ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

4. Und all dein Werk verrichten.

Die Menschen sind zu verschiedenen Berufsarten bestimmt. Alle sind ¬pp-wy? sich gegenseitig und dem Ganzen nothwendig. Darum denke bei der Arbeit nicht blos an dich, achte keinen Beruf gering, doch in dem deinigen suche frühzeitig tüchtig zu werden.

„Der Vortheil eines Landes liegt im Ganzen; der König ist dem Felde dienstbar." (Pred. 5, 8.)

5. Doch der siebente Tag ist ein Ruhetag.

[ocr errors]

"

Der Mensch soll durch die Feier des fiebenten Tages zum Bewußtsein kommen, daß seine Zeit Gott geheiligt sei, der in der Zeit schaffend und erhaltend wirkt. (Die Siebenzahl. S. Anm. zu 17.)

Sechs Tage sollst du arbeiten und am siebenten ruhen; beim Pflügen und beim Erndten sollst du ruhen.“ (2. B. M. 34, 20.) 6. Dem Ewigen.

ליי

Wenn wir an den Werktagen das Ewige oft aus den Augen verlieren, so sollen wir durch die weihevollen Stunden des Ruhetages zum Bewußtsein unserer himmlischen Abkunft gebracht werden.

5.

Der Sabbath ist ein Abglanz der ewigen Seligkeit." y (Agada.)

עולם הבא

3u 133. 4. Israelitische Söhne sollen sich mehr und mehr Sinn für Arbeit und mannichfaltige Gewerbsthätigkeit aneignen. J6raelitische Töchter sollen in dem ein en Berufe, für welchen sie alle bestimmt sind, sich frühzeitig vorbereiten, nämlich für die fegensvolle Thätigkeit im Inneren des Hauses. Selbst von der Königstochter heißt es: „all ihre Herrlichkeit ist im Inneren." (Psalm 45, 14.) Die Siebenzahl gab einen Anhaltspunkt für viele relis giöse Einrichtungen. Heilig war der siebente Tag(Sabbath); heilig nach der siebenten Woche der fünfzigste Tag (Wochenfeft); heilig der siebente Monat (Tischri); heilig das siebente I ahr (Brachjahr); heilig nach fieben mal fieben Jahren das fünfzigste (Jobeljahr). Heilig war nach fieben mal sieben Sabbathen der fünfzigste (Versöhnungstag). Heilig waren die sieben Festtage des Jahres. (S. Nr. 134.)

7. Deinem Gotte.

[ocr errors]

Vielen wird Gott im Laufe der Arbeits- und Geschäftstage entfremdet. — Am Sabbath soll Gott wieder dein Gott, dein höchstes Eigenthum werden.

„Sechs Tage soll gearbeitet werden, doch am siebenten findet erhabene Feier statt, heilige Verkündigung.“ (3. B. M. 23, 3.)

8. Da sollst du kein Werk verrichten.

[ocr errors]

Die verschiedenen Geschäfte wirken zerstreuend und trennend; der Ruhetag hat Einen Lebenszweck zu fördern für Alle, er ist ein Tag der Einigung und Sammlung, indem er dies vor=

züglich bewirke durch den gemeinsamen Gottesdienst in unserem heiligen Sammelhause (Beth hakkeneseth, Synagoge). Also heißt es deßhalb beim Baue der Stiftshütte:

„Und Moses versammelte die ganze Gemeinde der Kinder Israel und sprach zu ihnen: Das sind die Worte, die der Ewige geboten, sie zu üben: sechs Tage foll gearbeitet werden, doch im fiebenten Lage sei euch ein Heiligthum gegeben."

9. Du.

אַתָּה

[blocks in formation]

Hier wird jeder selbstständige I8raelite angeredet, Mann und Weib in einer Person. Denn die Heiligung des

Sabbaths soll zur Einigkeit in der Familie weihevoll bei=

[merged small][merged small][ocr errors]

Sabbath- und Festtage sollen durch

die häusliche Weihe frühzeitig auf das Gemüth der Kinder heiligend einwirken.

"

8. Unser Gotteshaus heißt Haus der Sammlung", denn es fammelt 1) die zerstreuten Gedanken, und 2) die zerstreuten Israeliten zu Gott. Hier müffen wir zum Bewußtsein kommen, daß wir noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben, nämlich die allverbindende Lehre des einzigen Gottes aufrecht zu erhalten (17). —

Gewöhne den Knaben seinem Wandel gemäß, damit er auch (Sprüchw. 22, 6.)

im Alter nicht davon ablassë.“

11. Dein Knecht und deine Magd.

[ocr errors]

Bei der Wiederholung der zehn Aussprüche heißt es noch nachdrücklicher : ,,damit ruhe dein Knecht und deine Magd wie du selbst." Denn durch diese Worte sollten in die heiligen zehn Aussprüche die Pflichten gegen Sclaven und Dienstleute (164) eingewebt werden, auf welche die Tora überall die liebevollste Rücksicht nimmt. Auch wir sollen unsere Dienstboten als zur Familie gehörig betrachten; denn sie sind Gottes Kinder wie wir.

,,Hätte ich gering geachtet das Recht meines Knechtes und meis ner Magd, wenn sie stritten mit mir was wollt ich thun, wenn Gott aufstünde? wenn er es heimsuchte, was könnt' ich erwiedern? der mich erschuf, ist ja der ihn erschuf; auf gleiche Weise ließ uns entstehen der Eine." (Hiob 31, 13-15.)

12. Und dein Vieh.

[ocr errors]

Durch dieses Wort sollten die Pflichten gegen die Thiere (156) ihre Wurzel in den heiligen zehn Aussprüchen erhalten. Thierquälerei (Zaar baale chajim) war daher bei den Israeliten stets eine verabscheuete Handlung.

ren wohnt.

„Der Gerechte kennt die Natur seines Viehes; doch die Eingeweide der Frevler find voll Grausamkeit.” (Spr. 12, 10.) 13. Und dein Fremd- Indem der Fremdling mit dem Wort ling, der in deinen Tho-,,dein“ bezeichnet wird, so find damit in die heiligen zehn Aussprüche die Pflichten der Gerechtigkeit und Liebe aufgenommen, die wir gegen den Fremdling (165), auch den Nichtisraeliten, als Kind Gottes zu beobachten haben.

[ocr errors]

„Gott stiftet das Recht der Waise und der Wittwe, und er liebt auch den Fremdling, ihm zu geben Brod und Kleid.” (5. B. M. 10, 18.)

14. Denn in sechs Tagen schuf Gott.

[ocr errors]

In sechs Entwicklungsstufen traten die Gebilde der Schöpfung ins Dasein; in ihnen offenbart sich, als ein

Vorbild für die Thätigkeit des Menschen, die licht- und ordnungsvolle Weisheit Gottes.

Und Gott sprach: es werde Licht und es ward Licht."

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors]

14.

[ocr errors]

(1. B. M. 1, 3.)

Daß wir beiden angehören, soll die Religion am Nuh- und Weihetage uns zum Bewußtsein bringen.

Wie das Meer von Gott in sichere Grenzen gebannt ist, so soll der Sabbath die ungestümen Begierden des Menschen eindämmen, damit für die

Die Schöpfung begann mit Licht; lerne: auch dein Lebenswerk soll beginnen mit Licht, indem du dir Erkenntniß verschaffest in Kindheit und Jugend; das wird dir leuchten während deines Schaffens burch's ganze Leben. Die Schöpfung endete mit Licht, nämlich mit dem Einhauchen des göttlichen Geistes; lerne: der Geist ist die Krone der Schöpfung würdige und gebrauche ihn nach seiner Bedeutung. Auch die Mitte der Schöpfung, der vierte Tag, ist bezeichnet mit Licht; lerne: Gottes Wirken ist Licht vom Anfang bis zum Ende; also erleuchtet sei auch das deinige. Bei den einzelnen Werken heißt es:,,Und Gott sah, daß es gut sei"; lerne: jeden Abend sollst du dein Tagewerk betrachten und dich fragen, ob Gott es als gut anerkennen werde. Erst am Ende heißt es:,,Und stehe, es war sehr gut "; lerne: du sollst dich mit feinem Werke zufrieden geben, bis du es zu möglicher Vollendung gebracht hast. Halbheit bringt Verderben. Zuerst bildete Gott die feste Erde, dann kam das Pflanzenreich, dann die niedrigeren Thiere des Waffers und der Luft, dann die höheren Landthiere, endlich der Mensch. (Einl. I.) Lerne: die Geschöpfe bedürfen einander, sind auf einander angewiesen; so fühle auch du, daß du nichts seiest, ohne die Anderen und diene dem Ganzen (133, 4). ·

[ocr errors]

edleren Anpflanzungen der Seele der Boden gewonnen

werde.

17. Doch am fiebenten Lage ruhte er.

[ocr errors]

Dieser Ausdruck bedeutet: der Natur gegenüber, in welcher beständige Unruhe ist, Alles wechselt und wandelt, ist Gott immer derselbe, hoch über jeden Wechsel erhaben, ruhend in sich. Also finde auch der Mensch aus dem Unbestande der irdischen Dinge am Sabbath Ruhe in Gott.

"Hoch thronest Du in Ewigkeit, o Gott!"

[merged small][ocr errors][merged small][ocr errors]

"

(Aus d. Sabbathpsalm 92, 9.) Sein Segen ist ein vierfacher: er gebe Erholung dem Leibe, Belehrung dem Geiste, Erfreuung dem Geműthe, Erhebung der Seele.

Gott heiligte den Sabbath schon bei der Schöpfung, ihn aufbewahrend als einen kostbaren Schaz für das Heil

17. Gott ruhte" ist ein bildlicher, weil menschlicher Ausdruck. Jesaias spricht (40, 28):,,Er wird nicht matt und nicht müde.“ Die Ruhe Gottes aber drückt sehr bezeichnend seine Unveränderlichkeit aus, so daß der Sabbath die höchste Idee des göttlichen Wefens: „Ehje ascher ehje" offenbart. (S. Nr. 13. 14. nebst Anmerk. zu 80). — Anch der deutsche Dichter spricht das tiefsinnige Wort:

"

Hoch über der Zeit und dem Raume webt

Lebendig der höchste Gedanke;

Und ob auch Alles im Wechsel kreist,

Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Es darf hier die Bemerkung nicht unterlassen werden, daß das Heidenthum den siebenten und legten Tag der Woche dem Saturn (dies saturni) gewidmet hatte, als dem Gotte der Zeit, welcher seine eigenen Kinder verzehrt. Die mosaische Lehre widmete aber diesen Tag dem & wigen, dem lebendigen Gott alles Seins und Werdens. (Vgl. ob. S. 103,5.) 3u 19. Schuf, um es zu machen." Schaf= fen beziehet sich auf die Ürkräfte und Stoffe, die Gott in die Natur ge

"

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »