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gemeinen Gedankens Damianis, daß sich nämlich rhetorische und dialektische Schlüsse nicht leicht auf die Geheimnisse der göttlichen Macht anwenden lassen.') Diese, die göttliche Macht, das ist der gemeinsame Gedanke beider, mache die Schlüsse der Philosophen zu Schanden.2) Hiefür finden wir auch bei beiden den gleichen Beleg. Wenn Damiani der weltlichen Wissenschaft ein selbständiges Recht abspricht, wenn er sie als etwas Ueberflüssiges erklärt, wenn er ihr als Aufgabe zuweist, lediglich der Theologie zu dienen, so sind das Gedanken, welche bei Manegold deutlich nachklingen. 3)

Wird diesem principiellen Verhältniß einiger Anhänger der Reformpartei zur Wissenschaft nicht Rechnung getragen,

1) Haec plane, quae ex dialecticorum vel rhetorum prodeunt argumentis, non facile divinae virtutis sunt aptanda mysteriis. Petr. Damiani, De divina omnipotentia etc. c. 5, Migne 145, 603 C.

2) Saepe divina virtus armatos dialecticorum syllogismos eorumque versutias destruit, et quae apud eos necessaria jam atque inevitabilia judicantur, omnium philosophorum argumenta confundit . . . Veniant dialectici . . . ac dicant: Si peperit, concubuit. Ib. c. 10, Migne 145, 610 D u. 611 B.

cf. Manegold, Opusc. c. Wolf. c. 14, Migne 155, 163 A: secunda (= nativitas Christi) propter insolitum nascendi modum totius philosophicae rationis evacuat firmamentum. Constanti namque consequentia proponebant: Si peperit, cum viro concubuit.

3) Quae tamen artis humanae peritia, si quando tractandis sacris eloquiis adhibetur, non debet jus magisterii sibimet arroganter arripere, sed velut ancilla dominae quodam famulatus obsequió subservire. Petr. Dam., De. div. omnip. c. 5 Migne 145, 603 D. Quidquid illic (in philosophica doctrina) antea superfluum didicit... Idem, Sermo VI. de s. Eleuchadio, Migne 144, 540 D.

cf. Manegold, Opusc. c. Wolf. c. 5, Migne 155, 155 C: Ita et damnabilium errorum periculum devitari et philo. sophorum peritia, quae tanquam superflua quaedam immensitas nostris studiis apta est, commode salubriterque poterit famulari.

sich die Reformatoren berufen, einer so gekehrten Geistesrichtung entgegen zu wirken, desto begreiflicher erscheint der Gegensaß zu weltlicher Literatur und Wissenschaft, in den sie sich hineinlebten. Eine solche Gesinnung gegenüber der weltlichen Wissenschaft treffen wir darum namentlich in den Orden Italiens, Frankreichs und Deutschlands, welche zum Theil bereits vor dem Beginne des Investiturstreites in eine Reformbewegung eingetreten waren. Ein typischer Repräsentant der ganzen Richtung in Deutschland ist der ältere Zeitgenosse Manegolds von Lautenbach, Otloh von St. Emmeram in Regensburg.

Indeß würde man sich täuschen, wollte man die direkten Anknüpfungspunkte für die Anschauungen Manegolds in Bezug auf Wissenschaft bei einem seiner deutschen Landsleute suchen. Giesebrecht hat bereits darauf hingewiesen, daß sich in Manegolds Streitschrift gegen den Scholastikus Wenrich längere Stellen aus einem Schreiben von Petrus Damiani finden. Die Autorität dieses gleichen Kirchenvaters war auch maßgebend für Manegolds Verhältniß zur weltlichen Literatur und Wissenschaft. Wir sind im Stande die Abhängigkeit Manegolds in seinem Opusculum contra Wolfelmum von Petrus Damiani besonders rücksichtlich jenes Opusculums Damiani's aufzuzeigen nach der Cajetan'schen Ausgabe ist es das 36.2), in welchem der italienische Cardinal, gegen seine Gewohnheit, sich auf den Boden der Dialektik begibt und mit Mitteln derselben eine jener abgerissenen Fragen behandelt, die seiner Zeit vor allem zusagten. Die Schrift führt den Titel: De divina omnipotentia in reparatione corruptae et factis infectis reddendis.

Die ganze Abhandlung Manegolds über das Thema der Unvereinbarkeit der heidnischen Philosophie mit den Glaubensdogmen erscheint nur als Specifikation eines all

1) A. a. D. 321 ff.

2) Bei Migue 145, 595-622.

gemeinen Gedankens Damianis, daß sich nämlich rhetorische und dialektische Schlüsse nicht leicht auf die Geheimnisse der göttlichen Macht anwenden lassen.') Diese, die göttliche Macht, das ist der gemeinsame Gedanke beider, mache die Schlüsse der Philosophen zu Schanden.2) Hiefür finden wir auch bei beiden den gleichen Beleg. Wenn Damiani der weltlichen Wissenschaft ein selbständiges Recht abspricht, wenn er sie als etwas Ueberflüssiges erklärt, wenn er ihr als Aufgabe zuweist, lediglich der Theologie zu dienen, so sind das Gedanken, welche bei Manegold deutlich nachklingen. 3)

Wird diesem principiellen Verhältniß einiger Anhänger der Reformpartei zur Wissenschaft nicht Rechnung getragen,

1) Haec plane, quae ex dialecticorum vel rhetorum prodeunt argumentis, non facile divinae virtutis sunt aptanda mysteriis. Petr. Damiani, De divina omnipotentia etc. c. 5, Migne 145, 603 C.

2) Saepe divina virtus armatos dialecticorum syllogismos eorumque versutias destruit, et quae apud eos necessaria jam atque inevitabilia judicantur, omnium philosophorum argumenta confundit... Veniant dialectici ac dicant: Si peperit, concubuit. Ib. c. 10, Migne 145, 610 D u. 611 B.

cf. Manegold, Opusc. c. Wolf. c. 14, Migne 155, 163 A: secunda ( nativitas Christi) propter insolitum nascendi modum totius philosophicae rationis evacuat firmamentum. Constanti namque consequentia proponebant: Si peperit, cum viro concubuit.

3) Quae tamen artis humanae peritia, si quando tractandis sacris eloquiis adhibetur, non debet jus magisterii sibimet arroganter arripere, sed velut ancilla dominae quodam famulatus obsequió subservire. Petr. Dam., De. div. omnip. c. 5 Migne 145, 603 D. Quidquid illic (in philosophica doctrina) antea superfluum didicit. . . Idem, Sermo VI. de s. Eleuchadio, Migne 144, 540 D.

cf. Manegold, Opusc. c. Wolf. c. 5, Migne 155, 155 C: Ita et damnabilium errorum periculum devitari et philo. sophorum peritia, quae tanquam superflua quaedam immensitas nostris studiis apta est, commode salubriterque poterit famulari.

so kann sich leicht eine irrige Beurtheilung ihrer Person ergeben. So geschieht beispielsweise Manegold völliges Unrecht, wenn Mirbt in seinen Einleitungsworten zu der an Erzbischof Gebhard von Salzburg gerichteten Schrift, namentlich auch in der Versicherung, nicht anzustreben „Aristotelicorum sophismatum acumen, non Tullianae eloquentiae disertitudinem" nichts als „mönchische Phrase" sehen will.1) Manegold charakterisirt speciell mit letteren Worten seine Stellung zur weltlichen Wissenschaft, und damit war es ihm heiliger Ernst.

Zum Schluffe haben wir noch der politischen Anschauungen Manegold's zu gedenken. Ueber sie gab bereits Giesebrecht, gestüßt auf einen seit dem veröffentlichten Karlsruher Codex, nähere Aufschlüsse.2)

Die Zeit des beginnenden großen Kampfes zwischen den Trägern der höchsten Gewalten ist der Ausgangspunkt der politischen Theorien des Mittelalters. Vorerst allerdings geschah es nur gelegentlich und im Interesse des Kampfes, daß sich die betheiligten Publicisten über ihre grundlegenden politischen Anschauungen aussprachen. Nicht um sie, sondern um weiter abliegende praktische Folgerungen bewegte sich der Streit. Es dauert noch ungefähr ein Jahrhundert, bis die allgemeinen Fragen für sich und mehr losgelöst von kirchenpolitischen Kämpfen eine derartige Beachtung finden, daß allmählich von einem staatstheoretischen System die Rede sein kann. Eine feste Basis gab der mittelalterlichen Staatstheorie endlich erst die aristotelische Politik.

So erklärt es sich, daß einstweilen noch über principielle Punkte, und zwar auch bei Vertretern einer und derselben.

1) Mirbt, die Publicistik im Zeitalter Gregors VII., Leipzig 1894, 27. 2) v. Giesebrecht, Ueber Manegold von Lautenbach und seine Schrift gegen den Scholastikus Wenrich. Sizungsber. der tgl. bayer. Akademie der Wissenschaften. 1868 II. 324 ff. Vgl. auch Mirbt, Die Publicistik im Zeitalter Gregors VII. Leipzig 1894, 227 ff.

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