Matthias Flacius Jllyricus und seine Zeit. Von Wilhelm Breger, Professor der prot. Religionslehre und der Geschichte an den k. Gymnasien Erste Hälfte. RODE Erlangen, Verlag von Theodor Bläsing. 1859. 210. e. 147. Vorwort. Ich habe aus den Quellen, die für Viele nicht mehr leicht zugänglich sind, Leben und Lehre eines Mannes beschreiben wollen, der für die Geschichte der Kirche und ihrer Wissenschaft von großer Bedeutung geworden ist, aber das Schicksal gehabt hat, mehr gelästert als verstanden, mehr gehaßt als geachtet oder geliebt worden zu sein. In jungen Jahren hat er sein Vaterland und seiner Väter Glauben verlassen, galt dann eine Zeit lang als das Haupt der strengeren lutherischen Richtung in Deutschland und starb fast von Allen verlassen im Elend. Von den Früchten seines brennenden Eifers, seiner erstaunlichen Arbeitskraft und seiner ausgezeichneten wissenschaftlichen Begabung zehrt die Kirche und die theologische Wissenschaft noch heute; seine Persönlichkeit hat sie lange Zeit theils dem Uebereifer einzelner ihrer eigenen Angehörigen, theils der übelwollenden Kritik einer dem firchlichen Bekenntnisse abholden Richtung preisgegeben. Dem edlen und milden Theologen Prof. Dr. Twesten in Berlin gebührt das Verdienst, durch seine zu Berlin |