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Diocese Passau, wurde am 12. Juni 1380 Kaplan bei Clemens VII. (112). Der lettere ernannte am 6. Oktober 1383 den Dominikaner Klingenberg zum Titularbischof von Castoria und Weihbischof von Constanz (315) und am 10. März 1388 den Augustiner Johannes Hiltalinger von Basel zum Bischof von Lombès (559).

In der Vorrede (XV) erwähnt P. Eubel mit Recht jene zahlreichen Urkunden, in denen die beiden Pseudopäpste Ordens: leuten Begünstigungen zur Erlangung des Magisteriums in der Theologie zugewendet. Er gedenkt unter Berufung auf Denifle's Chartularium der Gründe, mit denen die Petenten ihre Gesuche motivirten, der Zwecke, die sie verfolgten, und der Vortheile, die sie anstrebten. All right. Das alles mag ja nicht frei von Schatten gewesen sein und namentlich zur Lockerung der Zucht beigetragen haben. Und doch kann man sich bei der Lektüre der betreffenden Regesten eines sehr vortheilhaften Eindrucks nicht erwehren. Die hier erwähnten Männer erscheinen als kraftvoll angelegte Naturen, ergraut im Dienste der philosophischen, theologischen und ganz besonders der biblischen Wissenschaften, als Lehrer auf dem Katheder im Hörsaal, wie auf der Kanzel im Gotteshaus. Vernehmen wir Regest 320 vom 6. November 1383. Der Dominifaner Wilhelm de Roseriis hat Logik und Philosophie, auch Moralphilosophie, gelesen, das Sentenzenbuch erklärt, bei vielen feierlichen Anlässen seines Ordens ist er als Lector und Prediger aufgetreten, hat im Convent zu Paris zwei Jahre lang die heilige Schrift erklärt und dann die Interpretation des Sentenzenbuchs allda übernommen. Nach Ablauf dieses Amtes darf er durch den Kanzler von Paris die Ehre des Magisteramts an der dortigen Hochschule erlangen.

Zum Schlusse sei auch die Wichtigkeit der neuen Arbeit des P. Eubel für die Kenntniß des Ablasses beim ausgehenden Mittelalter betont. Auch selbst der strengste Kritiker wird hier lediglich die allgemeine kirchliche Praxis wieder finden. Der Ablaß bezieht sich auf zeitliche Sündenstrafen, die Lossprechung in der Beicht geht in erster Linie auf die Schuld, und der Sag „concedit semel in mortis articulo plenam remissionem omnium peccatorum, de quibus ipsae (personae) corde contritae et ore confessae fuerint confessario ab ipsis deligendo (13) bedeutet lediglich eine uneingeschränkte Nach= lassung der Sünden, also mit Bezug auf Schuld, wie hinsicht lich der zeitlichen Strafe.

Aachen.

A. Bellesheim.

IX.

Der Imperialismus in den Vereinigten Staaten Amerika's.

Der Nationalismus, der dank der Initiative Louis Napoleons in der lezten Hälfte des 19. Jahrhunderts so viele Bewunderer gefunden, der Grundsaz, ein Volk kann sich nur auf nationaler Grundlage gedeihlich entwickeln, die Abhängigkeit von einer anderen Macht ist vom Uebel, hat heutzutage dem Imperialismus, dem Streben nach Weltherrschaft Plaß gemacht, und zwar haben gerade die Staaten, welche dem Nationalismus ihre Einheit und Größe verdanken, wie Deutschland und Italien, sich bemüht, andere Rassen und Nationen sich dienstbar zu machen und die Gründung von Colonien, d. h. die Besizergreifung von fremden Gebieten als ein nothwendiges Gesez, als eine Pflicht hingestellt, die sie dem Volke gegenüber zu erfüllen haben. Allen voran ist England gegangen mit seinem unersättlichen Länderhunger, darnach Frankreich, diesen folgen. dann longo intervallo Deutschland, Belgien und das unglückliche Italien, dessen von der hohen Steuerlast und Armuth fast erdrückten Bewohner massenhaft nach den französischen Colonien, den Vereinigten Staaten und den Republiken Südamerikas auszuwandern gezwungen sind. Naturgemäß suchen alle diese Völker eigene Colonien zu besigen, aus den den nach Amerika, Afrika auswandernden Unterthanen Vortheil zu ziehen. Wir müssen, so sagen sie, für unsere Industrie neue Absazgebiete gewinnen, für den Hiftor.-volit. Blätter CXXVII. 2. (1901).

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Ueberschuß unserer Bevölkerung lohnende Beschäftigungen suchen, wir können nicht erlauben, daß uns unsere besten Kräfte durch Auswanderung nach den Vereinigten Staaten verloren gehen. Um die Vergewaltigung der Schwächeren zu beschönigen, gibt man wohl vor, man vermittle barbarischen oder halb civilisirten Völkern die Segnungen der modernen Cultur, man sege sie in den Stand, ein menschenwürdiges Leben zu führen, man schicke ihnen Glaubensboten, durch die sie mit der christlichen Lehre bekannt würden, aber jedermann weiß, daß das Nebenzwecke sind, daß man es vor allem darauf abgesehen hat, die einheimischen Fabrikate abzusehen, die Eingeborenen der Colonien auszuplündern dadurch, daß man sie an die Bedürfnisse der Europäer gewöhnt. Der Imperialismus ist in gewisser Hinsicht noch verdammungswürdiger als die Eroberungssucht eines Ludwig XIV., eines Napoleon I., denn durch ihn werden nicht etwa mündige und selbständige Culturvölker, sondern Kinder, die sich nicht zu helfen wissen, dienstbar gemacht.

Das Expansionsbestreben eines Volkes ist an und für sich ein Zeichen der Gesundheit und Kraft, die Regierung will den Ueberschuß ihrer Kräfte verwenden; es ist aber auch ein Symptom der inneren Krankheit und der Zersehung, wenn, wie z. B. in England, durch einseitige Förderung von Industrie und Handel der Ackerbau vernachlässigt wird, wenn in Folge der Einwanderung in die Städte das platte Land immer mehr verödet, während die Städte überfüllt sind. Statt den Ackerbau zu fördern und dem kleinen Handwerker und Händler aufzuhelfen, wird nicht bloß in England, sondern auch in den übrigen Industriestaaten Europas der Großbetrieb begünstigt; dieser aber drängt naturgemäß auf die Erwerbung von Colonien, auf Ausbeutung, resp. Aussaugung der Bewohner der Colonien und Unterdrückung ihrer Industrie. Der Imperialismus ist die natürliche Folge unserer Großindustrie. Die Industriellen spielen auch in der Politik eine große Rolle, und treiben die Regierung

vorwärts. Belege hierfür liefert der Krieg zwischen Amerika und Spanien, zwischen England und Transvaal

Es ist durchaus nicht zufällig, vielmehr in der Natur der Sache begründet, daß man mit dem Wort Imperialismus den Nebenbegriff Willkürherrschaft, Bedrückung der Schwächeren, Tyrannei verbindet, denn alle diese Auswüchse scheinen von dem modernen Imperialismus unzertrennlich zu sein. Er gibt wohl vor, die Segnungen der modernen Civilisation den Barbaren und halb civilisirten Nationen zu vermitteln, versäumt aber nie, alle zeitlichen Vortheile und Ehren für die Eroberer, die Gründer der Colonien, einzuheimsen. Der Imperialismus, der seit mehr als einem Jahrzehnt seinen Siegeslauf in Europa angetreten und namentlich in dem Raffen und Greifen nach Stücken von Afrika und der dadurch veranlaßten Balgerei seinen wahren Charakter enthüllt hat, ist auch nach den „Vereinigten Staaten“ gedrungen und hat auch da viele Bewunderer gefunden. Die große Republik umfaßt ein so unermeßliches Gebiet, schließt so weite Räume ein, besigt so viele Millionen von Morgen, die noch des Anbaus harren, so viele noch unausgebeutete Bergwerke, Kohlengruben, daß sie noch Jahrzehnte hindurch hinlängliche Beschäftigung für Auswanderer aus allen Theilen Europas bietet. So viele Arbeitslustige auch kommen mögen, ihre Grenzen sind noch immer weit genug. Tiefer blickende Staatsmänner haben indeß darauf aufmerksam gemacht, daß die Republik nicht sowohl die Ausdehnung als die Vertiefung und Kräftigung der Civilisation anstreben müsse, daß man in weit höherem Maße als bisher geschehen, alle überschüssigen Kräfte auf den Aufbau und die Ausgestaltung des Gemeinwesens, Einführung von Reformen, Beseitigung von Auswüchsen und Mißbräuchen zu verwenden verpflichtet sei. Diese und ähnliche Bedenken fanden indeß bei der tonangebenden Partei wenig Anflang, man wollte in dem allgemeinen Wettlauf der Nationen nicht zurückbleiben, man fühlte sich berufen, den Amerikanismus, amerikanische

Institutionen. Sitten, Gewohnheiten auch denen mitzutheilen, welche sich in einem Zustande der Barbarei oder der sklavischen Abhängigkeit von Priestern und Tyrannen befänden. Man hatte dabei besonders Cuba im Auge, wo man den eingeborenen Aufständischen allen möglichen Vorschub gegen die spanischen Heere leistete. Durch die Sympathie mit den Leiden und Bedrückungen der Cubaner durch die Spanier (dieselben wurden, wie selbst Amerikaner später eingestanden, gewaltig übertrieben) ließen sich manche für imperialistische Grundsäße gewinnen, die erst zu spät einsahen, wohin diese politische Bewegung führe.

Uebrigens arbeiteten die Gegner durch ihre maßlojen Behauptungen den Imperialisten in die Hände, indem sie das Gespenst einer Militärherrschaft, einer Unterdrückung aller demokratischen Institutionen an die Wand malten, als ob jede politische Machterweiterung zum Absolutismus führe. Ein Beharren in der alten Politik war durch die veränderten Zeitverhältnisse ausgeschlossen. Ohne eine Vermehrung der regulären Armee, ohne die Ausrüstung einer für die Vertheidigung der Küsten und den Schuß der Kauffahrteischiffe, genügenden Kriegsflotte war Amerika nicht in der Lage, den europäischen Mächten gegenüber seine Ansprüche, z. B. die Monroe Doktrin, aufrecht zu erhalten. Von einem an den Hauptverkehrsstraßen des Handels gelegenen, von zwei Meeren, dem atlantischen und dem stillen Ocean umspülten Lande verlangen, daß es die günstige Gelegenheit zur Erlangung der Seeherrschaft ungenügt vorübergehen lasse, und vorerst die reichen Hilfsquellen des Landes aufbaue, war eine zu naive Zumuthung, als daß man ihr Folge gegeben hätte. Die gewaltige Entwicklung der letzten Jahre, das Anwachsen der Städte, die Errichtung zahlreicher Fabriken, die großartigen Verkehrsmittel, das Zuströmen von überflüssigem Kapital führten zu einem ungeahnten Aufschwung von Industrie und Handel, lieferten aber auch den Beweis, daß das alte System der Schußzölle und die Verhinderung der

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