Sehnsucht. Was zieht mir das Herz so? Und windet und schraubt mich Wie dort sich die Wolken Da möcht ich wohl hin! Nun wiegt sich der Raben Geselliger Flug; Ich mische mich drunter Und folge dem Zug. Und Berg und Gemäuer Umfittigen wir; Sie weilet da drunten; Ich spähe nach ihr. - Da kommt sie und wandelt; Ich eile sobald Ein singender Bogel Zum buschigen Wald. Sie weilet und horchet Und lächelt mit sich: Die scheidende Sonne Und finster und finstrer Auf einmal erschein' ich Da bin ich beglückt! A u Mignon. Ueber That und Fluß getragen, Jmmer morgens wieder auf. Kaum will mir die Nacht noch frommen Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt, Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. Schon seit manchen schönen Jahren Seh' ich unten Schiffe fahren; Jedes kommt an seinen Ort; Aber ach, die steten Schmerzen, Schwimmen nicht im Strome fort. Schön in Kleidern muß ich kommen, Aus dem Schrank sind sie genommen, Weil es heute Festtag ist; Niemand ahnet, daß von Schmerzen Herz im Herzen Grimmig mir zerrissen ist. Heimlich muß ich immer weinen, Aber freundlich kann ich scheinen und sogar gesund und roth; . Wären tödtlich diese Schmerzen Meinem Herzen, Ach, schon lange wär ich todt. Bergsch I o B. Da droben auf jenem Berge Sonst lauerten Ritter und Roß. Verbrannt sind Thüren und Thore Und überall ist es so still; Das alte verfaune Gemäuer Durchflettr' ich wie ich nur will. Hierneben lag ein Keller Nun steiget nicht mehr mit Krügen Sie seht den Gästen im Saale Sie füllt zum heiligen Mahle Sie reicht dem lüsternen Knappen Nicht mehr auf dem Gange den Trank, Und nimmt für flüchtige Gabe Nicht mehr den flüchtigen Dank. |