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man wandte sich an den preussischen Minister, Grafen FLEMMING, der in seinem eignen Saale die junge Kirche aufnahm und um Autorisation bei der preussischen Behörde nachsuchte. Im Jahre 1827 erfolgte die Bestätigung. Eine Gesandtschaftskapelle ward eingerichtet, ein Prediger besoldet. Die französische Gemeinde beschloss, ihre Prediger auf eigne Kosten beizubehalten. Der Gehalt des Gesandtschaftspredigers ist tausend Thaler achthundert zwei und sechzig Silherducaten, der des andern achthundert Ducaten, früher tausend Silberducaten. Der Gesandschaftsprediger erhält von der Gemeinde noch dreihundert Silberducaten; fünfhundert Silberducaten waren versprochen worden. Die Anzahl der beitragenden Gemeinde beträgt 200 Seelen; theilweise geschieht die Unterhaltung des französischen Predigers durch Subscriptionen, die jährlich neu angeregt werden. In dieser Gemeinde fehlt es zwar nicht an kirchlichem Sinn, doch könnte die innere lebendige Theilnahme an der Sache Christi, abgesehen von äusserer Anregung, grösser seyn. Der Prediger Valette ein tief christlicher mit unermüdbarem Eifer wirkender Mann, trat im Herbst 1827 sein Amt an, der treffliche Bellermann im Frühjahr 1827. Die Gemeinde wird von Seiten der Regierung ignorirt. Gemischte Ehen werden zurückgewiesen selbst nach der Vorschrift. Der königlich preussische Hof will hierin die grösste Delikatesse beobachtet wissen. Es ist nothwendig, deshalb anzufrager. Die gemischten Ehen werden von der Regierung nicht anerkannt und haben keine bürgerlichen Rechte. Dispensation des Papstes ist wenigstens nothwendig und unter jeder Bedingung müssen die Kinder katholisch erzogen werden 11). Die Missverhältnisse sind in der That noch

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geachteter Name; in dessen Hause auch wir viele der heitersten Stunden in der glücklichen Parthenope verlebten. Darnm auch ihm den besten Gruss aus deutscher Heimath!

11) Ein im jüdischen Glauben geborener geachteter Musiklehrer Jul. Benedict Sohn des Mose Benedict ging in dieser Gemeinde (8. Apr. 1830.) zum christlichen Glauben über. Einmal ward ein gemischtes Ehepaar von unserem lieben Freunde, dem Candidaten Schott, jetzt Pfarrer bei Stutt

schreiend in den gemischten katholischen Provinzen, wenn wir die Verhältnisse der Protestanten in katholischen Ländern entgegen halten. In Neapel ist die berliner Hof-Liturgie eingeführt mit den für die kleine Gemeinde nothwendigen Modificationen, welche freigelassen worden waren. An den hohen Festtagen sind einige Chorgesänge eingeführt. Bei der Entstehung gab es etwa vierzig Deutsche und fünf und zwanzig Franzosen oder contribuirende Mitglieder. Kunz ward die deutsche Pfarrstelle angetragen; er nahm sie an auf ein Jahr, auf die Zeit seiner Anwesenheit, jedoch nicht definitiv. Dem im Jahre 1826 eingereichten Gesuch der preussischen Gesandtschaft, folgte nach erhaltener Bewilligung das Danksagungsschreiben der Gemeinde. Die neue Liturgie ward eingeführt, die Chöre sind aus Localgründen für gewöhnlich weggelassen, der König schenkte die Lichter und das Crucifix. Die Monstranz und Teller für die Darreichung des Abendmahles waren schon von der Gemeinde angekauft, das Local wird dem Gesandten bezahlt. Der französische Gottesdienst erfolgt nach der Genfer Liturgie. Die Orgel kaufte der König durch den Gesandten.

Die Altarbekleidung ist von ihm, auch der Organist wird vom König bezahlt. Als Filiale können angesehen werden die Fabrikorte Piè di Monte, D'Alife, Portici, Scafati, Salerno. An allen diesen Orten giebt es Schweizerfabriken. Die beiden Prediger äussern ihre Thätigkeit auch bei dem ersten und zweiten Schweizerregiment im neapolitanischen Dienst, welche zu Stande kamen durch Kapitulation katholischer Kantone. Zwei Drittel sind Katholiken, ein Drittel kann frei gewählt sein. Beim zweiten Regi

mente sind besonders französische Protestanten und hier wirkt vorzüglich Valette. Das erste Regiment enthält 500 deutsche Protestanten, daher besonders von Bellermann im Geistlichen versehen, das dritte und vierte Regiment ist gebildet zum Theil aus protestantischen Kantonen mit ka

gardt, der die Ordination in seinem Vaterlande bereits empfangen hatte, eingesegnet.

tholischen und protestantischen Predigern. Das erste und zweite hat nur katholische Prediger. Valette und Bellermann sind freiwillige Gehilfen für die protestantischen Glieder. Prediger des dritten Regiments ist Raschen aus Chur, des vierten Küpfer aus Bern, die Graubündner gehören als Protestanten zum dritten Regiment. Das vierte Regiment besteht grösstentseils aus Bernern. Der Besuch der Hospitäler ist gestattet worden, jetzt aber verboten, und dieses Verbot an den Thiiren angeschlagen. Die katholische Administration des Hospitalss auf Antrieb der katholischen Geistlichkeit beging die grosse Intoleranz, den evangelischen Geistlichen ferneren Zutritt zu ihren Glaubensbrüdern zu untersagen, weil man erbauliche Schriftchen in französischer Sprache unter den Kranken wahrgenommen zu haben meinte, die auch die daneben liegenden Katholiken inficiren könnten, und schon inficirt hätten.

Zur Vermeidung ungebührender und unchristlicher Proselytenmacherei beängsteter evangelischer Christen an der Schwelle des Todes, besonders bedürftiger und armer kranker Fremden liess Bellermann die genannten Predigten drucken, und wurden durch beide Geistliche Beiträge aus der Schweiz und Neapel zusammengebracht. Ein kleiner Anfang ist zu dem Krankenhospitale durch Miethung eines Hauses bereits gemacht worden, und wird damit nach und nach fortgsechritten werden.

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Für die Konstituirung einer Gemeinde fand im Saale des Grafen FLEMMING eine Versammlung der 40 Gemeindeglieder den 19. April statt. Beschluss zu Folge der gemachten Subscription, die anwesenden Prediger Monod und Kunz auf ein Jahr anzustellen Wahl eines Gemeindeausschusses oder Consistorii von acht jetzt zwölf Mitgliedern ausser den zwei Geistlichen auf drei Jahre. Präsident war der Graf FLEMMING oder der preussische Consul, sie führt den Namen Communauté evangelique allemande et française de Naples. Die erste deutsche Predigt im März ward veranlasst durch die Deutschen. Kunz ist jetzt Prediger im Elsass.

Englische Kirche in Neapel

Die englische Kirche zu Neapel, gegründet von Master Bernet, hat ungefähr ein hundert und funfzig ansässige Mitglieder. Die Anzahl der Zuhörer steigt durch die Anzahl der Fremden (worunter hesonders Matrosen sind) oft bis zu 300-400. Das Lokal ist sehr anständig und solid eingerichtet. Die englische Liturgie nach dem CommunPrayer book ist auch hier wie in allen ausländisǝhen Kirchen Englands die herrschende. Die Kanzel hat zwei Seitenpulte für die Administranten und nach der Weise der englischen Kirche (reformirt) ist vor der Kanzel ein eingefasstes Rundtheil angebracht für diejenigen, welche das Abendmahl geniessen. Die Kirche ist halb von der englischen Regierung, halb von der Gemeinde unterhalten. Der gegenwärtige Prediger ist der Stifter. englischer Pfarrer in St. Petersburg und Livorno aus ward er hier her berufen. eine kleine aber schöne Orgel der Kanzel gegenüber und die Decke schmückt das christliche Kreuz.

Er war schon Livorno; von Die Kirche hat

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Die protestantische Gemeinde ist mir unter den italienischen Kirchen, da ich nie Genua besuchte, fast allein unbekannt geblieben. Nach glaubwürdigen Berichten entstand sie vor mehreren Jahren auf Betreiben und mit Unterstützung des königlich preussischen Gesandten zu Turin. Der Prediger ist ein Franzose aus der genfer Schule. Des Königs von Preussen Majestät hat zur Unterhaltung auch dieses Bethauses reichliche Spenden gethan. Die Engländer hielten schon früher zu Genua gottesdienstliche Versammlungen, aber erst der Graf TRUCHSESS vermochte soiches bei dem Könige für die deutschen Protestanten durch seinen persönlichen Einfluss auszuwirken. Sie vereinigten sich mit den englischen Protestanten in ihrer Kapelle.

Florenz.

Die Gemeinde zu Florenz besteht seit ungefähr acht Jahren 12), auf Antrag des preussischen Gesandten, Grafen WALDBURG-TRUCHSESS. Die Mehrzahl der florentiner Gemeinde besteht aus Schweizern, doch auch aus einigen deutschen Familien. Sie steht unter preussischem Schutze, die preussische Agende ist eingeführt, so wie die preussische Liturgie angenommen. Der König giebt noch einen bestimmten jährlichen Zuschuss etwa von dreihundert und funfzig Thaler von denen zweihundert der Kirche, hundert und funfzig dem Prediger zu Gute kommen. Das Uebrige wird durch Subscription von den Gemeindegliedern eingetrieben (über funfzehn tausend Lire). Dem Pfarrer steht in der Verwaltung seines Amtes zur Seite das Consistorium, früher fast aus allen Familienvätern gebildet, indessen nehmen jetzt nur noch sehr wenige Theil, weil ihnen dieses Amt viele Zeit raubt. Der Pfarrer ist an dessen Entscheidung unmittelbar gebunden; der Gottesdienst ist nur französisch, im Sommer tritt eine Vakanz ein, während welcher der Prediger oft nach Genf abreist. Pfarrer ist Desmoules.

Turin.

Die protestantische Kapelle stand anfangs unter englischer Protection im Hôtel des englischen Gesandten, der indess nicht genug warmen Eifer bezeugt haben soll. Später seit vielen Jahren unter des Grafen WALDBURG - TRUCHSESS Schutz und in dessen Pallast.

Jetzt unterhalten diesen kleinen Kultus die Gesandten von England, Preussen und Holland. Jeder giebt tausend Franks, der preussische Gesandte ausser dem Beitrage noch das Lokal. Die Kirchengefässe gehören den protestantischschweizerischen Mitgliedern (geliehen von Mr. Louis Long). Die Pokale für das Abendmahl von Glas sind nur geliehen.

12) Nachricht von Heinzmanun in Florenz.

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