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in feyerlichem Zuge, durch die Stadt, mit zur Schau getragnen Gewanden und köstlichem Schmuck, den kaiserlichen Brautgeschenken. Alle festlich Einhergehenden glaubten, und mit ihnen das nachströmende Volk, daß diese Genschenke, diese Ehre der Tochter des Rufinus, und sie dem Bette des Kaisers bestimmet wär', als auf Einmal Eutropius beym Haufe des Promotus eine unerwartete Wendung machte, in's Haus hinein ging, die Brautgeschenke hinein tragen ließ, solche im Namen des kaiserlichen Brautwerbers den Jungfrauen der Eudoria übergab, welche, nicht wissend wie ihr geschah, damit Zosimus. geschmückt, und an eben dem Tage dem Kaiser vermählet ward.

V. 3.

15. So ward, zu allgemeiner Freude, der verhaßte Rufinus in seinen Hoffnungen getäuscht, ein Gegenstand des flüsternden Hohnes am Hoflager, und des lauteren Spottes der Menge. Statt seiner Tochter ward Throngenossin das fremde Fräulein, welches im Hause des Mannes, der ihn öffentlich beschimpft, den er heimlich hatte meucheln lassen, mit Berachtung und Haß gegen ihn erfüllet worden, und die, mit der Schönheit, durch welche sie zum Thron gelangte, große Gaben des Geistes und einen stolzen Sinn verband, die ihr die Herrschaft über den schwachen Gemahl sicherten, und sie furchtbar machten ihren Feinden.

16. Der Becher des Hohnes ward dem Rufinus desto bittrer, da der Trank gemischt worden von dem Kämmerling, auf den er tief hinabzusehen gewohnt war, und der anizt, durch hohe Gunst der Neuvermählten, ihm so furchtbar ward. In eignen Ränken hatte er sich selbst verstrickt, seine Arglist war überlistet worden; ward gleich die zu Antiochia verübte Schandthat vom Kaiser nicht bestraft, so hatte doch der gewandte Höfling feine unzeitige Entfernung aus der Kaiserstadt benugt; dieser Fehler gereichte ihm zum Falle, wenn gleich jener Frevel übersehen ward.

17. Seiner Künste sich bewußt, gab er dennoch das Spiel nicht verloren. Als Präfectus Prätorio war er im Besiz gewaltiger Macht; am furchtbarsten ohne Zweifel durch die Menge der Mitschuldigen, welche unter ihm, in allen Zweigen der Verwaltung, sich bereicherten, und stehen oder fallen mußten mit ihm. Nur da

durch läßt es sich erklären, daß er in der Würde, daß seine Bosheit ungeahndet blieb.

1.

II.

Also gestüßet hätt es dem Rufinus, der wer

der Achtung noch Liebe hoffen konnte, der nur nach Gewalt und nach Reichthum trachtete, vielleicht ge lingen mögen, der Ungunst des Hofes und dem Hasse der Völker noch lange zu troßen, hätt' er nicht außer den Gränzen des Morgenlandes einen furchtbaren Feind gehabt, dem er, weder durch seine Lage, noch durch Eigenschaften gewachsen war.

2. Stilicho war nicht abhängig von seinem Mündel Honorius, welcher im elften Jahre war, wie Rufinus vom achtzehnjährigen Arkadius. Habsüchtig und ehrgeizig wie Rufinus, war Stilicho nicht so schamlos. Er genoß großer Achtung im Heere, welches er mit Ruhm zur Zeit des Theodosius angeführt, und mit dem er wahres Verdienst um das Reich erworben hatte; Rufinus ward von keinem Menschen geachtet. Wollen wir dem Claudian glauben, so werden wir den Stilicho für einen der größten Männer aller Zeiten halten, aber dieser Dichter ist unverschämt in seiner Schmeicheley; die Geschichte zeigt uns in seinem Helden einen Maun, dem nichts heilig war, der aber nicht als ein selbstsüchtiger Bösewicht erscheinen wollte. Zosimus, welcher lieber tadelt als lobt, und die Ungerechtigkeit des Stilicho in starken Zügen schildert, gibt ihm gleichwohl das Zeugniß, daß er die Würden des Heeres nie verkauft, auf Unkosten Zosimus, des Heeres sich nie bereichert habe. Das Heer, dem V.34. das Wohl des Landes in willkürlich verwalteten Landern gewöhnlich fremd ist, war ihm daher hold, und das Volk selbst, welches er drückte, sah doch in ihm einen gewaltigen Feldherrn, der es zu schüßen vermochte gegen die furchtbaren Feinde des Reichs. Nufinus war kein Krieger, und wahrscheinlich feige.

3. Stilicho war zu Mailand, als Theodosius starb. So gewiß es ist, daß dieser ihm seinen gegenwärtigen Sohn Honorius und die Reichsverwaltung des Abendlandes anvertrauet, so zweifelhaft ist es, daß

laud. Stilich.

er ihm auf gleiche Weise den älteren Sohn und das Morgenland empfohlen habe, wie Stilicho behauptete. Daß diese Behauptung auf der Aussage des Stilicho allein beruhete, scheint deutlich selbst aus dem Zeugnisse des Claudianus zu erhellen, der den sterbenden Kaiser diesen wichtigen Auftrag dem Stilicho geben läßt, nachdem er zuvor alle, welche gegenwärtig wa ren, aus dem Zimmer gehen heißen; da doch, wofern er wirklich diese Absicht gehabt, er ihr öffentliche Kunde hatte geben müssen *).

Dem fey wie ihm wolle mit diesem Auftrage des Theodosins, Stilicho war entschlossen, seine Ansprüche wider Rufinus zu behaupten, um aber allen Verdacht zu entfernen, sonderte er die Kleinodien und die mit Claud, in Edelgestein geschmückten Waffen des Theodosius in 11. 88-99. gleiche Theile, deren einen er gleich an Arkadius gen Constantinopel sandte Ja, er theilte auch das ganze Heer, welches Theodosius gegen Eugenius geführt hatte, und das aus allen Völkerschaften des gesammten römischen Reichs bestand, wie auch aus zahlreichen Schaaren und Geschwadern der Gothen, Alanen und anderer fremden Völker. Das Heer, welches Eugenius geführt, und welches nach dem Untergang dieses Emporkömmlings dem Theodofius gehuldigt hatte, vermehrte diese ohnehin schon gewaltige Kriegsmacht, deren Theilung Stilicho so einrichtete, daß er die starken und geübten Krieger dem Honorius, dem ältern Bruder Zosim. V. 4. aber die minder tüchtigen zuwandte. Er übernahm es, diese dem Arkadius selbst zuzuführen, sobald er die Gränze des abendländischen Reichs würde gesichert haben, welches desto nothwendiger schien, da viele fränfische Fürsten es mit Eugen gehalten hatten.

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4. Mitten im Winter brach Stilicho auf, og an den Rhein, und bekräftigte die vorigen Bündnisse mit

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fränkischen, allemannischen und andern deutschen Fürsten, ein Geschaft, welches er mit kräftigem Erfolg in sehr kurzer Zeit zu Ende führte.

5. Unter diesen deutschen Fürsten werden nur die Franken Markomer *) und Sunno, zween Brüder, ge= nannt. Erster erregte bald wieder Unruhen, und ward von den Römern nach Toskana geführt; sein Bruder wollte ihn rächen, ward aber, nach dem Zeugnisse Claud. de Claudians, von seinen Landsleuten erstochen.

6. Weit früher als man erwarten konnte, war Sti licho wieder in Mailand.

laudib. Stilich. I,

7. Seine Absicht, den Rufin zu stürzen, entging diesem nicht. Gedrängt zwischen zwiefacher Furcht, vor dem begünstigten Oberkämmerling und dem gewalti gen Stilicho, sah er ein, daß er sich in seiner Würde nicht erhalten könnte, daß er stürzen müßte, wofern er nicht den Arkadius vermöchte, ihn zum Machtgenof fen zu ernennen. Gegen den verdienten Strang schien ihn nur die kaiserliche Hauptbinde schüßen zu können. Arkadius liebte ihn nicht, hatte aber hohe Begriffe von seinen Fähigkeiten zur Verwaltung des Reichs. Dieses in Zerruttung zu bringen, um durch dessen Rettung Claud. in zum Purpur zu gelangen, dazu soll er, wie man sagt, Ruf. sich entschlossen haben. Indem ich den Geschichtschrei. bern jener Zeit folge, deren Berichte und Argwohn nicht Soer. Hist. unwahrscheinlich sind, glaub ich doch bemerken zu müf: Eccl. VI. 1. fen, daß Rufin, verhaßt und unglücklich, nach dem Eccl. VIII. 1. Tode auch solcher Frevel mag seyn beschuldigt worden, an denen er nicht geradezu schuldig war.

Claud. in

Ruf.

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Sozom, Hist.

8. Es wird gesagt, daß die Hunnen, welche sich über den Orient ergossen, und bis gegen Antiochia mit Feuer und Schwert das Land verheerten, von Rufinus Soor. VI. 1. eingeladen worden.

9. So soll auch Alarich der Gothe, welcher mißvergnügt darüber war, daß seine, dem Theodosius im Kriege wider Eugenius erzeigten wesentlichen Dienste

*) Französische Schriftsteller machen den Markomer zum Bater des Faramond (oder Pharamond), ersten fränkischen Königes des von unsern Franken eroberten und nach ihnen benannten Frankreichs. Gleich dem brittischen Könige Arthur (oder Arthuë) mag Faramond wohl halb der Geschichte, halb der Dichtung angehören,

Soz. VIII. 1.

nicht genug belohnet worden, auf Einladung des Rufinus die Waffen ergriffen haben. Zosimus erzählt, Rufinus habe den Antiochus, Sohn des zu seiner Zeit bes rühmten Philofophen Mufonius, zum Proconsul in Griechenland ernennen lassen, und dem Gerontius die Bergenge bey Thermopyle anvertraut, welche beyde, auf sen Geheiß, den Einbruch der Gothen begünstiget, wors. Zosim. V. 5. auf Mösien, Pannonien und Thrazien von den Feinden verheeret wurden. Diese drangen vor bis nah an Constantinopel, wo Rufinus, als Gothe gekleidet, unter dem Vorwande, Friedensverträge mit ihnen einzugehen, Claud, sich vertraulich mit ihnen unterhielt. In der That B. Asche nt er die Erhaltung der Stadt durch große Schäße erkauft zu haben.

10. Dieser Zustand des Orients gab dem Stilicho mehr als Vorwand herbenzueilen mit mächtigem Heer. Er führte die in der Theilung dem Arkadius zugefallenen Schaaren herben, und zugleich Legionen des abendländischen Reiches. Gegen ihn versammelte sich ein Heer von Gothen, in Thessalien.

11. Schrecken ergriff den Rufin, er erfüllte den Arkadius mit Argwohn, Stilicho. komme nicht, das Reich zu retten, sondern, wofern ihm nicht sogleich Einhalt geschehe, werd' er ihn vom Throne stürzen; er bez wirkte einen Befehl an Stilicho, die morgenländischen Schaaren gen Constantinopel ziehen zu lassen, mit den abendländischen aber heimzukehren.

12. Sich diesem Befehl zu widerfeßen, hielt Stilicho nicht für rathsam. Er übergab das Heer des Orients dem Gothen Gaïnas, der schon unter Theodosius Hülfsvölker wider Eugenius angeführt hatte, entdeckte ihm, daß seine Absicht gewesen, den Rufin aus dem Wege zu räumen, und empfahl ihm dieses Geschäft.

13. Als Gaïnas mit den Schaaren nah bey Constantinopel war, eilte er voraus, ihre Ankunft dem Kaiser zu melden. Dieser ward hoch erfreut, und fand fich gleich bereit, auf Vorstellung des Feldherrn, daß die alte Sitte es so heischte, dem heranziehenden Heer entgegen zu gehen.

14. Ihm zur Seite ging, als Präfectus Prätorio, Rafinus, aufgeschwollen vom Erfolge seiner Bemühungen, den Plan des Stilicho zu vereiteln; sich brüstend

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