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auch hier wie im ersten Fall Luther sich nicht in seiner sonstigen Größe gezeigt habe. Der Haß der Socialdemo fratie gegen Luther habe vor allem darin seinen Grund, daß er im Gegensatz gegen die katholische Kirche (?) mit aller Entschiedenheit das göttliche Recht der Obrigkeit und die Pflichten der Unterthanen betont habe. Daher habe man in diesen Kreisen kein Verständniß für die Reformation. „Die Reformation sei, erklärt ein Arbeiter Rade, eine Weiberfrage für die Pfaffen, eine Geldfrage für die Fürsten (Aufhebung der Klöster).“

Mit der Religion hängt innig zusammen die Sittlichkeit. Darum legt sich der Verfasser in diesem Zusammenhang die schwer zu beantwortende Frage vor, ob in demselben Maße wie die Religion auch die Sittlichkeit in den unteren Ständen abgenommen habe. Verfasser möchte daraus, daß besonders Vergehen und Verbrechen gegen den Staat, die öffentliche Ordnung und die Religion, ferner die gegen die Person wie Beleidigung, Körperverleßung und Unzucht gewachsen sind, den Schluß ziehen, daß die Sittlichkeit abnehme Noch mehr bestärkt ihn in dieser Ansicht die Zunahme der Verurtheilung der Jugendlichen. Daß es mit der Sittlichkeit bergab gehe, das lehre auch die Statistik der Selbstmorde. Ebenso bedeute die Ausbreitung des Naturalismus eine Verschlimmerung der Sittlichkeit. Besonders haben Pietätslosigkeit und Autoritätslosigkeit um sich gegriffen, hat die Genußsucht zugenommen, ist das Gewissen bei Unzähligen für Fleischessünden völlig abgestumpft, ist die Zahl der wegen Unsittlichkeit Verurtheilten gewachsen. Mit der Trunksucht sei es, findet der Verfasser im Widerspruch mit den Thatsachen, besser geworden. In den Arbeiterkreisen schäße man besonders, wie die Antworten an Rade zeigen, Muth, Wahrheitsliebe und Hingebung für das Allgemeinwohl, Ehrlichkeit, Verträglichkeit. Freilich finde man diese Tugenden nicht in dem Maße in Wirklichkeit, als man sie lobe, und so werde dadurch der traurige Eindruck vom Niedergange

der Sittlichkeit in den unteren Ständen wesentlich abgeschwächt.

4) Nach diesem düsteren Gemälde, das der Verfasser entrollt, und auf das er verschiedentlich, nicht ohne mehrfache Widersprüche, hellere Lichter fallen lassen möchte, bespricht er in einem vierten Abschnitte die Mittel zur Bekämpfung des modernen Unglaubens in den unteren Ständen. Die innere Mission, christliche Arbeitervereine, christliche Socialreform, die Schule, die moderne Evangelisation, die Gemeinschaftsbewegung haben zwar Gutes gewirkt, aber durch greifende Hilfe gegen Socialdemokratie und modernen llnglauben habe keins dieser Mittel gebracht. Es sei nicht besser, sondern schlechter mit unserem Volke geworden. Egidys oberflächlicher Rationalismus, die Vertreter ethischer Cultur, die Heilsarmee haben wie Quacksalber unserem Volke mehr geschadet als genügt. Den modernen Unglauben erfolgreich zu bekämpfen, sei bisher nicht gelungen. Unglaube und revolutionäre Gesinnung breite sich unter den Arbeitern immer weiter aus. Dagegen empfiehlt der Verfasser treue Fürbitte, treue Seelsorge an den unteren Ständen, apolo getische Predigten, oder da er sich von diesen wenig verspricht, Gemeindeabende mit Behandlung apologetischer Fragen, oder noch besser apologetische Vorträge für Arbeiter, besonders aber apologetische Schriften für Arbeiter. An volksthümlichen apologetischen Schriften für die Arbeiterklasse fehle es fast ganz. Das erkläre sich daraus, daß man das geistige Ringen in den unteren. Ständen noch immer zn sehr unterschäße. Für Arbeiter reichen Sonntagsblätter. Traktate und christliche Volksbücher, so verdienstlich sie seien, nicht mehr aus. Bücher, wie das biblische Schutz- und Truzbüchlein von Meinhoff müßten noch in großer Zahl geschrieben werden. Wer enttäuscht sei durch die angegebenen Mittel, der möge bedenken, daß es schnell wirkende Hilfsmittel nicht gebe. Im letzten Grunde habe der Herr die Kraft, auch den vielarmigen Riesen des modernen Unglaubens zu erdrücken.

II.

Man darf dem Verfasser immerhin Dank wissen, daß er, so trüb auch das von ihm gezeichnete Bild ist, sich der Arbeit unterzogen hat, ein Licht auf die unteren Stände und ihr Glaubensleben oder ihre Glaubensleere zu werfen. Erscheint dabei manche Aufstellung nicht so bestimmt, als man wünschen möchte, so hat das seinen Grund in der Schwierigkeit der Sache, die allgemeine kategorische Urtheile nicht immer gestattet. Es ist ein Bild aus protestantischen Kreisen. Sollte aber jemand glauben, das habe für uns Katholiken nur etwa die Bedeutung eines zwar interessanten, aber für uns belanglojen Culturbildes, so wäre er ebenso kurzsichtig als unchristlich. Unchristlich, weil ihm nichts daran läge, daß so viele Volksgenossen der unvergänglichen Wahrheiten und Ideale des Christenthums verlustig gehen; kurzsichtig, weil er nicht begreift, daß das eigene Haus in Gefahr steht, wenn es beim Nachbar brennt. Gewiß ist es um das Glaubensleben der katholischen Volkskreise besser. bestellt als um das weiter Kreise der Protestanten. Die Einheit der Kirche, die feste Glaubensnorm, der fleißige Gebrauch der Gnadenmittel, besonders der heiligen Beicht und heiligen Eucharistie geben den Katholiken eine viel beneidete geschlossene Organisation. Und dieser äußeren Festigkeit entspricht auch ein inneres reges religiöses Leben. Aber man täusche sich nicht. Wir leben im Zeichen des Verkehrs. Die Bevölkerung fluthet heute hin und her, und diese Volksbewegung wirbelt katholische und nichtkatholische, gläubige und ungläubige, orthodoxe und freigläubige Elemente durcheinander. So vermittelt die persönliche Berührung in Fabrik und Werkstätte, auf dem Arbeitsplaße und im Wirthshaus, auf dem Turnplaz oder im geselligen Verein auch religiöse Anschauungen verschiedenster Art, Bedenken und Zweifel. Noch mehr wirkt in derselben Richtung die Presse. Zeitungen und Zeitschriften, Flugblätter und Broschüren, Liederbücher und Kalender, Jugendschriften und ernste Bücher

der Sittlichkot geschwächt.

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Dr. Remigius Stölzle.

LXII.

Suerzüge durch die nenere katholische Pocsie. Pier Rosegger. 2. Rosegger und die katholische Kirche. cm inneren Drange des guten Willens kann cm Reformator der Kirche mit Fug und Recht

andere Dinge verlangen: Geistesbildung und aq, im gleichen Vollmaß zugewogen. Da trat dinal Nikolaus von Cues, der Moselfischersohn, twa so ausgerüstet zu seiner Mission auf den n. Nachdem er seinen durchdringenden, scharfen er Schule geordneten und tiefgehenden Denkens en Wünschen der brutalen Instinkte und den inflüssen des launischen Temperamentes ent= 11 er auf Grund regelrechter humanistischer ner Universalität und organischer Geschlossenheit ben Jurisprudenz, Mathematik, Physik, Philoiche Philologie studirt und darauf sich als e canonico den theologischen Wissenschaften te, ein Pfadfinder und Neubegründer auf

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