ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Es ist hier nicht der Plot, um auf die Einzelheiten des Konizerfalls näher einzugehen; nur den Berliner Kriminalkommissären möchte ich ein paar Worte widmen :

Kriminalkommissär Wehn. Rechtsanwalt Zielenski frägt ihn in der Sigung vom 31. Oktober v. Js. „Ist es richtig, daß jede Mittheilung oder Angabe von Zeugen, daß Juden an dem Morde betheiligt seien und die Thäter sein könnten, von vorneherein für unglaubwürdig gehalten wurde, und wenn Zeugen troßdem dazu Aussagen machen wollten, ihnen entgegengehalten wurde: Das sind ja alberne Sachen, die uns auf Spuren führen müssen, welche jede Verfolgung unmöglich machen?" Wehn bestritt das nicht, sondern antwortete nur ausweichend mit der Erklärung, er habe keine Recherche aus dem Auge gelassen, von der er sich etwas Positives versprechen durfte. (Ritualmord als Motiv war natürlich etwas, von dem man sich nichts Positives versprechen durfte.)

Kriminalinspektor Braun. Derselbe gestand in der Sizung vom 7. November, daß er nur in einer Richtung vorgehen könne, wo er plausible Motive der That finde. Gegenüber den eidlichen Gutachten der medizinischen. Sachverständigen Sanitätsrath Müller-Konitz und Geh. Sanitätsrath Dr. Mittenzweig-Berlin, dahin gehend, daß der Tod in Folge von Verblutung eingetreten sein müsse, und zwar bei Lebzeiten Winters, nicht erst bei der Zerstückelung der Leiche, der Kopf und die einzelnen Leichentheile seien vollkommen blutleer gewesen, erklärte Braun, er sei der abweichenden Ansicht, es sei bei der Ermordung Winters kein Tropfen Blut geflossen! Auf die Frage des R. A. Heyer, ob er bei Durchsuchung des Lewy'schen Kellers Blutspuren bemerkt habe, antwortete er mit Nein", worauf ein Geschworener schüchtern einwendete, sie hätten bei der Ableuchtung des Kellers doch Blutspuren bemerkt.

"

Kriminalinspektor Klatt. Sizung vom 8. November. R. A. Heyer: „Was haben Sie beobachtet oder ermittelt in Bezug auf Fährten, die sich gegen die Juden richteten?" Klatt: Ich habe bei meinen Recherchen Thatsachen gegen bestimmte Personen jüdischen Glaubens nicht gefunden." R. A. Vogel:

"

"

Sie sagten, gegen bestimmte Juden." Was heißt das? Klatt: Ich bitte die Beantwortung dieser Frage ablehnen zu dürfen.“

Es scheint mir schlechterdings unmöglich, in Konig die Unmasse christlicher Belastungszeugen sammt Pfarrern, Beichtvätern und Ortsvorstehern, die die Glaubwürdigkeit einzelner Zeugen eidlich bestätigten, sowie die Geschworenen u. s. w. für Idioten und Meineidige zu halten, die leugnenden Juden dagegen für aufrichtige wahrheitsliebende Personen; daß letteres nicht der Fall ist, ist ja auch bereits mehrfach gerichtlich in wirksamer Weise anerkannt worden.

Auch nach Lesung von Franks äußerst lehrreicher Broschüre bin ich nicht überzeugt worden, daß der in Bd. 125, H. 11 dieser Blätter aufgestellte Erklärungsversuch für die Motive des Blutaberglaubens, von der Hand zu weisen sei.

Oder sollten erst auf dem Wege der Suggestion bornirte und abergläubische Juden durch die seit dem 13. Jahrhunderte fortgesezt verbreiteten genauen Erzählungen über angeblich vorgekommene Blutopfer und Blutanwendungen dazu veranlaßt worden sein, in der ihnen vorerzählten Weije wirklich zu verfahren?

Frank ruft aus: „Die Wahrheit wird es sein, welche die Sehnsucht aller Juden in unsern Tagen stillen und jene unerträgliche Last von ihnen nehmen wird, die sie nun schon seit 7 Jahrhunderten getragen haben. Die Wahrheit wird es sein, welche die Juden von der wahnwißigen Blutbeschuldigung befreien wird!" Die Juden haben aber den Eckstein, Jesus Christus, der die Wahrheit und das Leben ist, verworfen, und sind darum immer mehr abgeirrt von der Wahrheit; an ihnen selbst ist es, die Binde, die sie blind macht, abzunehmen und die bedauerlichen Auswüchse in ihrem Schooße auszurotten und den Behörden hiebei an die Hand zu gehen. Ehe das nicht geschieht, wird es nicht besser werden.

6. Mai 1901.

A. v. 0.

LXXVIII.

Die Frauenfrage.

VI.

2. Kritik der radikalen Emancipationsbestrebungen.

Der Blick auf die geschichtliche Entwicklung der modernen Frauenbewegung ließ uns Rousseau's Reformtheorien als Ausgangspunkt erkennen. Wahr und richtig sind in der letzten Zeit1) wieder Rousseau's Schriften über Religion und Politik als der weitgehendste Versuch bezeichnet worden, um der Gesellschaft einen neuen Lebensgrund zu geben, nachdem die Schranken gebrochen waren, die im Mittelalter Wissen und Leben, Kirche und Gesellschaft in festen Fugen zusammenhielten. Der Versuch war auch der erfolgreichste, denn die moderne Weltanschauung wird auch gegenwärtig von Rousseau beherrscht. Die deutschen Klassiker und Philosophen sind bei Rousseau in die Schule gegangen. Schiller war nachhaltig beeinflußt von diesem Manne, „der aus Christen Menschen“ wirbt. Lessing und Goethe gehören nicht minder zu seinen Bewunderern. Kaum ein anderer hat Rousseau's Emil so begeistert begrüßt als Kant, der Apostel der menschlichen bezw. männlichen Selbstherrlichkeit, der dem Liberalismus des 19. Jahrhunderts Wegbereiter

1) Vogt und v Sallwürck, J. J. Rousseau. 2 Bände. 2. Auflage. Langensalza 1882. (Einl. VII, Leben II.)

"

Sie sagten, gegen bestimmte Juden." Was F Klatt: Ich bitte die Beantwortung die ablehnen zu dürfen.“

Es scheint mir schlechterdings unmöglich, Unmasse christlicher Belastungszeugen sammt P vätern und Ortsvorstehern, die die Glaubwür Zeugen eidlich bestätigten, sowie die Geschwo Idioten und Meineidige zu halten, die dagegen für aufrichtige wahrheitsliebend lezteres nicht der Fall ist, ist ja au gerichtlich in wirksamer Weise anerkann

Auch nach Lesung von Franks äußer bin ich nicht überzeugt worden, daß dieser Blätter aufgestellte Erklärung des Blutaberglaubens von der Ha

Oder sollten erst auf dem bornirte und abergläubische Juden hunderte fortgesetzt verbreiteten angeblich vorgekommene Blut dazu veranlaßt worden sein, i wirklich zu verfahren?

Frank ruft aus: „Die die Sehnsucht aller Jude jene unerträgliche Last vo: schon seit 7 Jahrhunder: wird es sein, welche die beschuldigung befreien Eckstein, Jesus Chris ist, verworfen, und s der Wahrheit; blind macht, abzu in ihrem Schooße die Hand zu ge1 besser werden.

6. Mai 1901

i Zeit .. lauben Kunsttraumes

ng der ehedem

g hat. 2) ancipation, die wir gerichtigsten Form die gezeigt wurde, denselben ng des Mannes vor dem weisen. Zu diesem Zwecke crisse Vorrechte genommen ngenheit durch vorgebliche ces Beibes in die Gegenwart

durch eine neue Ordnung sner solchen Anmaßung des ergebeugt werden. Es handelt

- Natur und Recht. Berlin 1876.

Fuss und sociale Bewegung, S. 11,

LXXVIII.

Die Frauenfrage.

VI.

2. Kritik der radikalen Emancipationsbestrebungen.

Der Blick auf die geschichtliche Entwicklung der modernen Frauenbewegung ließ uns Rousseau's Reformtheorien als Ausgangspunkt erkennen. Wahr und richtig sind in der letzten Zeit1) wieder Rousseau's Schriften über Religion und Politik als der weitgehendste Versuch bezeichnet worden, um der Gesellschaft einen neuen Lebensgrund zu geben, nachdem die Schranken gebrochen waren, die im Mittelalter Wissen und Leben, Kirche und Gesellschaft in festen Fugen zusammenhielten. Der Versuch war auch der erfolgreichste, denn die moderne Weltanschauung wird auch gegenwärtig von Rousseau beherrscht. Die deutschen Klassiker und Philosophen sind bei Rousseau in die Schule gegangen. Schiller war nachhaltig beeinflußt von diesem Manne, „der aus Christen Menschen" wirbt. Lessing und Goethe gehören nicht minder zu seinen Bewunderern. Kaum ein anderer hat Rousseau's Emil so begeistert begrüßt als Kant, der Apostel der menschlichen bezw. männlichen Selbstherrlichkeit, der dem Liberalismus des 19. Jahrhunderts Wegbereiter

1) Vogt und v Sallwürck, J. J. Rousseau. 2 Bände. 2. Auflage. Langensalza 1882. (Einl. VII, Leben IT.)

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »