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Jatiens. Aus einer Stelle Claudians scheint zu erhellen, daß der Oberkämmerling ihn alle Jahr dorthin zu führen pflegte, um ihn zu zerstreuen, und desto mehr in seiner Gewalt sich festzusehen. Dieser Dichter sagt, sie wären prangend heimgekehrt, gleich als kamen sie heim von einem Feldzug aus Indien, oder als führten sie gefangne Glaud. in Perser in die Stadt.

Eutr, 11. 95-103,

3. Ueber den Haß und den Hohn des Volks mochte wohl Eutropius sich trösten, im Genusse der Allgewalt und unendlicher Schäße. Uber Furcht vor Stilicho ließ ihm keine Ruhe. Und so wenig auch dem Claudian zu trauen ist, sey es, daß er lobpreise oder daß er tadle, so ist doch an sich wahrscheinlich, was er berichtet von einem entdeckten Briefe, in welchem Eutropius demje nigen, der den Stilicho aus dem Wege räumen würde, laudibus 8tiBelohnung verhieß.

Claud. de

lich. 1. 291

- 93.

4. Wir haben gesehen, wie der numidische Fürst Gildo, welcher, zur Belohnung dafür, daß er, als sein Bruder Firmus im Jahr 372 sich gegen Valentinian den Ersten empört, es mit den Römern gehalten hatte, im Jahr 386 von Valentinian dem Zweeten zum Comes in Afrika ernannt worden; gegen die lehte Zeit des Theodosius zwar sich für diesen gegen Eugenius erklärte, gleichwohl aber dem Theodosius, obschon dazu aufgefordert, keine Scharen zum Krieg wider den Emporkömmling fandte, und nach Unabhängigkeit, ja nach f. G. d. R. Herrschaft in Afrika strebte.

5. Sehr willkommen mochte ihm der Tod des Theodosius gewesen seyn, dessen gerechten Unwillen er fürchten müssen.

6. Durch die lezte, so wie durch vorhergegangene Theilungen des Reichs, war Afrika immer, wie auch die Lage der Provinz es mit sich brachte, zum Abendlande gerechnet worden, erkannte daher anizt den Honorius als Beherrscher.

7. Abgesehen von der Gerechtigkeit, war es vielleicht die einzige kluge ich sage kluge, nicht weise, denn Weisheit trennt sich nie von der Gerechtigkeit es war, sag ich, vielleicht die einzige weltkluge Maßregel, welche je Eutrcpius; nahm, daß er Unterhandlungen mit Gildo anspann, um ihn zu bewegen, von Honorius abzufallen, und die Proving unter die Herrschaft

3. G. XIIL

LIV. 4.

Claudian.

Zosim. V. 11.

Marcellini

des Arkadius zu bringen. Gildo fand sich sehr bereit dazu, da er, wegen seiner an Theodosius erwiesenen Untreu, Strafe verdient hatte, und dem Stilicho, ohne mächtigen Schuß, den ihm Eutropius ohne Zweifei anboth, nicht würde haben widerstehen können. Er sagte dem Honorius den Gehorsam auf, und unterwarf sich dem Arkadius, dessen Oberherrschaft ihm ohnehin schon leichter zu ertragen und zu vereiteln scheinen mußte, wegen der Entfernung, und weil Eutropius kein Krieger war wie Stilicho.

8. Der Comes Marcelinus, welcher in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts schrieb, sagt, Gildo shronicon. sen ein Heide gewesen; das ist aber nicht wahrscheinlich, da Theodosius dessen Tochter Salvina mit dem Nebridius, Neffen seiner ersten Gemahlin, der frommen Kais ferin Flaccilla, vermählte; und da Gildo selbst in einer katholischen Kirche begraben ward, obgleich er in Un terstüßung der Donatisten wider die Katholiken, schon vor dem Kriege, diese sehr gedrückt hatte, wahrscheinlich um an den zahlreichen Donatisten einen Anhang zu finden, und an ihren Circumcellionen vermeßne Spießgesellen.

9. Der heilige Augustinus, Orosius, Zosimus und Claudianus stimmen überein in dem, was sie uns von den bösen Eigenschaften dieses Mannes sagen, welcher zwölf Jahr lang tyrannische Herrschaft in Afrika führte. In starken Zügen schildert Claudian den bösen Tyrannen, indem er die personificirte Afrika vor Jupitern ́über ihn klagend einführt *).

Claud. in bello Gilden. 153-156.

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Jam Solis habenae
Bissenas torquent hyemes, cervicibus ex quo
Haeret triste jugum; nostris jam luctibus ille
Consenuit, regnumque sibi tot vindicat annes

distantibus idem

Inter se vitiis cinctus; quodcunque profunda
Traxit avaritia, luxu pejore refundit.
Instat terribilis vivis, morientibus haeres,
Virginibus raptor, thalamis obseoenus adulter.
Nulla quics; oritur praeda cessante libido,
Divitibusque dies, et nox metuenda maritis.
Quisquis vel locuples, vel pulchra conjuge netus,

10. Gildo entzweyte sich zu dieser Zeit mit seinem Bruder Mascezil, welcher seinen Abfall von Henorius mißbilligte, und stellte ihm nach. Mascezil floh hin über nach Italien. Sich zu rächen an ihm, ließ Gildo die beyden Söhne des Bruders meuchelnd ermorden, und mißgönnte ihren Leichen die lezte Ehre.

11. Gildo war Herr im ganzen römischen Afrika, und verfuhr nach Willkür, selbst zu Karthago, unter dem nichtigen Namen des Arkadius.

12. Die dem abendländischen Reiche treugebliebnen fandten Beschwerden nach Mailand an Honorius, welche dieser, nach alter Sitte, dem Senate zu Rom vorle gen ließ. Diese Versammlung erklärte den Gildon für Epist. einen Feind des Vaterlands.

13. Die erste Folge dieser Empörung des Numidiers war der Stadt Rom sehr empfindlich, und seßte den Stilicho in große Verlegenheit. Denn Gildo hemmte die gewöhnliche Kornlieferung, mit welcher Rom jährlich versehen ward. Dem Mangel ward zum Theil abgeholfen aus Gallien und Spanien, doch seufzete Rom unter großer Theurung.

Symmachii

libr. IV.

14. Mascezil, der in der Jugend unter seinem Bruder Firmus wider die Römer gefochten, Kriegskunst und Muth gezeigt hatte, und nach dem Tode des Bruders den Römern mit Treu ergeben gewesen, ward von Stilicho, wegen seiner örtlichen Kunde der Provinz, und wegen seiner Verbindungen daselbst, auch weil der Römer auf die Rachsucht des UAfrikaners rechnete, zum Feldherrn wider Gildo erkoren, und mit einem kleinen Heere von fünf Tausenden hinüber gesandt gen Afrika. Es bestand aus dem Kerne der römisch- abendländischen cland. Zosim. Kriegsmacht.

15. Als Mascezil mit den Scharen nach Afrika schifte, legte er an bey der kleinen Insel Capraria (*),

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Man hüte sich dieses Eiland zu verwechseln mit einer
der kanarischen Inseln, oder auch mit einer der balea-
rischen, welche beyde bey den Alten auch Capraria
heißen.

Oros.

Claud. de bello Gildos. 162-173.

(izt Capraja, sie liegt zwischen Toskana und der nordlichsten Spize von der Insel Corsica), wo viele Einsiedler in frommer Beschaulichkeit lebten. Mafcezil, der em eifriger Christ war, brachte hier, wahrscheinlich von widrigem Winde zurückgehalten, zween Tage mit diesen Männern zu, im Fasten, im Gebet, in gemeinschaftlichen geistlichen Uebungen, und bewog einige, mit ihm hinüber zu segeln nach Afrika.

16. Beyde Brüder kamen mit den Heeren zusammen in Numidien. Gildo führte siebzig Tausende gegen die fünf Tausende des Mascezil. Dieser beschloß schon sich zurückzuziehen, als bey Nacht, im Traum, der heilige Ambrofius, welcher im vorigen Jahre gestorben war, ihm erschien, mit einem Stab' in der Hand. Der Fürst fiel ihm zu Füssen; da schlug Umbrofius mit Paulin, in dem Stabe die Erde dreymal, und rief: »Hier! hier! vita Ambr. hier!« welches jener alsbald so deutete, daß er in drey Tagen das Heer besiegen sollte,

et Oros.

17. Vor dem dritten Tage brachte Mascezil die Nacht zu in Gebet, in Hymnengesang, und in Fasten, stärkte sich früh durch das heilige Sakrament, und rückte gegen den Feind.

18. Doch versuchte er seine Landsleute zu bewegen, sich ihrem rechtmäßigen Kaiser zu unterwerfen. Er trat hervor, und redete sie an. Ein Fahnenträger antwortete ihm mit Troß, und ermunterte die gildonischen Krieger zum Kampfe. Da hieb ihm Mascezil in den Arm, so daß er die Fahne sinken ließ. Fahnenträger andrer Scharen glaubten er ergäbe sich, und senkten die Fahnen. Nun nahm der größte Theil des Heers die Flucht, und die übrigen wurden leicht überwunden. 19. Gildo entrann, warf sich in ein Schiff, der Eutr. Oros. Wind trieb es zurück nach Tabraka, einem Hafen zwiz Marcell, fchen Hippo Regius und Hippo Diarrhytus. Gildo chron. ward ergriffen, dem Volke zum Hohne ausgestellt, dann in einen Kerker gelegt, wo er sich erdrosselte.

Claud: in

Zosim.

N. Chr. G.

398.

20. Man verfuhr alsbald wider seine Anhänger, unter denen Optatus sich ausgezeichnet hatte; ein Bischof der Donatisten, Liebling des Gildo und blutiges Werkzeug seiner Tyranney. Un der Spiße wüthender Circumcellionen hatte er Abscheulichkeiten jeder Art ausgeübt.

Er starb im Kerker. Eine Partey der Secte ward nach ihm bald Optatisten genannt, bald auch Gildonisten.

21. Die Gemahlin und die Schwester des Gildo reiseten nach Constantinopel zu Salvina seiner Tochter, deren Gemahl Vetter beyder Kaiser war. Er starb bald nachher, und hinterließ unmündige Kinder. Salvina, ihre Mutter, und ihre Muhme, welche sich dem jung Hieron. fráulichen Stande gewidmet hatte, werden als gottse: Pallad. in lige Matronen gerühmt. Salvina ward vertraute dial. de vita Freundin des heiligen Chrysostomus.

Epist. 9.

Chrysost.

Oros. Hist.

22. Es wird dem Mascezil vorgeworfen, daß er sich seines Glücks erhoben, und, bey Nachsuchung der Anhänger des Gildo, einige Männer, welche Zuflucht in eine Kirche genommen, gewaltsam herausziehn lafen. Gleichwohl widerfuhr ihnen kein Leid, ohne vi, 36. daß wir wissen, auf welche Weise fie der Strafe entgin, gen. Vielleicht hatten sie sich nur als solche, die fälschlich angeklagt worden, den Nachstellungen des dienstbaren Eifers der Obrigkeit entziehen wollen, und wurden unschuldig befunden. Honorius hatte Befehl gegeben an den Proconsul von Afrika, darüber zu wachen, daß Unschuldige nicht geängstiget, die Schuldigen aber nach Strenge der Geseze bestraft würden.

Cod. Theod.

23. Bald nachher starb Mascezil. Er fiel von einer Brücke und ertranf. Zosimus erzählt, ihm sey, nach seiner Rückkehr, von Stilicho mit großen Hoffnun gen geschmeichelt worden, dieser habe ihm den glänzen den Erfolg seines Feldzuges beneidet, und als er mit ihm über eine Brücke gegangen, ihn von seinen Traban Zosim. V: 11 ten in den Strom stürzen lassen.

Im

XII.

1. Um Jahr 397 ward die cyrenäische Landschaft in Afrika, westlichste Provinz des morgenländischen Reis ches, welche man nach ihren fünf Städten auch Pentapolis (Fünfstadt) zu nennen pflegte, mit mancherley Plagen heimgesucht. Wilde, maurische Völker hatten diefes fruchtbare Land mit Feuer und mit Schwert verheert, und was diese übrig gelassen, ward verwüstet von zahllosen Heuschrecken, welche weder der Frucht des Halms noch auch der Bäume schonten; dazu hatten XIV. Theil. 3

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