Der Morgen kam; es scheuchten seine Tritter Den leisen Schlaf, der mich gelind umfing, Daß ich, erwacht, aus meiner stillen Hütte Den Berg hinauf mit frischer Seele ging; Ich freute mich bei einem jeden Schritte Der neuen Blume die voll Tropfen hing; Der junge Tag erhob sich mit Entzücken, Und alles ward erquickt mich zu erquicken. Und wie ich stieg zog von dem Fluß der Wiesers: Ein Nebel sich in Streifen sacht hervor. Er wich und wechselte mich zu umfließen, Und wuchs geflügelt mir um's Haupt empor: Bald sah' ich mich von Wolken wie umgossen, Und mit mir selbst in Dämmrung eingeschloffen. Auf einmal schien die Sonne durchzudringen, Im Nebel ließ sich eine Klarheit sehn. Hier sank er leise sich_hinabzuschwingen; Hier theilt er steigend sich um Wald und Höhn. Bald machte mich, die Augen aufzuschlagen, Kennst du mich nicht? sprach sie mit einem Münde Dem aller Lieb' und Treue Ton entfloß: Erkennst du mich, die ich in manche Wunde Du kennst mich wohl, an die, zu ew'gem Bunde?! Ja! rief ich aus, indem ich felig nieder Du gabst mir Ruh', wenn durch die jungen Glieder Du schenktest mir der Erde beste Gaben, Und jedes Glück will ich durch dich nur haben! Dich nenn ich nicht. Zwar hör' ich dich von vielen Gar oft genannt, und jeder heißt dich sein, Ein jedes Auge glaubt auf dich zu zielen, Fast jedem Auge wird dein Strahl zur Pein. Ach, da ich irrte, hatt' ich viel Gespielen, Da ich dich kenne, bin ich fast allein; Ich muß mein Glück nur mit mir selbst genießen, Sie lächelte, fie sprach: du siehst, wie klug, |