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Sieben Bücher
Preussischer Kirchengeschichte.

Eine aktenmäßige Darstellung

des

Kampfes um die lutherische Kirche

im

XIX. Jahrhundert.

Von

Dr. Wangemann,

Archidiaconus und K. Seminar-Director in Cammin in Pommern.

Dritter Band.

Motto: Pf. 94, 15. Recht muß_doch Recht
bleiben, und dem werden alle frommen
Herzen zufallen.

Berlin, 1860.

Verlag von Wilhelm Schulze,
Scharrenstraße Nr. 11.

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Vorwort.

Der Umstand, daß seit Veröffentlichung der beiden ersten Bände dieses Werkes bereits mehr als Jahresfrist verstrichen ist, bietet dem Verfasser die erwünschte Gelegenheit dar, auf die ihm bisher zu Gesicht gekommenen Beurtheilungen, wenn auch nur in der Kürze einzugehen. Mit herzlichem Danke, zum Theil mit Beschämung, hat er die mancherlei Anerkennungen gelesen, welche die Recensionen in der Evang. Kirchen-Zeitung, in der Kreuz-Zeitung, im Menzelschen Literaturblatt, im hallischen Volksblatt und im schlesischen Evang. Kirchen- und Schulblatt enthalten. Die von den Freunden ausgesprochenen Wünsche in Betreff auf anderweitige Anordnung des Stoffes und ausführlichere Behandlung einzelner Theile, namentlich der Unionsgeschichte von 1529-1817, und von 1817-1830 werden sich demjenigen, der nun das Ganze überschaut, wohl selbst erledigen, zum Theil aber darum als unerfüllbar sich erweisen, weil die eigentliche Aufgabe unseres Werkes, wie der Titel besagt, die Darstellung des Kampfes um die lutherische Kirche im XIX. Jahrhundert ist, also nur den Zeitraum von 1830-1858 umfaßt, so daß Alles, was nicht diesem Zeitraum angehört, nur den Werth von Einleitungen und

Zusätzen beansprucht, welche doch dem eigentlichen Hauptthema den ohnehin schon ziemlich weiten Umfang beanspruchenden Raum nicht verkürzen durften.

Gegenüber stehen die scharfen Recensionen der Gegner, welche, weil die bisher erschienenen beiden Bände namentlich die separirten Lutheraner ins Auge fassen, auch vornehmlich aus diesem Heerlager bisher verlautbart sind. Die Reclamationen der Unionisten erwarten wir erst jetzt. An Urtheilen der separirten Lutheraner liegen, da wir der Feldner'schen Recension bisher nicht habhaft werden konnten, die Beurtheilungen von Räthjen und von Ehlers vor uns. Räthjen hat sein früher gegebenes Versprechen, uns völlig ignoriren zu wollen, gebrochen, und führt unser Buch in einer sehr ausführlichen Besprechung seinen Lesern in der Dorfkirchen-Zeitung vor. Ein Mann, der vor guten Gründen und gewichtiger Beweisführung sich auf das Gebiet der Verunglimpfungen zurückzieht, wird nicht erwarten können, daß wir ihm auf dieses Gebiet hin folgen. Welcher Art die Verunglimpfungen gewesen seien, hat der Verfasser in der von ihm redigirten Monatsschrift des Näheren ausgeführt. Ernster ist die Beurtheilung in Ehlers' Kirchenblatt, obgleich auch hier die Beleuchtung unserer Beweisführung nur in allgemeinen Reden und Gefühlsergüssen, nicht in klarer und wahrer Widerlegung der vorgebrachten Gründe sich ergeht, und darum wenig Greifbares darbietet. Je weniger Ehlers sich auf Gegenbeweise oder auf Entkräftung der unsrigen einläßt, desto schmerzlicher ist für uns sein Endurtheil, daß unser Buch,,in feindlicher Gesinnung gegen uns (die unter dem Breslauer Ober-Kirchencollegium stehenden Lutheraner) geschrieben, und darauf berechnet ist, uns zu verdächtigen, alles kirchliche Vertrauen uns zu rauben, und so uns den Garaus zu machen.“

Der Verfasser glaubt auf das Urtheil jedes unbefangenen und fachkundigen Lesers sich berufen zu dürfen, wie sehr er es sich habe angelegen sein lassen, nichts, weder Großes noch Kleines zu verschweigen, was ein günstiges Licht auf die Sache seiner separirten Gegner zu werfen geeignet wäre, und dagegen von dem, was Ungünstiges zu berichten war, nur so viel hinzustellen, als zur Charakterisirung der ganzen Bewegung nothwendig war. Aber während wir unsererseits gerade dem Gegner die Liebe schulden zu müssen glaubten, mit strengster Gewissenhaftigkeit jedes tadelnde Urtheil, wo es in unseren Augen nicht völlig motivirt war, zurückzuhalten, und jedes lobende Urtheil viel ungeprüfter auszusprechen, wendet Ehlers, dem es freilich schwer geworden sein mag, solche Gerechtigkeit und Liebe beim Gegner vorauszusetzen, die Sache so, als sei unser Lob sicherlich der Wahrheit gemäß, weil selbst ein so ausgesprochener Gegner es nicht habe zurückhalten können, und sei unser Tadel ungerecht und partheiisch. Er verdirbt sich und seiner Parthei auf diese Weise den Segen, den der Herr durch eine unbefangene Beurtheilung eines Draußenstehenden ihnen zugedacht hatte, und bekundet damit, daß er unsittliche Tendenzen in unbegründeter Weise uns unterschiebt, nur das eine, daß es ihm schwer wird gegen den Stachel zu löcken.

Einer sehr eingehenden durch vier Nummern seines Blattes sich hinziehenden Beurtheilung unterwirft unser Buch Münkel in seinem neuen Zeitblatt. Das Urtheil dieses hannoverschen Pastors mußte um so werthvoller für uns sein, als er der Hauptsache nach dieselbe Stellung zu den die lutherische Kirche bewegenden Fragen einnimmt, wie wir, und dabei doch außerhalb des Kampfes steht. Wir fürchten aber, daß dieser lette Umstand ihm die

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