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wird. Für uns selbst ist aber jede Danksagung eine feurige Kohle mehr in dem goldenen Rauchfass: wir sind von Gott in Stand gesetzt worden, dass wir ihm danken müssen und wollen, um so getroster, zuversichtlicher, feuriger steigt unser Bittgebet zu ihm auf und unser mit Danksagungen verbundenes und durchzogenes Bitten befreit uns schon von allen Sorgen. Sollen wir aber in allen Gebeten zugleich danksagen, so ist darin auch ausgesagt, dass wir für Alles, alle Wege dank sagen sollen, d. h., wie Eph. 5, 20 und 1 Thess. 5, 18 fordert, also auch für das scheinbar Böse, für Kreuz und Trübsal.

In unsrem Gebet und Flehen sollen wir nun mit Danksagung tà airuara Gott vortragen: es würde eine fatale Tautologie entstehen mit v τῇ δεήσει, wenn wir τὰ αἰτήματα wie die Vulgata mit petitiones, oder mit Meyer mit ,,euere Bittanliegen" übersetzen wollten: Bengel schreibt dazu: petita, petitum materia denσews, precationis, so noch Flatt, BaumgartenCrusius, Matthies. Einfacher aber ist es, mit Kalov, Krocius, Wiesinger und Weiss, diess Wort im Sinne von vota, desideria zu nehmen. Ihre frommen Wünsche, ihre Bitten sollen die Philipper nun Gott kund thun. Der Ausdruck τὰ αἰτήματα ὑμῶν γνωριζέσθω πρὸς τὸν θεόν ist nicht ganz glatt: ältere Ausleger haben an dem progio9w Anstand genommen, die Neueren haben darin keine Schwierigkeit mehr gefunden, aber an dem πρὸς τὸν θεόν sich verschieden versucht.

Gott sollen die Bitten kund gemacht werden, das erschien dem Augustinus noch höchst bedenklich in Bezug auf die göttliche Allwissenheit, welche unsre Nöthe erkennt, lange bevor dieselben uns in's Bewusstsein getreten sind und sich bei uns zu bestimmten Wünschen ausgestaltet haben. In seinem 130. Briefe, Kap. 9, schreibt er über diese Worte: non sic accipiendum est, tamquam Deo innotescant, qui eas et antequam essent utique noverat, sed nobis innotescant apud Deum per tolerantiam, non apud homines per iactantium, aut forte etiam innotescant angelis, qui sunt apud Deum, ut quodam modo eas offerant Deo et de his consulant, et quod eo iubente implendum esse cognoverint, sicut oportere ibi cognoverint, hoc nobis vel evidenter vel latenter apportent. Allein wir können diesen Ausweg nicht einschlagen, das Neue Testament weiss nichts von solchem Mittlerdienste der Engel, und der Gedanke, dass unsere Anliegen uns erst kund werden, wenn wir sie vor Gott bringen, ist ganz verkehrt. In den Psalmen finden sich vielfach ganz ähnliche Auslassungen: sie sind nicht dogmatisch abgefasst, sondern populair, anthropopathisch. Novit ille, sagt Erasmus sebr wahr, quidem, etiamsi nihil postuleris, quid vobis sit conducibile: sel tamen amat huiusmodi legationibus interpellari, amat püs votis sollicitari ac velut cogi. Es wird von uns eine Kundgebung unserer Wünsche nicht bloss um desswillen gefordert, weil unser Herz sich durch solchen Ausspruch seiner Sorge entlastet, sondern, wie Weiss bemerkt, auch desshalb, weil es zeigt, dass man weiss, wo Hülfe zu finden ist, und also die nach Hülfe ängstlich umherschauende Sorge ausschliesst. Gott aber soll diese Bitte vorgetragen werden: roos tov Jeóv will nicht so verstanden sein, als ob oós dem hebräischen, wie Grotius meint, oder dem r, wie Bretschneider will, entspricht. Wie Hölemann schon gut gesagt hat: proprie sumantur, ut quae res pulchre pingunt, h. s. desideria ves'ra significentur versus Deum, sive notitiam desideriorum vestrorum ad Deum deferte! namque,ut fumus odorem sursum fert a thuribulo, ita fert in conspectum Dei petitiones credentium

fides, qua certo credimus petitiones nostras ad Deum perventuras, nosque quae petimus indubie impetraturos." Lutherus.

Das Gebet wird hier als das beste Mittel gegen die Sorge empfohlen: wir sollen uns um nichts Sorge machen, weil das Gebet alle Sorgen stillt. Es ist damit ausgesprochen, dass das Gebet Erhörung findet: beten wir ohne diesen Glauben, so ist das Gebet leere Form und bleibt ohne Wirkung. Die alten Heiden haben ja auch gebetet, sie bekennen, dass über Bitten und Verstehen die Götter an den Menschen thun, so sagt Juvenalis in der 10. Satyre, 346 ff.:

nil ergo optabunt homines? si consilium vis
permittes ipsis e.rpen ere numinibus, quid
conveniat nobis rebusque sit utile nostris.
nam pro iucundis aptissima quaeque dabunt Di.
carior est illis homo, quan sibi, nos animorum
impulsu et carca manaque cupidine ducti
coniugium petimus partumque uxoris: at illis
notum, qui pueri qualisque futura sit uxor.

Allein wie selten erheben sie sich bis zu dieser Höhe des Gottvertrauens, wie sehr mangelt ihnen der Glaube an den Gott, welcher Gebet erhöret! Daher bei ihnen dieses endlose Sorgen, was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden: daher trachten die Heiden nach solchem allen. (Matth. 6, 32.) Der Christ sorgt sich nicht, er lässt Gott sorgen und weiss sich da gut versorgt: er spricht mit Augustinus (conf. 3, 19): o tu bone omnipotens, qui sic curas unumquemque nostrum tamquam solum cures et sic omnes tamquam singulos. Er hat ein kindliches Vertrauen, einen freien, offnen Zugang. Er macht alle seine Anliegen Gott kund und weiss, Gott hilft ihm aus allen Sorgen, wenn er auch nicht das gerade thut, was er begehrt. Qui desideria sua, sagt Bengel schön, praepostero pudore ac diffidenti modestia, quasi nimis aut parva aut magna essent, velant, suffocant ac retinent, curis anguntur: qui filiali et liberali fiducia erga Deum e promunt, expediuntur. confessionibus eiusmodi scatent psalmi. Sehr sinnig sagt Luther: Paulus habe in diesen Worten hier vergeistet das güldene Rauchfass und sein Geheimniss geoffenbart, davon Moses viel im alten Testamente geschrieben habe, wie der Priester im Tempel räuchern solle. Nach seiner Ausdeutung ist das goldene Gefäss die Worte des Gebetes, die sind köstlich und theuer, als da sind die Worte des Vater Unsers, der Psalmen und anderer Gebete. Die Feuerkoblen sind die Danksagung und Erzählung der Wohlthaten Gottes, dieselben überwinden und zünden mit Gewalt das Herz an. Die Bitte ist das Rauchwerk: der Dank und die Wohlthat Gottes macht, dass wir bitten kübn und stark, dazu auch leicht, lustig und süss, wie die Feuerkohlen den Rauch stark machen: sonst ist das Gebet kalt, faul und schwer, wenn das Herz nicht zuvor entzündet ist mit Kohlen der Wohlthat. Der aufsteigende Rauch ist nichts anders denn der Glaube im Gebet, dass wir glauben, unser Gebet komme vor ihn und werde erhört.

V. 7. Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, wird bewahren eure Herzen und Sinne in Christo Jesu.

Mit einem za ist dieser Satz lose an den vorhergehenden angereiht. Schlichting hat aber schon, wie alle späteren Ausleger erkennen, das Richtige getroffen, wenn er sagt: docet, quis futurus sit precationum nostra

Nebe, Episteln. I.

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rum haud dubius effectus. non pollicetur quidem apostolus, omnino fore, ut nos Deus ex calamitatibus et angustiis in hac vita liberet, cum causas habere possit iustissimas nos in hoc fidei et patientiae certamine relinquendi ad maiorem et suam et nostram in Christi adventu gloriam, sed pollicetur nobis id, quod omnibus huius vitae bonis maius et optabilius est, pacem Dei. Mit diesem Verse endet unsere Perikope: sie hat mit der Mahnung zum zaioɛiv ἐν κυρίῳ angefangen und schliesst nun mit der Versicherung der εἰρήνη Tov Jεov. Freude und Friede gehören zu einander (Röm. 15, 13. 14, 17. Gal. 5, 22): die Freude an dem Herrn verhilft uns zu diesem Frieden in Christo Jesu. Es ergibt sich schon aus der Bezeichnung dieses Friedens als elorn tov Jeou, dass Chrysostomus, Theodoretus, Theophylaktus, Pelagius sich geirrt haben, wenn sie unter ihm den Frieden, das gute Einverständniss der Christen unter einander, oder gar ihr gutes Verhältniss zu den Heiden verstanden. Anderer Seits erhellt aus dem Zusammenhang, dass wir unter diesem Gottesfrieden auch den Frieden nicht bezeichnet finden können, welcher in Gott selbst ist. Luther hat schon bemerkt, dass dieser Friede Gottes nicht der Friede sei, damit Gott bei ihm selbst stille und zufrieden ist: sondern den er uns gibt in's Herz, dass wir zufrieden sind. Es ist Gottes Gabe, darum heisst es sein Friede. Dieser Friede, welchen Gott in uns gibt, kann nun aber wieder verschieden gedacht werden: Chrysostomus, Theophylaktus verbinden mit der schon angeführten Erklärung diese, dass diese cionn tov 9ɛo der Friede der Versöhnung sei, von welchem Paulus Röm. 5, 1 sagt: eigývnv exoμεv toòs tòv deòv xтh: so verstehen diesen Frieden Augustinus, Erasmus (qua conciliati estis Deo), Grotius (der ihn in einen blossen favor Dei abschwächt), Wetstein, Estius, Storr, Matthies. Diese Auffassung hat aber den Kontext gegen sich: das vertrauungsvolle Gebet zu Gott hat diesen Frieden des Herzens mit Gott zur Voraussetzung, hier wird dieser Friede aber als die köstliche Frucht dieses kindlichen Gebetes bezeichnet. Luther leitet mit seiner Ausführung in der Kirchenpostille auf die richtige Auffassung hin: er sagt: „,wenn Trübsal und Widerwärtigkeit kömmt über die, so nicht wissen mit Gebet zu Gott zu fliehen und voll Sorgen sind, so fahren sie zu und suchen auch Friede, aber nur den, den die Vernunft begreift und erlangt. Die Vernunft aber weiss von keinem Frieden, denn von dem, wenn das Uebel auf hört. Dieser Friede schwebet nicht über Vernunft, sondern ist ihr gemäss. Darum toben und streben sie auch der Vernunft nach, bis dass sie denselbigen Frieden durch Abthun des Uebels erlangen, es sei mit Gewalt oder mit List. Also wer eine Wunde hat, der sucht und versteht die Gesundheit. Aber die an Gott sich freuen, lassen ihnen begnügen, dass sie mit Gott Friede haben, bleiben männlich in Trübsal, begehren nicht den Frieden, den die Vernunft stimmet, nämlich des Uebels Aufhören, sondern stehen fest und warten der inwendigen Stärke durch den Glauben, fragen nichts darnach, ob das Uebel kurz, lang, zeitlich oder ewig sei und bleiben, denken und sorgen auch nicht, wie das Ende werden werde, lassen Gott walten immerhin, wollen nicht wissen, wenn, wie, wo und durch welchen. Darum thut Gott ihnen auch wiederum Gnade und schaffet ihrem Uebel ein solches Ende mit so grossem Vortheil, dass kein Mensch hätte können gedenken und wünschen. Siehe das heisset, der Friede des Kreuzes, der Friede Gottes, der Friede des Gewissens, der christliche Friede, der machet, dass der Mensch auch auswendig still und mit jederman zufrieden

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ist und Niemand verunruhigt. Denn das begreift noch thut keine Vernunft, dass ein Mensch sollte unter dem Kreuze Lust, unter dem Unfrieden Frieden haben. Es ist ein Gotteswerk, das Niemand bekannt ist, denn dem, der es erfahren hat." Kalvin steht Luthern zur Seite: vere autem pacem Dei vocat, sagt er, quae a praesenti rerum intuitu non pendet, nec ad varias mundi inclinationes nutat, sed in stabili et immutabili Dei verbo fundata est. Aehnlich lassen sich Beza, Schlichting, Bengel, Flatt, Rheinwald, Hölemann, de Wette, Meyer, Rilliet, Ewald u. A. aus. Wenn wir an dem Herrn unsre Freude haben, unsre Lindigkeit gegen jederman bethätigen und uns im Gebete aller Sorgen entschlagen, so wird eine Ruhe, ein seliger Friede sich über unsre Herzen ausgiessen, unsre Herzen sind dann stille und in Gottes Rath ergeben, ja noch mehr, sie sind dann fröhlich und selig in ihrem Gott. Dieses Ruhen in Gott, dieses Sichumfangenwissen von den Armen seiner ewigen Liebe ist unsre Freude unter den Leiden dieser Zeit, unser Friede in dem Unfrieden, in der Feindschaft und Verfolgung dieser Welt. Dieser Friede, dieses volle Genügen der Seele in Gott wird nun näher noch bezeichnet als ἡ εἰρήνη τοῦ Θεοῦ, ἡ ὑπερέχουσα Távτa vouv. Die hergebrachte Auslegung findet hier die Aussage, dass dieser Friede Gottes von dem Verstand nicht gefasst werden könne, dass er also ganz unbegreiflich, suprarational sei. Chrysostomus ist schon dieser Ansicht und versichert, dass dieser Friede ouxi óyov uóvov, sondern auch diavolav übersteige, und Theophylaktus fügt hinzu, nicht bloss den menschlichen Verstand, sondern auch den der Engel, was auch Augustinus behauptet. Luther liess sich wohl mehr durch Erasmus Nota leiten: res felicior, quam ut humana mens queat percipere, Kalvin blieb auch bei dieser Ansicht stehen (vere etiam dicit, superiorem esse omni intelligentia aut sensu : quia nihil humano ingenio magis adversum, quam in summa desperatione nhilominus sperare, in summa penuria videre opulentiam, in summa imbecillitate non succumbere: promittere denique nihil nobis defuturum, omnibus destituimur. atque id totum quidem in sola Dei gratia, quae ipsa non cognoscitur nisi per verbum et interiorem arrham spiritus.) Kamero spricht sich über die Unbegreiflichkeit dieses Friedens näher so aus: pax illa eiusmodi est. primo ut qui eam sensit, priusquam eam sensit, non potuerit fingere anima, quid tandem illud sit deinde postquam percepta est, fieri mullo modo potest, ut quis eius vim pro rei dignitate et excellentia possit explicare.

quum

Es kommt uns nicht in den Sinn behaupten zu wollen, dass diese Seelenruhe, dieser Friede im Herzen von dem menschlichen Verstand begriffen werden könne: er bleibt demselben stets eine räthselhafte Erscheinung und am liebsten findet er sich in seinen stolzen Gedanken mit der leichtsinnigen Bemerkung ab, dass dieser Friede ein sicheres Merkmal von Verschrobenheit, Verrücktheit, religiösem Wahnsinn sei. Aber hatte der Apostel hier irgend welchen Grund sich über die Begreiflichkeit bezw. Unbegreiflichkeit dieses Friedens auszusprechen? Sehr richtig sagt Meyer: ,,der Kontext nach dem vorhergehenden undèv uεquvate etc. und nach dem folgenden goovonoe etc. führt nur auf den beglückenden Einfluss, hinsichtlich dessen der Friede Gottes jedwede Vernunft überragt, mithin wirksamer ist als sie. Es ist ein vлeρéxεiv ty dvvάue; die Unbegreifυπερέχειν δυνάμει; lichkeit der eign 9ɛov hervorzuheben, hatte Paulus keine Veranlassung." Es kommt zu diesem Umstand noch ein sprachliches Bedenken.

Nach

v. Hofmann heisst nämlich veέyev gar nicht etwas übersteigen, sondern etwas übertreffen, nicht zu gross sein für etwas, sondern grösser oder mehr oder besser sein als etwas (2, 3. 3, 8). ,,Da nun vous das Innere des Menschen in so fern bezeichnet, als er mit sich selbst zu Rathe geht, sei es unter dem Eindrucke, den er von aussen empfängt, sei es in der Richtung auf das, was ausser ihm ist; so rühmt der Beisatz vлερéžovσα náva vovv von dem Frieden, den Gott im Menschen wirkt, dass er dem Menschen für seine innere Beziehung nach aussen mehr sei und leiste, als sein Verstand, der ihm dazu dient, sich zu dem, was ausser ihm ist, in das richtige Verhältniss zu setzen. Mit dem Verstande macht er die Dinge zum Gegenstande seiner Sorge. Aber was er damit erzielt, bleibt weit zurück hinter dem, was ihm der Friede Gottes gewährt. Denn der Verstand kann ihn nicht davor bewahren, dass die Stimmung seines Herzens und die Richtung seiner Gedanken nicht in Widerstreit gerathe mit seinem Christenstande, während ihn der Friede Gottes unter einer Obhut hält, welche damit, dass sie alles ausschliesst, was sich mit ihm nicht verträgt, zugleich auch den ungestörten Fortbestand seiner Gemeinschaft mit Christo sichert. So ist denn sein Leben ein Leben der Freude in dem Herrn." Soweit v. Hofmann, welchem de Wette, Meyer, Ewald und Schenkel schon vorausgegangen waren. Wenn tibrigens de Wette den vous auf den zweifelnden und das Gemüth beunruhigenden vous beschränken will, so steht diesem Versuche das Wörtlein ára entgegen; wie denn auch Weiss Behauptung trotz seiner langen Ausführung unhaltbar ist, dass nämlich vous nur das Geistesleben des natürlichen Menschen und auch bei den Wiedergebornen nur die Sphäre seines niedern, vom göttlichen Geiste nicht durchdrungenen und daher mehr in den menschlichen Verhältnissen und Ansichten weilenden Geisteslebens bezeichne. Hiergegen spricht schon auf das entschiedenste 1 Kor. 14, 19:,,ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden dia tov voós uov, auf dass ich auch andre unterweise, denn sonst zehntausend Worte mit Zungen." Die hl. Schrift bezeichnet übrigens durch vous gar nicht ausschliesslich die Erkenntnisskraft, den Verstand in Bezug auf weltliche, die Vernunft in Bezug auf himmlische Dinge, nach Beck's Umriss der biblischen Seelenlehre § 18, bildet der Nous nicht ein eigens für sich bestehendes Wesen, sondern er ist in dem Wesen des Geistes und Herzens eingeschlossen, er tritt nicht als blosse Einzelnkraft, sondern als Quelle mannichfacher Thätigkeiten auf, wo das geistige Innenleben der Aussenwelt wirksam sich zukehrt. Der Nous ist demnach die geistige Grund- und Gesammtkraft, wie sie mit der Aussenwelt verkehrt." Unser Verkehr mit der Aussenwelt ist aber wesentlich ein zwiefacher: wir suchen die Aussenwelt in uns aufzunehmen, sie denkend zu erfassen, zu begreifen, oder wir bemühen uns auf sie wirksam einzuwirken, sie unserm Willen unterthänig zu machen. Was weder unser Verstand noch unser Wille zu Stande bringt, das besitzen wir in diesem Frieden Gottes. Richten wir unsern Verstand den Dingen in dieser Welt zu, so zerstreut er sich, strengen wir ihn an, dass er uns Mittel und Wege weise, wie wir den Leiden und Nöthen dieser Zeit entgehen können, so weiss er uns nicht nur keine Hülfe anzugeben, sondern er findet aller Orten und Wegen so viel Schwierigkeiten und Verwicklungen, dass er, statt uns über alle Sorgen frisch und fröhlich zu erheben, uns in einen Ozean von Sorgen hineinwirft und, je länger wir sinnen, uns immer weiter

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