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steinen, dagegen selten auf Münzen*), wozu sie doch sicher sehr geeignet war. Bis auf fünf Siegel von Privatpersonen, deren Zeit nicht bestimmt werden kann, gehören alle Denkmäler Mitgliedern der Achämeniden-Dynastie an. Jedoch ist nur die untere Grenze mit Artaxerxes Ochus sicher zu bestimmen, die obere nur sehr wahrscheinlich mit Darius dem Sohne des Hystaspes. Wir besitzen eine kurze Inschrift von Kyros, die von Murghâb. Auf dieser ist der Name des Vaters nicht angegeben, sodass es zweifelhaft bleibt, ob sie dem älteren Kyros, dem Sohne des Kambyses, oder dem Sohne des Darius Nothus zugehörte. Gegen die erstere Annahme sprechen mehrere Gründe: Der ältere Kyros hat sonst nur noch babylonische Inschriften hinterlassen. Es ist kaum denkbar, dass er für einen einzigen zweizeiligen Text eine neue Schrift geschaffen habe. In der neususischen Inschrift BhL scheint Darius, falls die Erklärung der nicht ganz verständlichen Stelle richtig ist, zu sagen, dass er zuerst Inschriften in arischer Sprache geschrieben habe. Vgl. WEISBACH, Die Achämenideninschriften zweiter Art S. 77. Endlich sei hier eine Stelle aus den Briefen des Themistokles angeführt, welche lautet: Τῶν κρατήρων μοι τῶν ἀργυρῶν τοὺς μεγίστους τέσσαρας καὶ τῶν θυμιατηρίων τῶν χρυσῶν, ἐφ ̓ οἷς ἐπιγέγραπται τὰ Ἀσσύρια τὰ παλαιὰ γράμματα, οὐχ ἃ Δαρεῖος ὁ πατὴρ Ξέρξου Πέρσαις ἔναγχος ἔγραψε, ἀπόπεμ yov (21. Brief, an Temenidas, s. Epistolographi Graeci rec. R. HERCHER S. 762). Ist diese Angabe richtig, was zu bezweifeln man keinen rechten Grund sieht, so ist die Frage, wer die altpersische Keilschrift eingeführt habe, gelöst. Wie ging nun die Bildung dieser Schrift vor sich? Ist sie aus einer älteren Keilschriftart nach gewissen Regeln umgestaltet worden oder ist sie auf andere Weise entstanden? Von drei Seiten ist dies bis jetzt eingehender. untersucht worden. OPPERT (JA VII. série t. 3 SS. 238-245) glaubt, die Schrift sei aus der babylonisch-assyrischen in der Weise abgeleitet worden, dass je eine ideographische Bedeutung babylonisch-assyrischer Zeichen in das Altpersische übersetzt und die erste Sylbe dieses altpersischen Wortes dann als Lesung des übrigens auch noch meistens umgestalteten Zeichens angenommen worden sei. Diese Hypothese empfiehlt sich schon wegen ihrer Geschraubtheit nicht. Hierzu kommt, dass von den 36 altpersischen Wörtern, die OPPERT angibt, nur etwa der 6. Teil durch die Texte belegt ist. Von den übrigen könnten einige, nach den verwandten Sprachen zu urteilen, möglicherweise echt sein; ein anderer Teil aber ist entschieden falsch gebildet. Die Ideogramme leitet OPPERT direct aus babylonischen ab. DEECKE (ZDMG 32. Bd. SS. 271-289) und SAYCE (ZK 1. Bd. SS. 19—27) leiten sämtliche Zeichen direct von babylonischen ab, und zwar geht ersterer auf ältere, letzterer auf jüngere Formen zurück. Erwägt man jedoch, dass bei diesen Vergleichungen fast überall nur die grösstmögliche Unähnlichkeit zu Tage tritt, und dass bei Lauten, wie th, f, v, h, welche das Babylonische nicht schreibt, zu anderen, unbeteiligten Zeichen gegriffen werden muss, so scheinen auch diese Hypothesen unannehmbar. Am wahrscheinlichsten dürfte die Annahme sein, dass der Erfinder der altpersischen Keilschrift den bereits vorhandenen Keilschriftarten nichts anderes entlehnt habe als die Elemente, und dass er nur das erstrebt, aus diesen Elementen eine möglichst einfache und regelmässige, zugleich der Sprache angemessene Denkmälerschrift zu bilden. Die altpersische Keilschrift scheint bald nach dem Untergange des Achämeniden-Reiches in Vergessenheit geraten zu sein. Während des ganzen Mittelalters finden wir keine Spur von ihrer Kenntnis im Abendlande. Dieselbe begann erst mit dem 17. Jahrhundert. Die Reisebeschreibung PIETROS DELLA

*) Das einzige uns bekannte Beispiel bietet LUYNES, Essai sur la Numism. des Satrap. Pl. VII 9. Hier findet sich auf einer Münze der Satrapie Assyrien (Vgl. BLAU in ZDMG Bd. 6 SS. 484 ff.) eine bis jetzt unerklärte Keilschrift-Legende, bestehend aus 3 übereinanderstehenden Keil-Paaren, worunter noch 4 Keile neben einander.

VALLE brachte die Abschrift von 5 altpersischen Zeichen und sprach schon die Vermutung aus, dass diese Schrift von links nach rechts zu lesen sei. Die Reisen J. CHARDINS, ENGELB. KÄMPFERS und CORNELIS DE BRUINS lieferten einige kleine vollständige Texte, aber in mangelhaften Copien. Weit bedeutender waren die Ergebnisse von C. NIEBUHRS Reise. Mittels sehr genauer Copien fand dieser, dass die meisten Keilinschriften in drei, durch die Menge und Gestalt der Zeichen verschiedenen Systemen abgefasst sind, dass hiervon das erste System mit 42 Zeichen das einfachste ist, endlich dass jede Keilschrift von links nach rechts läuft. Den Worttrenner erkannte 1798 O. G. TYCHSEN, bald darauf FRDR. MÜNTER die Bedeutung des Wortes,,König", natürlich noch ohne es lesen zu können. So war das 18. Jahrhundert vergangen, ohne dass auch nur ein einziges Zeichen lautlich bestimmt war. Die wirkliche Entzifferung begann erst 1802, als GEO. FRDR. GROTEFEND in einer Abhandlung, die er der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften vorlegte, die Namen Darius, Xerxes und Hystaspes in den Inschriften nachwies und in ihre Zeichen zerlegte. Es liegt nicht in der Absicht dieser Einleitung, eine vollständige Geschichte der Entzifferung zu geben. Solche findet man ausführlicher bei F. HOMMEL (Geschichte Babyloniens und Assyriens SS. 58 ff.), bei F. SPIEGEL (Die altpersischen Keilinschriften. Leipzig 1862. 2. Aufl. 1881. SS. 133–148), bei F. KAULEN (Assyrien und Babylonien 2. Aufl. SS. 103-129) und anderwärts. Auf diese und auf die vorn gegebene ,,Bibliographie" sei hiermit verwiesen *).

Die Richtigkeit der Entzifferung kann in keiner Weise mehr in Frage gezogen werden. Bildliche Darstellungen bei den Inschriften werden durch diese erläutert. In den beiden viersprachigen Vasen-Inschriften kommen Keilschriftforschung und Ägyptologie, deren Bahnen doch durchaus verschieden gewesen sind, zu denselben Ergebnissen. Endlich, was das wichtigste ist, in der Sprache der einfachsten Keilinschriften fand sich das Idiom, welches man unter Erwägung aller Umstände an Ort und Stelle erwarten musste. Nur ausserordentlich spärlich sind die Reste, welche die Zeit von der altpersischen Sprache, abgesehen von den Inschriften, übriggelassen hat. Ausser zahlreichen, aber natürlich meist unerklärten Eigennamen, finden sich nur hie und da bei griechischen, römischen, hebräischen u. a. Schriftstellern vereinzelte altpersische Vocabeln nebst Bedeutung angegeben. Sammlungen davon haben unter anderen BURTON und PAUL BÖTTICHER (= DE LAGARDE] veranstaltet. Es wäre unmöglich gewesen, aus diesen kargen Resten Folgerungen zu ziehen, die über das Allgemeinste hinausgingen. Mit der Entzifferung der Keilinschriften hat sich dies völlig geändert. Die altpersische Sprache ist, wenn auch nicht vollständig, so doch hinreichend bekannt geworden, um ihren Platz im Kreise ihrer Verwandten genau bestimmen zu lassen. Sie hat sich als Schwester der Avestasprache, als Mutter des Mittel- und des Neupersischen erwiesen. Die Sprache der altpersischen Keilinschriften ist nicht dieselbe geblieben; schon unter Artaxerxes II. verfiel sie. Man darf deshalb annehmen, dass sie bald nach dem Sturze der Achämeniden (333 v. Chr.) ausgestorben, bezüglich in das Mittelpersische übergegangen sei. Grammatiken finden sich auch in fast allen älteren Bearbeitungen der Inschriften.

Die altpersische Literatur, soweit sie erhalten, ist lediglich epigraphisch. Ihr Inhalt ist teils chronistisch, teils sind es Bauurkunden, freilich nicht nach Art der assyrisch-babylonischen in die Fundamente eingelegt, sondern direct an die Gebäude geschrieben, ferner Prunkinschriften und Legenden von Vasen und Siegeln. Die meisten Texte gehören Mit

*) Eine Art altpersischer Cursiv-Schrift glaubte OPPERT (PSBA Vol. 5 S. 122) in den unbekannten Zügen, die sich auf einer vom 23. Jahre des Artaxerxes datirten babylonischen Contract-Tafel (veröffentlicht daselbst SS. 104 f.) finden, zu erblicken,

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gliedern des achämenidischen Königshauses (von Darius I. bis Artaxerxes III.) an, nur einige Siegel Privatpersonen. Der grösste Teil der Königs-Inschriften ist in drei Sprachen abgefasst, ausser altpersisch auch noch in neususischer und in neubabylonischer Sprache, wenige sind nur altpersisch, zwei haben ausser den beiden genannten Übersetzungen noch eine dritte in ägyptischen Hieroglyphen. Einige Texte besitzen wir in zwei und mehr Exemplaren, die entweder völlig übereinstimmen oder nur ganz geringe Abweichungen bieten. Was die Erhaltung der Texte anlangt, so ist diese nicht immer die beste; im Gegenteil ist der philologischen Kritik oft ein weiter Spielraum offen gelassen. Allerdings steht ihr auch ein ziemlicher Apparat von Hilfsmitteln zu Gebote. Durch Heranziehung von Parallelstellen, Duplikaten, ferner der Übersetzungen bei mehrsprachigen Texten, welche fast durchaus mit grosser Treue angefertigt sind, und andere derartige Mittel gelingt die Wiederherstellung verstümmelter Stellen in vielen Fällen. Freilich muss es auch hier bestimmte Grenzen geben, die kein vorsichtiger Kritiker überschreiten darf. Übrigens finden sich in den Inschriften auch hie und da Fehler, welche nicht den Abschreibern, sondern den ursprünglichen Einhauern zur Last zu legen sind, wie Photographien und Abdrücke beweisen. Die Entzifferung der altpersischen Keilschrift hat die Grundlage zur Entzifferung der alten Übersetzungen, der susischen und der babylonischen Keilschrift geschaffen, die sonst wahrscheinlich nicht so bald gelungen wäre und mit Hilfe der letzteren wiederum eine, noch dazu unendlich reiche Literatur erschlossen. So sind drei alte Sprachen, die ebensoviel verschiedenen Sprachstämmen angehören und die seit mehr als 18 Jahrhunderten den Augen der Forscher völlig entschwunden waren, wieder aufgelebt, um, wie es scheint, nie wieder unterzugehen. Der historische Blick kann jetzt mit voller Klarheit in Gebiete ferner Vorzeit schauen, die bis vor wenigen Jahrzehnten in undurchdringliches Dunkel gehüllt schienen, eine Errungenschaft, die nur noch in den Ergebnissen der Ägyptologie ein Analogon hat.

Verzeichnis der altpersischen Keilinschriften.

(Dreisprachig, wenn nichts anderes bemerkt.)

I. Inschriften des Darius I.

A. Inschriften von Behistan.

Der Felsen von Behistan oder Bisutun, auf der Grenze von Medien, etwa 5 Meilen östlich von Kirmanschah, erhebt sich sehr steil etwa 5co Meter über die Ebene. Der untere Teil ist senkrecht behauen; in etwa Ico Meter Höhe sind in eine künstliche Nische Reliefs eingemeisselt: Der König, begleitet von einem Begenträger und einem Lanzenträger, tritt und stützt seinen Bogen auf einen vor ihm liegenden Feind (Gaumata), der flehend beide Hände erhebt. Ilinter letzterem nahen sich, die Hände auf den Rücken gefesselt, während ein langes Seil um ihre Hälse geschlungen ist, 9 weitere Empörer (Atřina, Nidintu-Bel, Fravartiš, Martiya, Citratakhma, Vahyazdāta, Arakha, Frada, Skunka). Ihre Körperhöhe reicht dem König und seinen Begleitern kaum bis an die Brust. Über der Mitte dieser Gestalten erblickt man eine häufig dargestellte mythologische Figur (Auramazda), deren untere Hälfte in ein Strahlenkleid übergeht. Die linke Hand trägt einen Kranz, die rechte scheint dem König zuzuwinken. Abbildungen des Felsens von Behistan findet man bei PORTER, Travels. Vol. 2 S. 150, bei FLANDIN et COSTE, Voyage, Vol. 1 pl. 16, hiernach bei Kossowicz, Inscriptt. Archetypa SS. 8-10; Abbildungen der Sculpturen bei FLANDIN et COSTE a. a. O. pl. 18, bei RAWLINSON in FRAS vol. 10 (1847) auf den ersten beiden Tafeln, hiernach bei Kossowicz a. a. O. Archetypa SS. 46 u. 47. Die Bilder sind von Inschriften begleitet, einer grossen (Bh) und mehreren kleinen (Bh kl). Bh, 5 Columnen von (96 +98 + 91 [?] + 92 [?] + 36[?] = 413[?] Zeilen, veröffentlicht von RAWLINSON a.a.O. auf 5 Tafeln.

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Bh kl, II kleinere Inschriften, dreisprachig bis auf die erste und die letzte, von denen babylonische UberSie stehen über den Figuren, mit Ausnahme der zweiten, welche sich unter der liegenden Figur setzungen fehlen. befindet, und der fünften, welche den unteren Teil des Kleides der 3. stehenden Figur bedeckt und hinter ihr auf dem Felsen fortgesetzt wird. Veröffentlicht sind sie von RAWLINSON auf einer Tafel: Bh a, 18 Zeilen, ist nur eine Wiederholung der ersten 4 Paragraphen der grossen Inschrift; Bh b enthält 7 ZZ., Bh c 10 ZZ., Bh d 8 ZZ., Bhe 11 ZZ., Bhf 6 ZZ., Bhg 12 ZZ., Bh h 9 ZZ., Bhi 11 ZZ., Bhj 6 ZZ., Bhk endlich 2 ZZ. Papier-Abdrücke der Texte Bh b, Bhc, Bh d, Bh e, Bh f, Bh g, Bhi und Bhj befinden sich im Britischen Museum.

B. Inschriften von Persepolis.

Die prachtvollen Ruinen von Persepolis sind schon von vielen Reisenden besucht und beschrieben worden. Vgl. DELLA VALLE Reiss-Beschreibung 3. Th. SS. 129 ff. u. Taff. 20 u. 21, CHARDIN Voyages t. 9 SS. 49 ff. u. Taff. 52 ff., KÄMPFER, Amoenitates SS. 297 ff., DE BRUYN Voyages t. 1 SS. 261 ff. u. Taff. 117 ff., NIEBUHR, Reisebeschreibung 2. Th. SS. 222 ff. u. Taff. 18 ff., PORTER, Travels Vol. I SS. 575 ff. u. Taff. 29 ff., TEXIER, Description 2. p. SS. 159ff. und Pll. 91 ff., FLANDIN et COSTE, Voyage t. II Pll. 66 ff., die Photographien von STOLZE, endlich DIEULAFOY, L'art antique de la Perse pp. 2 u. 3. Auch Kossowiczs Ausgabe der altpersischen Keilinschriften bringt mehrere Abbildungen der Ruinen von Persepolis. KÄMPFER, NIEBUHR, danach LASSEN in ERSCH und GRUBERS Encyklopädie, PORTER, STOLZE u. Andere geben auch Grundrisse. Wir lassen jetzt eine kurze, für die Erkenntnis der Inschriftenplätze aber hoffentlich ausreichende Beschreibung der Ruinen folgen und verweisen im Übrigen auf den Plan am Schlusse oder, für eingehenderes Studium, auf das STOLZESche Werk. Etwa 50 Kilometer von Schiraz nordnordöstlich liegt der Berg Reḥmed, dessen westliche Seite durch Abtragung und Auffüllung für den Grund der Palastbauten hergerichtet war. Dieser Grund bildet ungefähr ein längliches Viereck, dessen schmale Seiten im Norden und im Süden liegen. An der Westseite und zwar mehr nach Norden zu befindet sich eine breite, sehr bequeme Doppeltreppe, welche den einzigen Zugang zu den Palästen von der Ebene aus bildete. Östlich von der Treppe sieht man 2 hohe Mauern, welche einen ziemlich engen Durchgang lassen, und mit Flügelstieren geschmückt sind. Am hinteren Ende dieses Durchgangs standen 2 Säulenpaare, von denen eines noch erhalten ist, darauf folgen wieder 2 Mauern mit Flügelstieren, letztere jedoch an der Ostseite. Dies ist der Thorweg des Xerxes. Wendet man sich von hier nach rechts (Süden), so gelangt man an eine Terrasse, zu welcher man auf 4 Treppen emporsteigen kann. Auf dieser Terrasse befand sich die Säulenhalle des Xerxes. Von den 72 Säulen stehen noch 14; übrigens hat diese Säulenhalle der ganzen Ruinenstätte den jetzigen Namen Cihilminär gegeben. Weiter nach Süden folgt eine zweite Terrasse, zu welcher jetzt noch Treppen auf der West- und Südseite führen. Hier befand sich das Tacara (Magazin) des Darius I., welches von Xerxes und Artaxerxes II. vergrössert wurde und von dem noch eine Anzahl Thüren, Fenster und Säulen stehen. Weiter nach Süden folgt ein tiefer liegender Teil und dann eine dritte Terrasse, auf dem ein Palast Artaxerxes' III. gestanden hat, der aber völlig zerstört ist. An der Ostseite, nur durch einen schmalen Gang getrennt, schliesst sich der Palast des Xerxes an, von dem noch Trümmer erhalten sind. Sehen wir von der südlichen Grenzmauer des ganzen Complexes ab, so ist die Reihe der Inschriften tragenden Bauten in Persepolis hiermit abgeschlossen. Von den übrigen Ruinen sind noch die zweier Gebäude bemerkenswert, von denen das eine östlich vom Palaste des Xerxes stand, während das andere, grössere etwa die Mitte des ganzen Platzes einnahm. Östlich von letzterem ist ein Königsgrab mitten in den Berg eingebauen. Wo sich die Inschriften des Darius befinden, zeigt folgende Zusammenstellung.

Dar. Pers. a, 6 ZZ., mehrere Male, über den Bildern des Königs und seiner beiden Begleiter, an den Thürpfosten des inneren Zimmers vom Tacara; veröffentlicht von DE BRUYN a. a. O. Taf. 132, NIEBUHR a. a. O. Taf. 24 B, SAINT-MARTIN in JA t. 2 Pl. 2 (1823) und in Mémm. de l'Acad. des Inscrr. t. 12 p. 2 S. 137 (1836), LASSEN, Altp. Keilinschr. Tafel, GROTEFEND, N. Beitr. z. Erl. d. pers. Keilschr. Taf. 2., FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. 3 pl. 128, SPIEGEL, Altp. Keilinschr.2 Leseübung. Ein Abguss befindet sich im Britischen Museum.

Dar. Pers. b, 1 Z., auf dem Kleide des Königs (in mehreren Exemplaren?), jetzt im Cabinet des Médailles Veröffentlicht von DE BRUYN a. a. O. Taf. 133, GROTEFEND, N. Beitr. 2. Erl. der Bibliothèque Nationale in Paris. d. pers. Keilschr. Taf. IV und GOBINEAU, Traité t. 1 S. 322.

Dar. Pers. c, 1 längere Z., 18 mal an den Fenstersimsen desselben Zimmers, veröffentlicht von CHARDIN a. a. O. Taf. 69, KÄMPFER a. a. O. S. 347, DE BRUYN a. a. O. Taf. 134, OUSELEY Travels Vol. 2 Taf. 41, LASSEN nach WESTERGAARDS Abschrift in ZKM 6. Bd. S. 72 (1845) und FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. 3 pl. 128.

Dar. Pers. d, 24 ZZ., nur altpersisch, an der südlichen Grenzmauer der ganzen Anlage von Persepolis. Die susische Inschrift H und die babylonische Inschrift HI sind nicht Übersetzungen der altpersischen, sondern haben ganz abweichenden Inhalt. Veröffentlicht von NIEBUHR a. a. O. Taf. 31 H und PORTER a. a. O. Taf. 55a, TEXIER a. a. O. 2. p. Pl. 143, FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. 2 pl. 71. Photographie in STOLZES Persepolis 2. Bd. Blatt 95.

Dar. Pers. e. 24 ZZ., gleichfalls nur altpersisch, an der rechten Seite der vorigen befindlich. Veröffentlicht von NIEBUHR a. a. O. Taf. 311, PORTER a. a. O. Taf. 55b, TEXIER a. a. O., FLANDIN et COSTE a. a. O. Photographie bei STOLZE a. a. O.

C. Inschriften von Nakš-i-Rustem.

In einer Entfernung von etwa 15 Kilometern nordwestlich von Persepolis gelangt man an den Berg Nakš-iRustem, einen langen und an der Südseite sehr steilen Felsen, in welchen 4 achämenidische Königsgräber, ähnlich dem von Persepolis, eingehauen sind. Sie haben alle dieselbe Gestalt: 4 Säulen, in deren Mitte sich der Eingang befindet, darüber 2 Reihen Menschen, welche mit erhobenen Händen das darüber stehende zu tragen scheinen, ganz oben endlich der König gegen den Altar nach rechts gewendet, dazwischen in der Höhe dieselbe mythologische Figur wie am Felsen von Behistan, hinter dem Altar und höher als derselbe eine Kugel (die Sonnenscheibe?) — alles in hohen Reliefs. Wegen ihrer Höhe sind die Gräber ziemlich schwer zugänglich. Beschrieben worden sind sie in den meisten der oben für Persepolis genannten Werke, welche auch zum grössten Teil Abbildungen enthalten. Photographien, die leider sehr wenig genügen, zeigt STOLZES Werk 2. Bd. Blätter 106-122. Unter den achämenidischen befinden sich sassanidische Reliefs und Inschriften, eine mit griechischer Übersetzung. Keilinschriften hat nur Grab III von Südosten aus, das Grab des Darius, und zwar:

NR a, 60 ZZ., links vom König, also ganz oben, veröffentlicht von LASSEN nach WESTERGAARDS Abschrift a. a. O. Taff. 2—5. Photographie bei STOLZE a. a. O. 2. Bd. Bl. 109.

NR b, 60 ZZ., unterhalb der Menschenreihen, zwischen den beiden Säulen links vom Eingang, fast unrettbar verstümmelt. Die ersten 9 Zeilen nach WEST.S Abschrift hat LASSEN a. a. O. SS. 119–121 bekannt gemacht, die ersten 15 ZZ., ebenfalls nach WEST,, aber nur in Umschrift, RAWLINSON in JRAS vol. 10 S. 312. 1847, FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. 4 pl. 181ter. Unbrauchbare Photographie bei STOLZE a. a. O. Bl. 110.

NR C, 2 ZZ., über der höchsten Figur (Speerträger) links vom König.

NR d, 2 ZZ., unter der vorigen Figur und über derjenigen eines Bogenträgers.

NR e, I Z, über einer der Figuren, welche das oberste Stockwerk (,,den Thron") tragen. Die letztgenannten 3 kleinen Inschriften, auch als NR kl zusammengefasst, sind von einem englischen Reisenden TASKER abgeschrieben und von RAWLINSON in JRAS vol. 12 SS. XIX f. veröffentlicht worden. Wegen der geringen Grösse ihrer Schriftzeichen sind sie von unten aus nicht zu erkennen. Auch auf STOLZES Photographie (Bl. 109) wird man vergebens nach einer Spur suchen.

Man könnte vermuten, dass jede der Figuren, welche den Thron" tragen, wie der Maciya in NR e, eine erklärende Beischrift hatte. Schon die Analogie des Felsens von Behistan führt auf diesen Gedanken. Die Entscheidung dieser Frage ist einem künftigen Reisenden vorbehalten. Übrigens hat M. DIEULAFOY nach einer Bemerkung in den Comptes rendus de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres (IV. série t. 13 S. 231. 1885) am Grabe des Darius 7 achämenidische Inschriften entdeckt, deren Veröffentlichung aber noch aussteht.

D. Inschrift von Elvend.

Südlich von Hamadan (Ekbatana) ist ein steiler Berg, der Elvend, in welchen 2 Nischen eingehauen sind, die linke etwas höher als die rechte. Abbildungen des Felsens finden sich bei CH. TEXIER a. a. O. 1 partie pl. 60, bei FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. I pl. 24, hiernach bei Kossowicz a. a. O. Archetypa SS. 104 und 51, und bei BRUGSCH, Reise 1. Bd. S. 381. In der linken Nische steht die Inschrift des Darius, Dar. Elv. 20 ZZ., veröffentlicht nach einer Abschrift von FR. SCHULZ im 74 III. sér. t. 9 pl. VIII, TEXIER a. a. O. 1. p. pl. 61 und FLANDIN et COSTE a. a. O. Vol. 1 pl. 26.

E. Inschrift von Kerman.

In der Grabkapelle des heiligen Nemet Ullah in Mahun, eine Tagereise von Kerman entfernt, wird eine kleine vierseitige Pyramide aus schwarzem Stein aufbewahrt, von der 3 Seiten mit Keilschrift bedeckt sind. Der altpersische Text dieser Inschrift, Kr., 8 ZZ., ist von GOBINEAU, Traité t. 1. SS. 323 f. veröffentlicht worden.

F. Inschriften von Susa.

Unter den Ausgrabungen DIEULAFOYS, die sich jetzt im Louvre befinden, sind auch 2 Thontäfelchen mit altpersischen Inschriften, welche leider stark verstümmelt sind und zwar:

Dar. Sus. a, Fragmente von 5 Schlusszeilen. Wie gross die ganze Inschrift war, lässt sich nicht bestimmen; Dar. Sus. b, Fragmente von 8 Schlusszeilen, die sich jedenfalls zu einer Inschrift von 10 ZZ. ergänzen lassen. Veröffentlicht bei DIEULAFOY, L'Acropole de Suse SS. 309f.

G. Inschriften vom Suezkanale.

Dass Darius bereits einen Kanal vom Nil nach dem Roten Meere gegraben, bezeugen sowohl alte Schriftsteller, als auch seine eigenen Schriftdenkmäler, die in der Nähe des modernen Kanals gefunden worden sind. Die Nachrichten der neueren Reisenden hierüber sind am vollständigsten gesammelt von J. MÉNANT, La Stèle de Chalouf,

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