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Schon entschiedenen Hang und seine Neigung zu wenden; Aber bestärken kannst du ihn wohl in seiner Gesinnung, Oder wär' er noch neu, in dieses ihn tauchen und jenes.

Sag' ich, wie ich es denke, so scheint durchaus mir,

es bildet

Nur das Leben den Mann und wenig bedeuten die Worte. Denn zwar hören wir gern, was unsre Meinung bestätigt, Aber das Hören bestimmt nicht die Meinung; was uns zuwider

Wäre, glaubten wir wohl dem künstlichen Redner; doch eilet

Unser befreites Gemüth, gewohnte Bahnen zu suchen. Sollen wir freudig horchen und willig gehorchen, so

mußt du

Schmeicheln. Sprichst du zum Bolke, zu Fürsten und Königen, Allen

Magst du Geschichten erzählen, worin als wirklich er:

scheinet,

Was sie wünschen, und was sie selber zu leben begehrten.

Wäre Homer von Allen gehört, von Allen gelesen, Schmeichelt er nicht dem Geiste sich ein, es sey auch der Hörer,

Wer er sey, und klinget nicht immer im hohen Pallaste, In des Königes Zelt, die Ilias herrlich dem Helden? Hört nicht aber dagegen Ulyssens wandernde Klugheit Auf dem Markte sich besser, da wo sich der Bürger ver sammelt?

Goethe's Werte. I.

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Also prangt die Natur in hoher voller Erscheinung,

Und sie zeiget, gereiht, Glieder an Glieder gestuft. Immer ftaunst du auf's neue, sobald sich am Stengek die Blume

Ueber dem schlanken Gerüst wechselnder Blätter bewegt. Aber die Herrlichkeit wird des neuen Schaffens Vers kündung.

Ja, das farbige Blatt fühlet die göttliche Hand. Und zusammen zieht es sich schnell; die zärtesten Formen, Zwiefach streben sie vor, sich zu vereinen bestimmt. Traulich stehen sie nun, die holden Paare, beisammen, Zahlreich ordnen sie sich um den geweihten Altar. Hymen schwebet herbei, und herrliche Düfte, gewaltig, Strömen süßen Geruch, Alles belebend, umher. Nun vereinzelt schwellen sogleich unzählige Keime,

Hold in den Mutterschoß schwellender Früchte gehüüt.
Und hier schließt die Natur den Ring der ewigen Kräfte,
Doch ein neuer sogleich fasset den vorigen an,
Daß die Kette sich fort durch alle Zeiten verlänge,
Und das Ganze belebt, so wie das Einzelne, sey.
Bende nun, o Geliebte, den Blick zum bunten Gewimmel,
Das verwirrend nicht mehr sich vor dem Geiste bewegt.

Jede Pflanze verkündet dir nun die ew'gen Gesetze,
Jede Blume, sie spricht lauter und lauter mit dir.
Aber entzifferst du hier der Göttin heilige Lettern,
Ueberall siehst du sie danit, auch in verändertem Zug
Kriechend jaudre die Raupe, der Schmetterling eile ges
schäftig,

Bildsam ändre der Mensch selbst die bestimmte Gestalt.

D, gedenke denn auch, wie aus dem Keim der Bekannte schaft

Nach und nach in uns holde Gewohnheit entsproß, Freundschaft sich mit Macht in unserm Innern enthüllte, Und wie Amor zuleht Blüthen und Früchte gezeugt. Denke, wie mannigfach bald die, bald jene Gestalten, Still entfaltend, Natur unsern Gefühlen geliehn! Freue dich auch des heutigen Tags! Die heilige Liebe

Strebt zu der höchsten Frucht gleicher Gesinnungen auf, Gleicher Ansicht der Dinge, damit in harmonischem Ant schaun

Sich verbinde das Paar, finde die höhere Welt.

Herrmann und Dorothea.

Also das wäre Verbrechen, daß einst Properz mich (be: geistert,

Daß Martial fich zu mir auch, der verwegne, gefellt? Daß ich die Alten nicht hinter mir ließ, die. Schule zu hüten,

Daß sie nach Latium gern mir in das Leben gefolgt?> Daß ich Natur und Kunst zu schaun mich treulich bestrebe, Daß kein Name mich täuscht, daß mich kein Dogma

beschränkt?

Daß nicht des Lebens bedingender Drang mich, den Menschen, verändert,

Daß ich der Heucheley dürftige Maske verschmäht? Solcher Fehler, die du, o Muse, so emsig gepfleget,

Zeihet der Pöbel mich; Pöbel nur sieht er in mir. Ja, sogar der Bessere selbst, gutmüthig und vieder,

Will mich anders; doch du, Muse, befiehlst mir allein. Denn du bist es allein, die noch mir die innere Jugend Frisch erneuest, und sie mir bis zu Ende versprichst. Aber verdopple nunmehr, o Göttin, die heilige Sorgfalt!

Ach! die Scheitel umwallt reichlich die Locke nicht mehr: Da bedarf man der Kränze, sich selbst und Andre zu täuschen;

Kränzte doch Cäsar selbst nur aus Bedürfniß das Haupt.

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Hast du ein Lorbeerreis mir› bestimmt, so laß kes sam Zweige

Weiter grünen, und gib einst es dem Würdigern › HinzAber Rosen winde genüg zum häuslichen Kranje;

Bald als Lilie schlingt silberne Locke sich durch.

Schüre die Gattin, das Feuer, auf reinlichem - Herde zu ́ kochen!

Werfe der Knabe das Reis, spielend, geschäftig dazu! Laß im Becher nicht fehlen den Wein! Gesprächige Freunde, Gleichgesinnte, herein! Kränze, sie warten auf euch. Erst die Gesundheit des Mannes, der, endlich vom Na: men Homeros

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Kühn uns befreiend, uns auch ruft in die vollere Bahn. Denn wer wagte mit Göttern den Kampf? und wer mit dem Einen?

Doch Homeride zu seyn, auch nur als leßter, ist schön. Darum höret das neuste Gedicht! Noch einmal getrunken! Euch besteche der Wein, Freundschaft und Liebe das Ohr. Deutsche selber führ' ich euch zu, in die stillere Wohnung, Wo sich, nah der Natur, menschlich der Mensch noch erzieht,

Uns begleite des Dichters Geist, der seine Luise

Rasch dem würdigen Freund, uns zu entzücken, verband. Auch die traurigen Bilder der Zeit, fie führ' ich vorüber; Aber es flege der Muth in dem gesunden Geschlecht. Hab' ich euch Thränen ins Auge gelockt, und Lust in die Seele

Eingend geflößt, so kommt, drücket mich herzlich ans

Herz!

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