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Tajeins auf Erden und des großen und göttlichen Berufes desselben, immer in der vollkommnen genauen Erkenntniß von dem Willen seines Vaters im Himmel: so müssen wir uns denn auch auf dieselbe Weise und aus demselben Grunde sowol das eine als das andere erklären.

Wenn wir uns nun erinnern aus jener spätern Zeit, als er in die Hände seiner Feinde gefallen war, wie er auch da noch in dem Augenblikk seines Todes zu seinem Vater im Himmel für dieselben betete, daß sie nicht wüßten was sie thun, und èr ihnen deshalb vergeben möchte *): so sehen wir, daß er auch seine Feinde jederzeit mit seiner Liebe umfaßt hat, und daß sie davon eben so wenig als irgend ein anderer Theil des menschlichen Geschlechts, zu dessen Heil er gekommen war, aus geschlossen waren. Wenn er also damals ihnen aus dem Wege ging, so war das eigentlich das natürliche; denn wenn er sie da eben so mit seiner Liebe umfaßte, so mußte er auch alles thun was in seinen Kräften stand, um sie von der großen Sünde, zu welcher sie immer näher hingezogen wurden, so viel er nur konnte abzuhalten. Das konnte nun auf verschiedene Weise geschehen; zu der einen Zeit dadurch, daß er ihnen aus dem Wege ging, wenn er Ursache hatte zu besorgen, daß wenn er sich unter ihnen sehen ließe, die Versuchung für sie, ihre bösen Absichten auszuführen, zu groß sein möchte; zu der andern Zeit aber das durch, daß er sich ihnen entgegenstellte mit aller Kraft der Rede und des Handelns, wenn er glaubte dadurch daß er sie aufmerksam machte auf ihre Entfernung vom rechten Wege des Heils und auf den großen Unterschied zwischen seinem Thun, welches auf die Leitung der menschlichen Seelen zur Gemeinschaft mit Gott abzweffe, und zwischen dem ihrigen, welches nur ein selbstsüchtiges sei, dadurch geschüzt zu sein vor ihren verderblichen Absichten, und indem so seine Rede vielleicht in ihre Herzen

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Seite

Zwölftes Kapitel (S. 292–375.)

LVI. Hom. Sonnt. 1 Epiphan. 1826. Ev. Joh. 11, 53-12, 8, 292

LVII.

LVIII.

LIX.

LX.

LXI.

Septuages.
Estomihi

Reminiscere

Lätare
Palmarum

12, 9-19.

305

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Dreizehntes Kapitel (S. 376—416.)

LXII. Hom. Sonnt. Quasimodog. 1826. Ev. Joh. 13, 1–11.

LXIII.

LXIV.

Jubilate
Cantate

Vierzehntes Kapitel (S. 417–468.)

'LV. Hom. Himmelfahrtstag

276

13, 12-20, 389 13, 21-38. 399

1826. Ev. Joh. 14, 1-6.

417

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14, 7-17. 428

2. nach Trinit.

14, 18-24. 443

4. ·

14, 25-31, 457

Funfzehntes Kapitel (S. 469-509.)

LXIX. Hom. Sonnt. 6. nach Trinit. 1826. Ev. Joh. 15, 1–7.

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Sechzehntes Kapitel (S. 510-548.)

LXXII. Hom. Sønnt. 12. nach Trinit. 1826. Ev. Joh. 16, 4-16. 510

LXXIII.

LXXIV.

14.
16.

16, 16-23. 524 16, 24-33. 537

XXXVI.

Am Sonntage Sexagefimå 1825.

Tert. Joh. 7, 1—13.

Darnach zog Jesus umher in Galiläa, denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, darum daß ihm die Juden nach dem Leben stelleten. Es war aber nahe der Juden Fest der Laubrüft. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen und gehe in Judäam, auf daß auch deine Jünger sehen die Werke, die du thust. Niemand thut etwas im Verborgenen, und will doch frei offenbar sein. Thust du solches, so offenbare dich vor der Welt. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht hie; eure Zeit aber ist allewege. Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber haffet sie, denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf auf dieses Fest; ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllet. Da er aber das zu ihnen gesaget, blieb er in Galiläa. Als aber seine Brüder waren hinaufgegangen, da ging er auch hinauf zu dem Fest, nicht offenbarlich, sondern gleich heimlich. Da suchten ihn die Juden am Fest und Hom. üb. Ev. Joh. II.

A

sprachen: wo ist der? Und es war ein großes Gemurmel von ihm unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist fromm. Die andern aber sprachen: nein, sondern er ver führet 'das Volf. Niemand aber redete frei von ihm um der Furcht willen vor den Juden.

M. a. F. Hier sehen wir unsern Herrn in mancherlei Ver

hältnissen zu den Menschen die ihn näher oder entfernter angingen; wie er in der Zeit seines öffentlichen Lebens durchging durch gute Gerüchte und durch böse Gerüchte.

Zuerst sagt der Evangelist von ihm, er wäre seitdem, nachdem er jene große Menge Volks gespeist und darauf in der Schule von Kapernaum die Rede gehalten hatte, worauf viele von seinen Jüngern ihn verließen, so wäre er dennoch in Galiläa geblieben, denn in Judäa hätte er nicht verweilen wollen, weil ihm die Juden nach dem Leben stellten.

Schon damals waren seine Feinde also auf seinen Untergang bedacht, und es war ihm diese ihre Absicht nicht unbe kannt. Wenn wir nun hier hören daß er diese scheut und deswegen nicht in Judäa verweilen will: so scheint das ein anderes Betragen zu sein als welches er späterhin beobachtete, wo er nicht nur wußte daß sie ihm nach dem Leben standen, sondern auch seinen Jüngern bestimmt voraussagt daß er in Jerusalem würde in die Hände seiner Feinde fallen und von ihnen dem Tode überliefert werden, und dennoch hinging.

Wenn wir nun fragen, worin mag denn wohl der Grund liegen zu diesem verschiedenen Betragen des Erlösers? so sehen wir wohl aus dem was er hernach that, daß wenn er in dieser Zeit seinen Verfolgern aus dem Wege ging, dies keine Furchtsamkeit war; sondern wie wir alles was er that immer so anfehen müffen, daß er es nicht in Beziehung auf sich selbst ge, than, sondern nur in dem Bewußtsein der Bestimmung seines

Daseins auf Erden und des großen und göttlichen Berufes desselben, immer in der vollkommnen genauen Erkenntniß von dem Willen seines Vaters im Himmel: so müssen wir uns denn auch auf dieselbe Weise und aus demselben Grunde sowol das eine als das andere erklären.

Wenn wir uns nun erinnern aus jener spätern Zeit, als er in die Hände seiner Feinde gefallen war, wie er auch da noch in dem Augenblikk seines Todes zu seinem Vater im Himmel für dieselben betete, daß sie nicht wüßten was sie thun, und èr ihnen deshalb vergeben möchte *): so sehen wir, daß er auch seine Feinde jederzeit mit seiner Liebe umfaßt hat, und daß sie davon eben so wenig als irgend ein anderer Theil des menschlichen Geschlechts, zu desser Heil er gekommen war, aus. geschlossen waren. Wenn er also damals ihnen aus dem Wege ging, so war das eigentlich das natürliche; denn wenn er sie da eben so mit seiner Liebe umfaßte, so mußte er auch alles thun was in seinen Kräften stand, um sie von der großen Sünde, zu welcher sie immer näher hingezogen wurden, so viel er nur konnte abzuhalten. Das konnte nun auf verschiedene Weise ges schehen; zu der einen Zeit dadurch, daß er ihnen aus dem Wege ging, wenn er Ursache hatte zu besorgen, daß wenn er sich unter ihnen sehen ließe, die Versuchung für sie, ihre bösen Absichten auszuführen, zu groß sein möchte; zu der andern Zeit aber das durch, daß er sich ihnen entgegenstellte mit aller Kraft der Rede und des Handelns, wenn er glaubte dadurch daß er sie aufmerksam machte auf ihre Entfernung vom rechten Wege des Heils und auf den großen Unterschied zwischen seinem Thun, welches auf die Leitung der menschlichen Seelen zur Gemeinschaft mit Gott abzwekke, und zwischen dem ihrigen, welches nur ein selbstsüchtiges sei, dadurch geschüzt zu sein vor ihren verderblichen Absichten, und indem so seine Rede vielleicht in ihre Herzen

*) Luc. 23, 34.

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