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Glanz nicht vermöge, den Mangel des Verdienstes zu überscheinen. Dem Arkadius, der den Winken des ent manneten Armeniers, gewefnen Sklaven, folgsam war, erkühnt der Redner sich, zu zeigen, wie gefährlich es sey, Barbaren die Verwaltung des Reichs und die Führung des mehrentheils aus Fremdlingen bestehenden Heers zu überlassen; mit richtigem Blick sieht er das Feuer unter der Asche glühen, welches das verwahrlosete Reich in Flammen sehen sollte. Er ermuntert den Kaiser zur Wahl aufrichtiger und erleuchteter Freunde, für den er keinen halten dürfe, der es nicht wohl meyne mit dem Volke, dessen Wohl vom Wohle des Beherr schers nimmer könne getrennt werden. Er ermahnt ihn zu wachen über die, welchen er Aemter anvertrauet habe. Nur mit wenigen Worten berührt er den traurigen Zustand der Pentapolis, und behält sich vor, dem Synesius Kaiser umständlich davon zu berichten.

9. Diese Rede ist mit verschiednen andern seiner in schöner griechischer Sprache geschriebenen Schriften auf uns gelanget, unter der Ueberschrift: Ueber das Königthum *).

de tegno.

Syues. de

10. Seiner Kühnheit ungeachtet widerfuhr dem Sy.. nesius kein Leid, ja, er erhielt vom Kaiser eine Erleichterung der Lasten seines Vaterlandes. Doch scheint, daß er zuvor, nach gewöhnlicher Art der Hoflager, mit Versprechungen gekörnet, und heimzureisen abgehalten worden. Denn er blieb drey Jahr in der Kaiserstadt, drey Jahre, von denen er sagt, daß er sie aus seinem Somniis. Leben auslöschen möchte; er nußte die allgemeine Besturzung, welche durch ein großes Erdbeben in Constantinopel plöglich entstand, um heimlich, ohne bey Hof oder irgendwo Abschied zu nehmen, sich in ein Schiff zu Synes. Epists werfen, und heim zu reisen.

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XIII

8 genügete nicht dem ehrgeizigen Stilicho, die leibliche Base beyder Kaiser zur Gemahlin zu haben;

*) Ueber das Königthum. « Пlege Badinsing. Oute griechische Schriftsteller nannten den Kaiser immer Basileus, König.

den Glanz dieser Verwandtschaft zu erhöhen, und sich fortdauernder Lenkung des Honorius zu versichern, wahrscheinlich auch auf Antrieb der nicht weniger als er ehrgeizigen Serena, vermählte er den noch nicht vierN. Chr. G. zehnjährigen Kaiser mit seiner Tochter Maria, die noch 398. ein Kind war.

f. G. d. R.

2. Claudian verdient desto weniger Glauben, wenn 3. XIII. er uns bereden will, daß Theodosius diese Vermähxx, 4. lung gewollt habe, da dieser Kaiser die Ehen unter Geschwisterkindern, durch ein Geseh, bey sehr harter Strafe verboten hatte.

Codex Theod.

Zosim. V. 20.

3. Die Hochzeit ward zu Mailand, als Honorius zum viertenmal Conful war, gefeyert, die Heirath aber nicht vollzogen, weil beyde Verlobte noch Kinder waren, daher, wahrscheinlich auf Anstalt der Serena, getrennt blieben. Mit giftiger Feder, welche oft von schlechtem Urtheile geführt wird, schreibt Zosimus dieser Fürstin Ränke zu, durch welche sie ihren nicht zu bezweiflenden Wunsch, daß diese Ehe fruchtbar seyn möchte, thörichter Weise soll vereitelt haben.

4. Gewiß ist, daß Maria, einige Jahre nachher, als Jungfrau starb.

1.

Nektarius

XIV.

hatte sechzehn Jahr das Patriarchene Soer. Hist. amt zu Constantinopel geführt, als er starb am neunEect. VI, 2. undzwanzigsten des Herbstmonats, im Jahre 397.

2. Der Patriarch, zu Constantinopel hatte schon zu dieser Zeit den ersten Rang nach dem Bischofe zu Rom, dessen leitendes Ansehen von allen Kirchen des Morgenlandes wie des Abendlandes anerkannt und verehret ward.

3. Die Hauptstadt des morgenländischen Reiches, der Siß des kaiserlichen Hoflagers, gab dem Patriar= chen zu Constantinopel äußeren Glanz. Ihm waren die Theod. V, 28. sechs Bischöfe Thraziens, elf Bischöfe der Provinz Asia, eben so viele der Provinz Pontus unterordnet. Nach und nach ward seine Gewalt noch weit größer. Hier ist nur die Rede von derjenigen, die er damals ausübte. Sie ward auch durch mittelbaren Einfluß verstärkt, wie Tillemont richtig bemerkt. Es waren fast immer viele

Bischöfe zu Constantinopel, deren einige sich für ihre Kirchen zu verwenden, andre aber aus Ehrgeiz oder aus unapostolischem Geschmack an der Hofluft, die Kaiserstadt besuchten. Diese dort versammelten Bischose bildeten oft ein Concilium, dem der Patriarch vorstand.

Johannis

4. Es gelüftete viele Priester der Kirche zu Constan, tinopel nach dem erledigten hohen Size. Ein ehrwür- Pallad. *) in diger Zeitgenoß erzahlt uns, daß einige dem Volk auf dial. de vita niedrige Weise, andre, nicht edler, den Großen ge- Chrysost. schmeichelt haben; manche auch nicht errötheten, Geld anzubiethen. Das Volk nahm Anstoß daran, und außerte laut seinen Wunsch, daß der Kaiser ihm einen würdigen Bischof geben möchte.

5. Dem elenden Eutropius war es ohne Zweifel sehr gleichgültig, ob ein Heiliger oder ein Weltmann den Patriarchenstuhl füllte. Über durch Empfehlung eines verdienstvollen Mannes wollte er Verdienst um das Volk von. Constantinopel erwerben, welches, in Uebereinstimmung mit der großen Mehrzahl der Geistlichkeit dieser Kirche, sich für den Priester Johannes zu Antiochia erklärte, dem folgende Geschlechte den Beys namen Chrysostomus (Goldmund) beylegten, unter dem er seit anderthalb Jahrtausenden so berühmt ist. Mit heiligem Wandel verband er außerordentliche Gaben, die Donner seiner Beredsamkeit durchtönten den Orient. Der Oberkämmerling empfahl ihn dem Arkadius, sah wohl ein, daß ein solcher Mann Glanz auf die Kaiserstadt werfen würde, und mag wohl auch, unkundig iedes edlen Gefühls, sich mit der Hoffnung geschmeichelt haben, daß der von ihm zu so hoher Würde beförderte Mann sich ihm gefällig erweisen würde. Der Kaiser

*) Der_am_Rand' angeführte Palladius muß nicht ver-
wechselt werden mit seinem Zeitgenossen, Palladius,
Bischofe zu Helenopolis in Bithynien. Welcher Kirche
jener vorstand, weiß man nicht. Er hat uns eine Le-
bensbeschreibung des heiligen Chryfoftomus hinterlass
fen. Vom Bischofe zu Helenopolis ist die reichhaltige
Schrift über die Einsiedler, welche, weil er sie einem
gewissen Lausus zugeschrieben, Historia Lausiaca ge=
nannt wird. Beyde waren gottselige, verdienstvolle
Männer, und Freunde des heiligen Chrysostomus.
Sie sind oft verwechselt worden.

willigte sogleich in seinen Vorschlag, welcher mit den erklärten Wünschen der Geistlichkeit und des Volks übereinstimmte.

6. Weil, seit Jahrhunderten, die Erfahrung gelehrt hatte, daß eben diejenigen, welche des apostolischen Amts am würdigsten waren, sich oft aus Demuth scheueten es zu übernehmen, ward beschlossen, Gewalt und List anzuwenden.

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7. Es erging ein geheimer Befehl gen Antiochia, an Afterius, Comes des Orients. Man wußte, wie Chrysostomus an den Antiochenern, wie diese an ihm hingen. Asterius ließ ihn zu sich rufen, und lud ihn ein zu einer Fahrt mit ihm aufs Land, unter dem Vorwand, eine Kirche zu besuchen.

8. Kaum waren sie in den Wagen gestiegen, als dieser schnell abrollte, hin gen Pagras *), erstem Nachtlager auf der Straße, die gen Constantinopel führt. Hier ward Chrysostomus vom Comes zween seiner harrenden, vom Kaiser gesandten Männern, überliefert, die ihn dial, de vita fur Kaiserstadt brachten, wo er mit ehrerbietiger Freud' Chrysost. empfangen ward.

Pallad. in

9. Um die Weyhe desto feyerlicher zu machen, hatte Arkadius verschiedne Bischöfe, und unter diesen den Theophilus, Patriarchen zu Alexandrien, berufen, eis nen Mann, welcher große Gaben, rastlose Thätigkeit, viel Gelehrsamkeit hatte, dessen Gesinnung und Handlungen aber der apostolischen Richtschnur gerade entgegen liefen. Er war schlau, arglistig, habsüchtig, stolz und hart.

10. Er führte mit sich einen alexandrinischen Priester Ifidorus, und mochte wohl, gleich nach dem Tode des Nektarius, den Wunsch gehegt haben, diesen Mann auf den Patriarchensiß von Constantinopel erhoben zu sehen, in der Hoffnung, ihn als einen, der ihm bisher unterordnet gewesen, leiten zu können.

11. Es verdroß ihn, daß, ohne seinen Rath, Chrysostomus berufen worden, und dieser Verdruß ward herber, als er ihn sah, und, nach der ihm beywohnenden Menschenkunde, inne ward, daß es kein Mann wäre,

*) Iht heißt der Ort Bagras; so findet man ihn auf Niebuhrs Landcharte.

der einer andern Richtschnur, als der apostolischen, nachzuleben entschlossen wäre. Vermessen wie Theophi lus war, nahm er sich vor, ihn, wo möglich, zu ver drängen.

12. Unter dem Vorwande verleumdender Beschuldigungen wider ihn, weigerte er sich, ihm die Weyhe zu ertheilen. Er wußte nicht, daß gegen ihn selbst gegründete Klagen geführt worden, welche sich in den Handen des Oberkämmerlings befanden. Unter andern foll wider ihn seyn angeführt worden, daß er zehn Jahre zuvor, als der Krieg zwischen Theodosius dem Großen und dem Emporkömmlinge Marimus ausgebrochen war, eben diesen Ifidorus, dem er die Patriarchenwürde von Constantinopel bestimmte nach Rom gesandt habe, mit Briefen und mit Geschenken, und mit dem Auftrage, den Ausgang des Kriegs abzuwarten, um jene dem Sieger zu überreichen *).

13. Eutropius ließ den Theophilus vor sich rufen, und suchte ihn zu bewegen, daß er von seiner grundlosen Anklage des Chrysostomus abstehen möchte, da aber jener sich nicht fügen wollte, zeigte der Oberkämmerling ihm die wider ihn eingegangnen Anklagen, mit der Drauung, Gebrauch davon zu machen: worauf Socr. Hist. Theophilus sogleich nachgab, und den Chrysostomus sozom. Hist. weyhete, am 28sten Februar des Jahrs 398.

1.

XV.

Nach der Befiegung des Gildo, durch welche

die Ruhe von Afrika wieder hergestellet, und diese

*) Ich bin mit Tillemont überzeugt, daß dieser Isido-
rus, des Namens wegen, mit dem heiligen Isidorus,
Armenpfleger zu Alexandria, von Sozomenus ver-
wechselt worden. Diese Verwechslung mag daher
entstanden seyn, daß Palladius von Helenopolis den
heiligen Ifidor würklich im Jahre 388 zu Rom ge-
sehen. Aber der Name Isidorus war in Egypten
nicht selten, und der zufällige Umstand der Namens-
gleichheit darf uns nicht in unserm Urtheile wider ei-
nen Mann trre führen, den ehrwürdige Zeitgenossen
als einen Heiligen rühmen; der auch bald nach der
Zeit, deren Ereignisse uns ißt beschäftigen, dem Theo-
philus kühn widerstand.

Ecol. VI. 2.

Ecel, VII, 2.

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