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2 Chr 1, 3- Ester

Chronik etc.

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gleiche als Neujahr.1 Cuius regio, eius religio; dazu gehört im Orient der Kalender. Der Versuch einer Reform im Sinne des alten Kalenders in der Makkabäer-Zeit sollte die Unabhängigkeit dokumentieren, s. S. 19, Anm. 2. Die nachexilischen neubabylonischen Monatsnamen sind: Nisan, Ijjar, Sivan, Tammûz (Du'uzu), Ab, Elul, Tišri, Marḥešvan (d. h. 8. Monat), Kislev, Tebet, Šebat, Adar. Von vorexilischen Monatsnamen werden im A. T. genannt: Abib Nisan; Zîv =Ijjar; Etanîm= Tišri; Bûl = Marḥešvan.

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Neh 2, 8. Pardes Paradeisos, Park, vgl. Koh 2, 5; HL 4, 13. Es ist hier der königliche Park des Perserkönigs. Das Wort ist indogermanisch, zendisch pairidêza, vgl. Lagarde, Arm. Stud. § 1878; ZDMG 32, 761; 36, 182. Aber die Sache ist alt. Die assyrischen Könige haben derartige Parkanlagen gehabt, wie die Königsinschriften zeigen, vgl. die sagenhaften ,,hängenden Gärten" der Semiramis.

Neh 2, 10.

s. S. 32 f.

Sinballat, d. h.,,Sin schenkte das Leben“, zu Sin Neh 9, 7 s. S. 210.

Buch Ester. In die legendarische Erzählung sind Motive aus der babylonischen Mythologie von Ištar und Marduk eingearbeitet, die in den Namen Ester und Mardochai anklingen; soweit richtig Jensen bei Wildeboer in Martis Handkommentar XVII, 173 ff. Daß speziell in der Humbaba-Episode des Gilgameš-Epos der Grundstoff des Ester-Buches liegen soll: Haman und Wašti sind Feinde des Mardochai, wie die Elamiter, die durch die Götter Human und Mašti vertreten sind, Feinde der Marduk-Leute, der Babylonier waren, ist nicht richtig. Zur Deutung des Mythus und speziell der Gestalt des Haman s. Winckler F. III, 1 ff.

Das Buch Ester bietet bekanntlich die Festlegende des jüdischen Purimfestes. Ein Teil dieses Festes, der Maodozaïzn μέoa 2 Mak 15, 36 heißt, geht wahrscheinlich auf das baby

1) 2 Mos 12, 2 erklärt sich vielleicht aus babylonischem Einfluß in mosaischer Zeit! Wenn wir übrigens,,Frühlingsanfang" sagen, so ist das in diesem astronomischen Sinne gemeint mit Zuhilfenahme unseres Sprachgebrauchs. Der natürliche Frühlingsanfang ist im Orient die Wintersonnenwende, der Geburtstag des Tammuz, die Zeit, auf die unser Weihnachten fällt. Es sei nachträglich hervorgehoben, daß auch die Bezeichnung des Marduk als ,,Frühlingssonnengott" S. 17; 32 natürlich in diesem Sinne verstanden sein will. Sein Punkt ist der Punkt der Frühlingstagesgleiche, also die Mitte der eigentlichen Frühlings- bez. Sommersaison; der Anfang gehört dem Tammuz.

lonische Neujahrsfest, das Zag-muk zurück.1

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rêš šatti ( ) heißt,

Vierundzwanzigstes Kapitel.

Glossen zu den sog. Lehrbüchern.

Das Buch Hiob.

Daß die dem Lehrbuch zugrunde liegende Hiobserzählung nicht als Geschichte gelten will, wußten die Juden.,,Hiob hat nicht existiert und war nicht ein geschaffenes Wesen, sondern er ist ein Maschal (Gedicht)", s. Bababathra f. 15a. Die Materie dieses Gedichtes ist Gemeingut des alten Orient. Der Stoff ist gewandert. Auch auf indischem Boden findet sich der Sagenstoff. Der Missionar Bouchet (The religious Ceremonies and customs of the various nations p. 283) berichtet, er habe von den Brahminen die folgende Erzählung gehört2:

,,Die Götter versammelten sich eines Tages in ihrem seligen Aufenthalte. Indra, der Gott des Luftkreises, hatte in der Versammlung den Vorsitz. Außer den Gottheiten beiderlei Geschlechts hatten sich auch die berühmtesten Büßer (Fromme) eingefunden, vor allen die sieben Menus (Altväter). Nach einigen Gesprächen wird die Frage vorgelegt, ob es möglich wäre, unter den Menschen einen fehlerlosen Fürsten zu finden. Sie behaupteten fast alle, daß es keinen einzigen ohne große Fehler gebe, und Schiba Rutren (Zerstörer, also der indische Pluto) stand an der Spitze derer, die diese Meinung aussprachen. Allein Vasista behauptete, daß sein Schüler Atschandira tadellos sei. Hierauf ward Rutren, der keinen Widerstand erträgt, sehr zornig, und versicherte die Götter, daß er ihnen bald die Fehler dieses Fürsten zeigen werde, wenn sie ihm denselben überliefern wollten. Vasista nahm die Herausforderung an, und es ward ausgemacht, daß derjenige, dessen Behauptung falsch sein würde, dem andern alle die Verdienste abtreten sollte, die er sich durch eine lange Reihe von Büßungen erworben. Nun wurde Atschandira das Opfer dieses Streites. Rutren prüfte ihn auf alle Art, brachte ihn in die äußerste Armut, beraubte ihn seines Reiches, ließ seinen einzigen Sohn hinrichten, und nahm ihm seine Gemahlin. Dieser Unglücksfälle ungeachtet beharrte der König so standhaft in der Übung aller Tugenden, daß die Götter selbst, die diese Prüfungen über ihn ergehen ließen, unfehlbar darunter hätten erliegen müssen. Und sie belohnten ihn auf sehr freigebige Weise. Sie schenkten ihm auch seine Frau wieder, und erweckten seinen Sohn. Darauf trat Rutren dem Vergleiche gemäß alle Verdienste, die er sich zu eigen gemacht, an Vasista ab, und dieser machte

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2) S. zum folg. Nork, Realwörterbuch s. v. Hiob.

Hi 1 ff.

Hiob.

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dem Atschandira ein Geschenk damit. Der überwundene Rutren ging ärgerlich davon, und fing wieder eine Reihe von Büßungen an, um sich womöglich einen Vorrat neuer Verdienste zu erwerben."

1

Wenn die mythologisierende Erzählungsform das Charakteristikum orientalischer, also auch biblischer Erzählungsweise ist, wird man diese Form vor allem in Stücken wie in der Hiobdichtung erwarten können. Sie würde vor allem in den Namen und in den Zahlen zu suchen sein. Man sucht sie im Namen Hiob (Ijjob babyl. ajjâbu der Feind). Man sucht sie ferner in den 7 Söhnen und 3 Töchtern vor der Versuchung und ebensoviel nach der Versuchung, in den 7 Tagen und 7 Nächten der Freunde (2, 13), in der 140 = 2 × 70 Jahre währenden Lebenszeit nach der Versuchung. Charakteristisch sind die Namen der Töchter: Keren Hapuch, Jemima und Kezia. Die Sept. übersetzen den ersten Namen Kégas 'Auadrias, sie wußten also, daß eine mythologische Anspielung darin liegt: Amalthea mit dem Füllhorn (also nicht ,,Schminkhorn“, wie noch Delitzsch, Hiob S. 12 übersetzt); Jemima „die Tageverlängernde“? Kezia,,die (den Lebensfaden) Kürzende"? Dann würden also die Namen eine Anspielung auf den orientalischen Typus der 3 griechischen Parzen enthalten. Vielleicht hat das das Targum gewußt, das ihre Mutter Dinah (= Dike, Nemesis?) nennt. Ebenso war den rabbinischen Juden bekannt, daß die Freunde Hiobs mit der Mythologie der Unterwelt in Verbindung gebracht werden; der Midrasch zu Koh f. 100d sagt: „Von Hiobs Freunden wird nicht gesagt, daß jeglicher aus seinem Hause oder aus der Stadt herzugekommen, sondern aus seinem Ort", d. h. im Hinblick auf AG 1, 25 Judas ging an seinen Ort: die Hölle. Diese letztere Notiz ist vielleicht geeignet, die Wincklersche Behauptung zu stützen, der einen von der Bibel unabhängigen Mythus von Hiob (Ajjûb) und seinen 3, ursprünglich 2 (wenn Hiob mitzählt) Freunden in Nabigha 2 findet (s. MVAG 1901, 144ff.) und nach dessen Analyse sich der ursprüngliche Hiobmythus als der Mythus des unterweltlichen, im Unglück sitzenden Wintergottes ergibt.

Hi I, 1. Es war ein Mann im Lande Uz. Das Land Uz, das man von alters her im weiteren Umkreise von Damaskus sucht, ist geographisch noch nicht festzustellen. Im Sinne des Erzählers spielt die Geschichte jedenfalls auf arabischem Boden. Das beweist der Überfall sabäischer Horden 1, 15. Auch die ,,Chaldäer" 1, 17 können in ihren ostarabischen Ursitzen gedacht sein. Der Name Us liegt wahrscheinlich in den Keilinschriften vor in dem Gentilicium Uṣṣai, s. Friedr. Delitzsch ZKF 2, 87 ff.

Hi 1, 5. Hiob ließ sie (seine Kinder nach ihren Schmausereien) reinigen. Friedrich Delitzsch, Hiob z. St. denkt an die Reinigung durch den Priester, ,,durch einen mullilu oder ešippu", wie der Babylonier sagen würde. Das Verbum kadaš,,reinmachen" ist auch im Babylonischen ein kultisches Wort.

1) Also eine astral mythologische Anspielung; Amaltheia ist Gestirn!

Hi 1, 6. Die Göttersöhne kamen, bei Jahve zu erscheinen, und es kam auch der Satan in ihrer Gesellschaft.

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Die Göttersöhne sind Götter, vgl. Ps 82, 6 wie Menschensöhne Menschen; vgl. auch die b'ne labî Löwen 4, 11 und die benoth jaanah Straußen 30, 29. Die Ausdrucksweise ist allgemein semitisch. ,,Vater" bezeichnet die Überordnung, ,,Sohn" die Unterordnung. Es ist hier an eine göttliche Hofhaltung gedacht, wie 38, 7. Unter den Söhnen erscheint der Satan als „,böser Gott"; da er auch mit Krankheit schlagen kann, s. zu 2, 7, erinnert Delitzsch, Hiob S. 8, mit Recht an Gestalten, wie den gallû in der babylonischen Mythologie.

Hi 1, 6ff., vgl. Sach 3 1f. Satan erscheint als,, Widersacher" und „Ankläger". Es muß mit Zimmern KAT3 S. 461 darauf hingewiesen werden, daß in dem babylonischen Gedankenkreis vom Gerichtsverfahren zwischen Gottheit und Mensch dämonische Gestalten erscheinen, die die Rolle des Verleumders" und ,,Bedrängers" spielen. In Zimmerns Ritualtafeln (Beiträge zur babylon. Religion 115, 19) ist vom ,,Bedränger des Sünders“ (šadiru ša bêl arni) die Rede; unter den 14 Helfershelfern des Höllengottes Nergal erscheint ein Dämon šarabdû, der II R 32, 56 in engster Verbindung mit âkil karṣe ,,Verleumder" genannt wird (s. Jensen zu KB VI, 77. 79). Freilich darf daraus nicht auf Entlehnung der Satansgestalten geschlossen werden, sondern nur auf religiöse Ideenverwandtschaft oder auf Benutzung altorientalischer Vorstellungen zur Einkleidung eigener religiöser Gedanken.

Hi 1, 15. Delitzsch, Hiob z. St. weist auf den von ihm,,Wo lag das Paradies" S. 302 f. übersetzten Brief K 562, der einen räuberischen Überfall der nordarabischen Mas'äer auf den Stamm Nabaiât meldet: „Einer von ihnen entrann und kam herein nach der Stadt des Königs".

Hi 1, 20 (Trauergesten) s. zu Ez 27, 31.

Hi 2, 4. Und der Satan antwortete Jahve und sprach: ,,Leib um Leib!" Das Sprichwort erinnert in der Form an die Gesetze des ius talionis, wie sie in der biblischen Thora und in den Gesetzen Hammurabis vorliegen, s. zu 1 Mos 22, 13 und S. 265.

Hi 2, 7. Der Aussatz kommt vom Satan, Stucken, Astralmythen IV, 403 wie im Babylonischen von Nergal. Im EriškigalMythus zicht Nergal mit 7 und 7 Helfershelfern nach dem Tore der Unterwelt: Blitz, Fieber, Gluthitze usw. sind ihre Namen.

Hi 1, 6-24, 18f.

Hiob.

331 Daneben erscheint Namtar, ,,die Pest", als besonderer Bote der Unterwelts-Göttin, s. mein Hölle und Paradies AO I, 3 2.

Hi 3, 3:,,Siehe da (Sept. idov) ein Knabe," Begrüßung bei der Geburt des Hiob. Winckler F. III, 44 sieht darin zugleich eine Anspielung auf Orion:,,Da ist der Orion" als Begrüßungsruf des am Horizont erscheinenden Orion, wie hilâl beim Neumond. Deshalb wird auch für Knabe feierlich geber gesagt, nicht ben.

Hi 3, 13.,,So läge ich nun und rastete, wäre gestorben und hätte Ruhe" (Si 22, 11; 30, 17 vgl. 46, 19). In einem assyrischen Briefe klagt ein Mensch, daß er die Gunst des Königs verloren habe und nun im Elend schmachten müsse, und er sagt: „Ich beuge mein Haupt zu den Toten; Leute, die tot sind, haben Ruhe" IV R2 46 (53) Nr. 2, 16ff. Hier wie dort die gleiche pessimistische Resignation.

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Hi 5, 21 s. zu 5 Mos 32, 7.

Hi 5, s. zu 33, 23 f. Hi 7, 9. ,,Was zur Unterwelt hinabstieg, kehrt nicht wieder" (Si 30, 11). Im Anfang der Höllenfahrt der Ištar heißt die Unterwelt ,,das Haus, dessen Betreten nicht wieder hinausführt, der Pfad, dessen Hinweg nicht zurückführt.“

Hi 9, 9 s. zu 38, 31 ff. Die ,,Kammern des Südens" sind irgend ein großes Sternbild des südlichen Himmels.

Hi 10, 21,,Bevor ich hingehe und nicht wiederkehre ins Land des Dunkels und der Finsternis." Vgl. To 4, 10:,,Barmherzigkeit rettet vom Tode und läßt nicht in die Finsternis eingehen.“ Die Höllenfahrt der Ištar sagt von der Unterwelt: ,,Das finstere Haus, dessen Betreter dem Lichte entrückt ist, da Licht sie nicht schauen, in Finsternis sitzen."

Hi 18, 14.,,Der König der Schrecken" thront in der Unterwelt. Der mythologisierende Ausdruck erinnert an den babylonischen Höllengott, in dessen Gefolge Pest und Krankheiten sind, s. zu Ho 13, 14.

Hi 24, 18 f. soll nach Delitzsch BB I', S. 39 und 70 den Gegensatz zwischen einer heißen wasserlosen Wüste, welche für Frevler, und einem Garten mit frischem klaren Wasser, welcher für die Frommen bestimmt ist, enthalten und ,,die willkommene Brücke schlagen zu der neutestamentlichen Vorstellung von der glutheißen, wasserlosen, qualvollen Hölle und dem Garten, der für den Orientalen ohne Wasser, ohne reichlich fließendes lebendiges Wasser undenkbar ist“ (v. 19: „mit der Bitte um Schneewasser gehen sie fehl"). Wir müssen mit Cornill dieser Auslegung widersprechen. Überhaupt ist Delitzsch im Irrtum, wenn er 1. c. S. 41 annimmt, daß das Trinken klaren Wassers im Scheol als Belohnung für die ganz Frommen" bezeugt sei. Klares Wasser wünscht man allen

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