Schafers Klagelied. Da droben auf jenem Berge Da steh' ich tausendinar An meinem Stabe gebogen Und schaue hinab in das That. Dann folg' ich der weidenden Herde, Und weiß doch selber nicht wie. Da stehet von schönen Blumen Ich breche fie, ohne zu wissen, Und Regen, Sturm und Gewitter Es stehet ein Regenbogen Sie aber ist weggezogen, Und weit in das Land' hindus. Hinaus in das Land und weiter, Vielleicht gar über die See. Vorüber, ihr Schafe, vorüber! Dem Schäfer ist gar so weh. 1 Auf dem Steve. Und frische Nahrung, neues Blut Wie ist Natur so hold und gut, Jm Rudertakt hinauf, Und Berge, wolkig himmelan, Begegnen unserm Lauf. Aug', mein Aug', was sinkst du nieder? Goldne Träume, kommt ihr wieder? Weg, du Traum! jo Gold du bist; Hier auch Lieb' und Leben ist. Auf der Welle blinken Tausend schwebende Sterne; Rings die thürmende Ferne, Die beschattete Bucht Vom Berge. Wenn ich, liebe Lili, dich nicht liebte, Und doch wenn ich, Lili, dich nicht liebte. Blumengruß. Der Strauß, den ich gepflücket, Grüße dich viel tausendmal! I m Sommer. Wie Feld und Au So blinkend im Thau! Wie Perlen schwer Die Pflanzen umher! Wie durchs Gebüsch Die Winde so frisch! Wie laut im hellen Sonnenstrahl Die süßen Böglein allzumal! Ach aber da, Wo Liebchen ich sah, Im Kämmerlein, Go nieder und klein, So rings bedeckt, Der Sonne versteckt, Wo blieb die Erde weit und breit Mit aller ihrer Herrlichkeit! |