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hielt mich nicht dafür, daß ich unter euch etwas wüßte, als nur allein Jesum Christum, den Ge kreuzigten. Und ich war bey euch in Schwachheit, und mit Furcht, und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt war nicht in ver nünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft; damit euer Glaube nicht bestehe auf Menschen Weisheit sondern auf Gottes Kraft."*

Obgleich wir aber die menschliche Gelehrsamkeit nicht als wesentlich nothwendig für einen Diener des Evangeliums betrachten; so sind wir doch sold weit entfernt, ihren Nußen herabzuwürdigen, oder gering zu schäßen, daß wir vielmehr den Mitglie dern unserer Gesellschaft empfehlen, eine gehörigee Aufmerksamkeit auf nüßliche Wissenschaften zu verr wenden: denn wir glauben, daß diejenigen, die sie besißen, und geneigt sind einen rechten Ges brauch davon zu machen, dieselben sowohl zur Be förderung der Religion und Tugend, als auch b überhaupt zum Nußen der bürgerlichen Gesellschaft anwenden können.

In Ansehung des zweyten Punctes haben wir offenbar das Beyspiel der ersten Kirche so entschie den für uns, daß es mir unerklärbar ist, wie ein damit ganz unverträglicher Gebrauch so allgemein

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›errschend werden konnte, als dieses fast in allen sristlichen Kirchen der Fall ist.

Der Gebrauch, von dem hier die Rede ist, besteet darin, daß ein Einzelner sich das ausschließliche` lecht der Ausübung des Kirchendienstes zueiget, welches grade dem entgegen ist, was der Apoel acht nur empfiehlt, sondern auch als den Gerauch der Kirche in frühern Zeiten erklärt. Diees erhellet klar aus dem vierzehnten Capitel der rsten Epistel an die Corinther, wo der Apostel, ndem er zuerst die Gläubigen überhaupt anredet, ich auf diese Art ausdrückt: "Strebet nach der Liebe. Befleißiget euch der geistlichen Gaben; am meisten aber, daß ihr weissagen möget."* Durch dieses Weissagen verstehet er offenbar nicht so sehr das Vorhersagen künftiger Ereignisse, als die allgemeinen Zwecke des Kirchendienstes, denn er fagt im folgenden dritten Verse: "Wer weissaget, der redet den Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zur Tröftung.". Nach dieser allgemeinen Anweisung und Erklärung fährt er fort, den. Vorzug des Weissagens vor dem Reden in fremden Sprachen zu zeigen, und dann giebt er in Ansehung derer, die diese göttliche Gabe empfan: gen haben, folgende Vorschrift: "Die Weissager = lasset reden, zwey oder drey, und die andern lasset richten (oder urtheilen). Wenn aber einem andern,

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der da sißet, eine Offenbarung geschiehet, so schwei der erste. Ihr könnet alle weissagen, einer no dem andern, damit alle lernen, und alle ermahn werden.”*

Nach dieser, keiner Zweydeutigkeit fähigen, Dar stellung der Regel und des Gebrauches der erfr Kirche, gehe ich nun zur Erwägung des ander Theiles des Saßes über, welcher enthält, daß w sowohl dem' weiblichen als dem männlichen G schlechte verstatten, an der Ausübung der Gabel: Kirchendienstes Antheil zu nehmen.

Wir kennen den Einwurf, der aus dem Verbot bergeleitet wird, daß die Weiber nicht lehren un sich keine Herrschaft über die Männer anmaß sollen. Wenn aber bey jeder Gelegenheit, r sich ein anscheinender Unterschied zwischen zwe Schriftstellen findet, zugestanden wird, daß Schri durch Schrift zu erklären die beste Auslegung ist so glaube ich, es werde gar nicht schwer fallen, die sen Einwurf zu beseitigen. Man muß erwäger daß die Worte, deren sich der Apostel bey diese Gelegenheit bedient, nicht von der Ausübung de Kirchendienstes verstanden werden können; weiler in ebenderselben Epistel, worin er anfänglich jes nes Verbot giebt, ausdrücklich besondere Vor

* 1 Cor. 14, 29.-31. + 1 Tim. 2, 11, 12.

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der da fißet, eine Offenbarung geschiehet, so schweige der erste. Ihr könnet alle weissagen, einer nach dem andern, damit alle lernen, und alle ermahnet werden."*

Nach dieser, keiner Zweydeutigkeit fähigen, Darstellung der Regel und des Gebrauches der ersten Kirche, gehe ich nun zur Erwägung des ander Theiles des Saßes über, welcher enthält, daß wir sowohl dem weiblichen als dem männlichen Ge schlechte verstatten, an der Ausübung der Gabe de Kirchendienstes Antheil zu nehmen.

Wir kennen den Einwurf, der aus dem Verbote hergeleitet wird, daß die Weiber nicht lehren und sich keine Herrschaft über die Männer anmaßen sollen. Wenn aber bey jeder Gelegenheit, wo sich ein anscheinender Unterschied zwischen zwey Schriftstellen findet, zugestanden wird, daß Schrift durch Schrift zu erklären die beste Auslegung ist; so glaube ich, es werde gar nicht schwer fallen, die sen Einwurf zu beseitigen. Man muß erwägen, daß die Worte, deren sich der Apostel bey dieser Gelegenheit bedient, nicht von der Ausübung des Kirchendienstes verstanden werden können; weil er in ebenderselben Epistel, worin er anfänglich jes nes Verbot giebt, ausdrücklich besondere Vor

* 1.Cor. 14, 29.-31. † 1 Tim. 2, 11, 12,

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