auf die Zeit, da Christus sich selbst aufopferte, als die Mittel zur Erlangung der Annahme bey Gott, eingeführet waren. Wir können freylich ei

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nen göttlichen Befehl für diesen Gebrauch nicht früher, als von der Zeit Mosis herleiten; allein die allgemeine Annahme, die derselbe bey den religids Gesinnten in allen Zeitaltern fand, ist eine starke Andeutung, daß er eines göttlichen Ursprunges, und in Beziehung auf das "eine Opfer" eingeführt war, "durch welches Gott in Ewigkeit diejenigen vollendet hat, die geheiliget werden."*

Die Hauptzwecke der Zukunft Christi sind demnach offenbar diese: erstlich, durch seine Selbstaufopferung uns mit Gott zu versöhnen, und der Mittler zwischen Gott und den Menschen zu werden; zweitens, durch die heiligende Wirkung seines Geistes" der Uebertretung zu wehren, der Sünde eine Ende zu machen, und ewige Gerech tigkeit zu bringen;"+ und drittens, durch Aufhebung der gefeßlichen Einrichtung, oder wie der Apostel es ausdrückt, "durch Vertilgung der durch Sagungen entstandenen Handschrift, die wider uns war,"‡ die Menschen zu einer reinern und geistigen Verehrung des göttlichen Wesens zu leiten.

Es liegt auch klar am Tage, daß die Erlösung durch Christum durchaus ein Werk der Liebe Gottes ist. "So hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebohrnen Sohn gab, damit alle, die an * Ebr. 10, 14. † Dan. 9, 24. Col. 2, 14.

ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."* Aus diesem Gesichtspuncte betrachten wir diesen erhabenen und wichtigen Ge: genstand, und nicht, wie einige ihn darstellen, als die Folge eines unverföhnlichen Zorns. Christus war und ist ein Geschenk Gottes. So stellt die heilige Schrift uns diesen Gegenstand dar; und gewiß, je größer das Geschenk ist, desto größer ist auch die Liebe. "Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns starb, da wir noch Sünder waren."+ Er wirkte in diesem gnådigen Plane zugleich mit dem Vater, und ob er gleich eben dieselbe göttliche Natur besaß, so ließ er sich dennoch zur Annahme unserer menschlichen Natur herab, "und ward Fleisch, und wohnete unter uns," bis er durch sein Leben, und durch sei: nen Tod, als Mensch, das Werk vollendet hatte, das ihm zu thun gegeben war; dann stieg er wieder zu der Herrlichkeit hinauf, die er bey dem Vater hatte, che noch der Welt Grund gelegt

war.

Dieses leitet uns nun auch zur Betrachtung der Gottheit unsers gelobten Heilandes, die wir, als ein Volk, aufs gewisseste glauben. Da aber alles das göttliche Wesen Betreffende, was nicht ausdrücklich geoffenbaret ist, das menschliche Fassungs: vermögen weit übersteigt, so vermeiden wir gern * Job. 3, 16. + Rom. 5, 8. Joh. 1, 14.

alle jene besondern Nachforschungen, die über die klaren Ausdrücke der heiligen Schrift hinaus füh ren. Wir können in der That von diesem, wie von jedem andern Lehrsaße, sagen, daß wir alles das glauben, was die Schrift meldet und zu glauben fordert. Wir sind überzeugt, daß der Evangelist deutlich von Jesu Christo und von seiner Gottheit redete, als er sagte: "Im Anfange war das Wort, und das Wort war bey Gott, und das Wort war Gott. Dasselbe war im Anfange bey Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dafselbe ist nichts gemacht was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.-Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns."* Hier haben wir ein klares und volles Zeugniß, sowohl von der Gottheit, als auch von der Menschheit Christi, und diese Lehre der Schrift haben wir immer, so lange wir ein Volk ausmachen, bezeuget.

Eben so, glauben wir auch an die Göttlichkeit des heiligen Geistes, von dessen Vereinigung mit dem Vater, und mit dem Sohne, so wie von seinem Amte bey der Seligmachung der Menschen, an verschiedenen Stellen der heiligen Schrift deutlich gezeuget wird. Man sehe: Matth. 28, 19. Joh. 15, 26. Apost. Gesch. 28, 25. Ebr. 9, 14.

* Joh. 1, 1—4. und V. 14.

Dieser Glaube an das göttliche Wesen des Va ters, des Sohnes und des heiligen Geistes hat, ungefähr drey hundert Jahre nach der persönlichen Erscheinung Chrifti, einige Lehrer in der chriftlichen Kirche veranlaßt, eine Lehre zu bilden, der sie den Namen der Dreyeinigkeit beygelegt haben; allein wir machen in unsern Schriften von diesem Ausdrucke felten Gebrauch. Wir halten es in Anfehung solcher Gegenstände fürs beste, bey Schrift: Ausdrücken zu bleiben, und alle jene Streitigkeiten zu vermeiden, die seitdem die christliche Welt in Verwirrung gefeßt, und zu Grübeleyen verleitet haben, deren Auflösung für die Kräfte der mensch. lichen Fähigkeit eine zu schwere Aufgabe ist. Er. wågen wir, daß wir selbst aus einer Vereinigung " des Geiftes, der Seele und des Leibes”* beste: hen, und dennoch nicht begreifen, wie eigentlich diese Vereinigung statt hat; wie viel weniger kön; nen wir denn erwarten, daß wir eine vollkommene Klarheit über einen Gegenstand erlangen werden, der so fehr, wie die göttliche Natur; über unfere endlichen Begriffe erhaben ist.

Nachdem wir unsere Gedanken über das, was die Dreyeinigkeit genannt wird, ausgedrückt ha: ben, wird es nun schicklich seyn, unsere Begriffe von der Lehre der Rechtfertigung zu erklären, worüber die herrschenden Meinungen so sehr von * 1 Theff. 5, 23.

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