Die glücklichen Gatten. Nach diesem Frühlingsregen, Das Pärchen weißer Tauben, Du siehst, es fliegt dorthin, Wo`um besonnte Lauven Gefüllte Veilchen blühn. Dort banden wir zusammen Den allerersten Strauß, Dort schlugen unsre Flammen, Doch als uns vom Altare, Nach dem beliebten Ja, Mit manchem jungen Paare Der Pfarrer eilen sah; Da gingen andre Sonnen Da war die Welt gewonnen Und hunderttausend Siegel Bekräftigten den Bund, Im Wäldchen auf dem Hügel, Im Busch am Wiesengrund, In Höhlen, im Gemäuer Auf des Geklüftes Höh, Und Amor trug das Feuer Selbst in das Rohr am See: Wir wandelten zufrieden, Wir glaubten uns zu zwey; Doch anders war's beschieden Und sieh! wir waren drey, Sie saßen um den Topf, Und nun sind die Gewächse Fast all uns übern Kopf. Und dort in schöner Fläche So freundlich sieht's heraus. Nicht unser braver Friß? und wo im Felsengrunde Der eingeklemmte Fluß Sich, schäumend, aus dem Schlunde Auf Räder stürzen muß: Man spricht von Müllerinnen Und wie so schön sie sind; Doch immer wird gewinnen Dort hinten unser Kind. Doch wo das Grün, so dichte Um Kirch' und Rafen steht, Da wo die alte Fichte, Allein zum Himmel weht; Da ruhet unsrer Todten und leitet, von dem Boden, Es blißen Waffenwogen So kommt der Cart nach Haus; Den liebsten aller Gäste Bei Flöten und Schalmeyen Erneuert sich die Zeit, Da wir uns einft im Reihen Goethe's Werke. I. Bundeslied. In allen guten Stunden, So glühet fröhlich heute, Wer lebt in unserm Kreise, und lebt nicht selig drin? Und treuen Brudersinn! |