D. Johann Georg August Hacker, königl. fächsischem ersten evangelischen Hofprediger. Erster Theil. Sulzbach, in des Kommerzienraths J. E. Seidel Kunst und Buchhandlung. 18 1 3. Vorerinnerung. Man hatte dem nun verewigten, unvergeßlichen Reinhard von mehr als einer Seite und wiederholt den Wunsch zu erkennen gegeben, daß er aus seinen Predigten einen vollständigen Jahrgang für die häusliche Erbauung wählen und erscheinen lassen möchte. Er wollte diesen Wunsch erfüllen, sobald ihm die nöthige Musse hierzu vergönnt seyn würde. Sein Tod hat leider die Ausführung dieses Plans, so wie mancher andern glücklichen Idee vereitelt, zu welcher der Entwurf bereits gemacht war. Wenn nun der Herausgeber vorliegende Predigtsammlung, der an ihn ergangenen Aufforderung, obigen Wunsch des gebilde tern Publicums zu befriedigen folgte, so bescheidet er sich gern, daß er bey aller genauen Bekanntschaft mit Reinhards Sinne und Geiste, dennoch nicht im Stande sey, eine Auswahl der Predigten zu treffen, wie sie der Verfasser selbst getroffen haben würde, zumal, da sich mehrere Umstände vereinigen, welche diese Wahl beschränken und erschweren. Es sollten nåmlich nur die vorhandenen noch ungedruckten Predigten in den Jahrgang aufgenommen werden, deren Zahl aber nicht so beträchtlich ist, daß man unter den Gegenständen, die sie behandeln, durchgängig ganz frey wählen könnte. Hiezu kommt, daß Reinhard an manchen Sonntagen, welche den Festen vorangehen oder folgen, nie gepredigt hat. Die daher entstehen. den Lücken würde er durch neu gearbeitete Predigten ergänzt haben: der Herausgeber dagegen muß vorhandene Predigten hierzu benußen, und sieht sich, wie dieß bey diesem ersten Theile insonderheit der Fall ist, ge= nöthigt, selbst von einigen bereits gedruckten Gebrauch zu machen. Indessen glaubt er alles geleistet zu haben, was sich unter diesen Umständen billig fordern läßt, und übergiebt dem Publikum ein Predigtbuch, das auf häusliche Erbauung berechnet ist, und keine Betrachtung enthält, die sich nicht für diesen Zweck eignet, oder von den er håtte vermuthen dürfen, daß der Verfasser sie als zweckwidrig ausgeschlossen haben würde. Um die Predigten, welche aus der Handschrift in diese Sammlung aufgenommen worden sind, von den wenigen bereits gedruckten zu unterscheiden, die sich in derselben befinden, werden leztere in dem Inhaltsverzeichniß mit einem Sternchen bezeichnet. Möge der reiche Segen, den der Vollendete durch seine Predigten stiftete, auch durch, diese Sammlung verbreitet werden! Wie nöthig es beym Antritt eines neuen Jahres sey, an das Gute zn denken, das uns Gott vermit Wie viel darauf ankomme, nie zu vergessen, daß wir das Herz unsrer Mitmenschen nur sehr un- vollkommen kennen. Am Feste der Erscheinung Die Achtung, die wir als Christen der aufblühen. 37 55 |