An Mignon. Ueber That und Fluß getragen, Immer morgens wieder auf. Kaum will mir die Nacht noch frommen Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt, Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. 1 Schon seit manchen schönen Jahren Seh' ich unten Schiffe fahren; Jedes kommt an seinen Ort; Aber ach, die steten Schmerzen, Fest im Herzen, Schwimmen nicht im Strome fort. Schön in Kleidern muß ich kommen, Aus dem Schrank sind sie genommen, Weil es heute Festtag ist; Niemand ahnet, daß von Schmerzen Herz im Herzen Grimmig mir zerrissen ist. Heimlich muß ich immer weinen, Ach, schon lange wär ich todt. I Berg s ch Ì o ß. Da droben auf jenem Berge Verbrannt sind Thüren und Thore Und überall ist es so still; Das alte verfallné Gemäuer Durchelettr' ich wie ich nur will. Hierneben lag ein Keller Nun steiget nicht mehr mit Krügen Sie seht den Gästen im Saale Sie füllt zum heiligen Mahle Sie reicht dem lüsternen Knappen Nicht mehr auf dem Gange den Trank, Und nimmt für flüchtige Gabe Nicht mehr den flüchtigen Dank. Geistes Gruß. Hoch auf dem alten Thurme steht Des Helden edler Geist, Der wie das Schiff vorübergeht Es wohl zu fahren heißt. ,,Sieh, diese Senne war so stark, Dieß Herz so fest und wild, ,,Die Knochen voll von Rittermark, ,,Der Becher angefüllt; ,,Mein halbes Leben stürmt' ich fort, ,,Verdehnt die Hälft in Ruh, ,,und du, du Menschen: Schifflein dort, ,,Fahr immer immer zu!" An ein goldnes Herz, das er am Halse trug. Angedenken du verklung'ner Freude, Das ich immer noch am Halse_trage, Hältst du länger als das Seelenband uns beide? Flieh' ich, Lili, vor dir! Muß noch an deinem Bande Durch fremde Lande, Durch ferne Thäler und Wälder wallen! Ach, Lili's Herz konnte so bald nicht Bon meinem Herzen fallen. Wie ein Vogel, der den Faden bricht Er schleppt des Gefängnisses Schmach |