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lung, nach. Die Verkündigung des Wortes tritt in den Mittelpunkt, von ihm gehen die erleuchtenden, erweckenden, belebenden Strahlen aus: an das Wort reiht sich aber sofort die Handlung, die das Wort des Petrus gern aufnahmen, liessen sich taufen; Gottes Lob und Preis machte den Schluss, denn, wenn der Evangelist es auch nicht ausdrücklich bemerkt, so unterliegt es doch auch nicht dem geringsten Zweifel, dass das verheissende Wort des Apostels in derselben Stunde in Erfüllung ging: ihr werdet empfahen die Gabe des heiligen Geistes (Ap.-Gesch. 2, 38), was aus der Stelle (Ap.-Gesch. 10, 46 ff.) zum Ueberfluss noch klar hervorgeht. Sie blieben aber beständig in der Apostel Lebre, so heisst es (Ap.-Gesch. 2, 42) von den Gliedern der ersten Gemeinde: auf diesem Bleiben in der Apostel Lehre beruhte ihr Bleiben in der Gemeinschaft und diese Gemeinschaft entfaltete sich vornehmlich in dem gemeinsamen Brodbrechen und in dem Gebete: auf der Einheit der Lehre, auf der Einheit im Glauben ruhte die Einheit im Leben, die Einheit in der Liebe.

Weder die Geschichte der Apostel noch irgend ein Brief des Neuen Testamentes entwirft uns ein zusammenhängendes Bild des Gottesdienstes in der ersten Gemeinde: nur hier und da finden wir einen Zug, welchen wir verwerthen können. Von der Verwaltung der Sakramente sehen wir völlig ab es kommt uns hier nur darauf an, von dem Gottesdienste, wie sich derselbe durch das Wort vollzieht, eine Anschauung zu gewinnen. Der Gottesdienst im alttestamentlichen Tempel ist seinen wesentlichen Bestandtheilen nach ein Gottdienen mittelst des Werkes, mittelst heiliger, meist symbolischer Handlungen. Diese Art des Gottesdienstes erklärt sich aus der Art der Offenbarung, welcher Israel im Anfang gewürdigt wurde. Wie sich Gott seinem Volke genaht hatte, so naht sich das Volk Israel seinem Gotte; Gott hat sich ihm aber vor allen Dingen durch das Werk, durch seine grossen Wunder und Thaten geoffenbart, demgemäss handelt das Volk der Offenbarung auch nicht in erster Linie durch das Medium des Wortes mit seinem Gotte, sondern durch das Zeichen des Werkes. Im Laufe der Zeit offenbart sich der Gott der Väter mehr und mehr durch das Wort den Kindern: er erweckt durch seinen Geist Propheten, welchen er sein Wort auf die geweihten Lippen legt. Die Propheten werden die Mittler der Gottesoffenbarungen, das Wort wird in ganz bevorzugter Weise das Mittel göttlicher Kundgebung. Kann es uns wundern, wenn_gleich nach dem Hintreten der letzten Propheten, trotzdem dass sich der Tempel aus seiner Asche auf's Neue erhebt, der Gottesdienst bei dem Volke Gottes eine wesentlich andere Gestalt annimmt, wenn der Dienst in der Synagoge dem Dienste im Tempel nicht entspricht, wenn in der Synagoge das Wort herrscht? Dasselbe Gesetz, welches den Tempeldienst ausgestaltet hat, schuf auch diese neue gottesdienstliche Ordnung. Nun ist in Jesus von Nazareth das Wort, welches im Anfange war und als Gott bei Gott war, Fleisch geworden: es liegt auf der Hand, dass das Wort, welches in der Synagoge schon mit Macht hervorbrach, jetzt in dem Gottesdienste der Christenheit seinen höchsten und vollsten Triumph feiern muss. Das Wort in dem Gottesdienste der Christen hintenansetzen, dasselbe gar stumm machen, heisst das Wesen der in Christo geschehenen Gottesoffenbarung verkennen und verleugnen: heisst das Volk Gottes aus der Zeit der Erfüllung wieder zurückführen in die Zeiten der Vorbereitung. Das Wort muss in dem Gottesdienste der Gemeinde zu seinem Rechte kommen. Welche freie

In

Bahn hat die apostolische Gemeinde nicht dem Worte gemacht? Sie verstattet mit Ausnahme des weiblichen Geschlechts (1. Kor. 14, 34) jedem das Wort: die Apostel nahmen das Wort in der Gemeinde zu Jerusalem nicht allein für sich in Anspruch, sie liessen auch andere zu Wort kommen; unter den auf ihren Wunsch gewählten Diakonen befand sich ein Stephanus, ein Mann, welcher des lehrhaften Wortes mächtig war, wie nur Wenige. Sicherlich hat er seine eminente Gabe nicht bloss den Andersgläubigen gegenüber in Anwendung gebracht, sondern damit auch in ganz besonderer Weise zur Erbauung der Gemeinde beigetragen, wesshalb die gottesfürchtigen Männer, die ihn, den ersten Blutzeugen der Gemeinde, bestatten, auch eine grosse Klage über ihn hielten, Ap.-Gesch. 8, 2, wie einst die Söhne Jakobs über ihren Vater bei der Tenne Atad. (Gen. 50, 10.) welcher reichen Mannichfaltigkeit, in welchem Vielerlei von Geistesgaben erwies sich nicht das lebendige Wort in der Gemeinde zum allgemeinen Besten! Wir finden in den Gemeindeversammlungen zu Korinth Glossolaleten und Propheten, Lehrer und Sprachenausleger: der Eine redet im Geiste nur für sich und seinen Gott und Heiland, der Andere weissagt und zieht die verborgenen Gedanken der Herzen an das Licht, der Dritte redet von der Weisheit, der Vierte von der Erkenntniss, der Fünfte prüft die Geister und der Sechste legt die Aussprachen der Zungenredner aus. Ueber all diesen Reden steht aber eine Rede, über dieser Fülle von Geisteszeugnissen ein Zeugniss. Paulus schreibt 1. Kor. 12, 28: Gott hat gesetzet in der Gemeinde auf's erste die Apostel, auf's andre die Propheten, auf's dritte die Lehrer, danach die Wunderthäter, darnach die Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer mancherlei Sprachen; und ganz ähnlich lautet es in dem Epheserbriefe 4, 11: er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Wenn sie reden wollen, Lehrern. Die Apostel stehen allemal oben an. schweigen alle andern, die durch ihr Wort die Gemeinde erbauen. Nicht bloss um des Umstandes willen, dass die Apostel ihre Väter in Christo sind, von denen sie die Geheimnisse des Reiches Gottes erst empfangen haben, sondern um der Verheissungen und Zusagen willen, welche das Haupt der Gemeinde seinen auserwählten Zeugen gegeben hat. Ihnen ist verheissen: wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehet, der wird zeugen von mir und ihr werdet auch zeugen, denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen (Joh. 15, 26 f.), und zu ihnen in Sonderheit gesagt: wer euch höret, der höret mich! (Luk. 10, 16.) Die Gottesdienste, in welchen die Apostel gegenwärtig waren, erreichten ihren Höhepunkt, wenn sie das Wort ergriffen und ihr Wort, welches Geist und Kraft war, an die Gemeinde richteten. Gottes Wort, die Verkündigung, der Vortrag des Wortes Gottes bildete den Mittelpunkt der heiligen Feier. Ich verstehe das nicht also, als ob die Apostel alle Zeit ihren Reden einen Text hätten zu Grunde gelegt. Es versteht sich ja wohl von selbst, dass die Jünger ihrem Meister nicht untreu wurden, dass sie, an sein Vorbild - man denke nur an des Herrn Auftreten in der Synagoge zu Nazareth, Luk. 4, 17 ff.

sich haltend, vielfach ihren Reden bestimmte Abschnitte aus dem Alten Testamente, ganz vornehmlich aus den Propheten, zu Grunde legten. In den Synagogen, an jenen stillen Gebetsstätten an den Wassern, in dem Zwiegespräche mit Kindern aus dem Hause Abrahams haben ohne allen

Zweifel die Apostel und Evangelisten die Verkündigung von dem Herrn Christus an messianische Stellen des Alten Testamentes angeknüpft: sie waren im Geiste gebunden, so zu verfahren, wenn sie dem vorbereitenden Gnadenwirken ihres Gottes die Ehre geben wollten (Ap.-Gesch. 13, 16 ff.; 17, 11; 24, 14 ff.; 26, 6 ff.). Selbst in den Heidenländern haben die Apostel es so gehalten: sie nahmen keinen Anstand auf die Weissagungen der Propheten, auf die Zeugnisse der hl. Schrift Alten Testamentes hinzudeuten, ja sich auf sie zu berufen zum Beweise der evangelischen Wahrheit. Der gesammten Gemeinde zu Korinth und nicht dem jüdischen Bruchtheile in ihr schreibt der Apostel Paulus im 1 Briefe 15, 3 f.: ich habe euch zuvörderst gegeben, welches ich auch empfangen habe, dass Christus gestorben sei für unsere Sünden nach der Schrift, und dass er begraben und auferstanden sei am dritten Tage nach der Schrift. Aus den Gästen und Fremdlingen sind Bürger mit den Heiligen und Hausgenossen Gottes dadurch geworden, dass sie erbaut worden sind auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist (Eph. 2, 19 f.). Sollten sie, welche mit so grossem Erfolge sich des Alten Testamentes bei ihren Missionspredigten bedient hatten, das Alte Testament in ihren Reden an die gewonnene Gemeinde vernachlässigen und unbenutzt liegen lassen? Das erprobte Mittel zur Erbauung der Gemeinde musste ihnen theuer und werth sein. Wir besitzen nun keine Predigten, welche die Apostel vor versammelter Gemeinde gehalten haben; nichtsdestoweniger können wir auf das Bestimmteste nachweisen, dass sie das Alte Testament in der Gemeinde beim Gottesdienste vollständig zu seinem Rechte kommen liessen. Wir gedenken der Worte, mit welchen' in dem 2 Timotheusbriefe 3, 15 ff. der Preis der h. Schrift und zwar des Alten Testamentes, wie sich von selbst versteht, angestimmt wird: weil du von Kind auf die heilige Schrift weisst, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus: denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütz zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, dass ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt. Wer das Alte Testament so hochstellt und der einzelnen Person so an das Herz legt, der hat auch den Segen des Alten Testamentes der Gesammtheit der Gläubigen nicht entzogen, sondern es für die ganze Gemeinde auch nütze gemacht. Die apostolischen Briefe sind die Stellvertreter der abwesenden Apostel: sie sind so zu sagen auf das Papier geworfene Ansprachen der Apostel an die Gemeinden, denn so, wie sie in ihren Briefen schreiben, so hätten sie an Ort und Stelle gesprochen, wenn es ihnen verstattet gewesen wäre. Welchen fleissigen Gebrauch machen nun aber die Briefe von dem Alten Testamente! Absichtlich enthalte ich mich jeder Hindeutung auf den Brief an die Hebräer, weil sich hier eine solche Ausbeutung des Alten Testamentes von selbst verstand; sowie jedes Hinweises auf solche Stellen, in welchen eine Auseinandersetzung mit judischen oder judaisirenden Widersachern geboten war. Um das Recht des Hirten an seine Gemeinde des Lebensunterhaltes wegen darzuthun, ruft Paulus das Wort, das im Gesetz geschrieben steht: du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden, in's Gedächtniss (1 Kor. 9, 9). Er deutet, damit das Weib nicht ohne Schleier bete, wie v. Hofmann neuerdings wieder wahrscheinlich zu machen versucht hat, auf Gen. 6, 1 ff. mit seinem dia vous ayyέhovs (1. Kor. 11, 10) hin. Um die Korinther vor

Leichtsinn und Sicherheit zu warnen, erinnert er sie an die Väter, die alle unter der Wolke gewesen und durch das Meer gegangen sind und alle einerlei geistliche Speise gegessen und einerlei geistlichen Trank getrunken haben und doch in der Wüste erschlagen worden sind 1 Kor. 10, 1 ff.). Wir bedürfen eines weiteren Zeugnisses nicht mehr: es steht hier ja mit ausdrücklichen Worten zu lesen: solches alles widerfuhr jenen zum Vorbild, es ist aber uns geschrieben zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist, V. 11. Womit wir Röm. 15, 4: was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf dass wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben, nur noch vergleichen.

Doch über den Aussagen des Alten Testamentes musste den Aposteln das Selbstzeugniss Jesu Christi stehen: nachdem Gott vor Zeiten manchmal und mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über Alles, so schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes 1, 1 ff., aus dem Glauben der ersten Diener am Worte. Sie waren nicht Hermeneuten der Propheten, sondern in erster Linie Evangelisten, Zeugen des Herrn Jesus, mit dem sie aus- und eingegangen waren von der Taufe Johannis an bis auf den Tag, da er von ihnen genommen ward (Ap.-Gesch. 1, 21 ff.); Botschafter an Christus Statt, die nun an Christi Statt bitten: lasset euch versöhnen mit Gott (2 Kor. 5, 20). Das Evangelium, welches sie aller Welt entgegenbringen, heisst das Evangelium von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes (das. 4, 4): das Evangelium predigen heisst Christum predigen und zwar den gekreuzigten vor allen Dingen (1 Kor. 2, 2), weil der Herr durch das Leiden und Sterben verklärt wird, oder Christum vor die Augen malen (Gal. 3, 1), damit Christus in dem Herzen wohne und in dem ganzen Menschen eine Gestalt gewinne. In dem Evangelium, welches vor den drei andern mehr Worte als Werke des Herrn überliefert und nachdem es im Prologe das Zeugniss des Täufers über den gebracht hat, welcher vor ihm gewesen ist, obschon er nach ihm gekommen ist, das fleischgewordene Wort sein Selbstzeugniss ablegen lässt, umstrahlt uns in überschwänglichstem Glanze die Klarheit des Herrn: so konnten auch die den Herrn predigenden Apostel seine Klarheit nicht voller, strahlender aufgehen lassen ihren Hörern, als wenn sie das Selbstzeugniss des Sohnes Gottes ihnen vorlegten, seine Worte und Reden treu wiedergaben. Die in der Apostelgeschichte uns aufbewahrten Missionspredigten der Apostel stellen begreiflicher Weise dieses Moment nicht so ausführlich hin: es tritt in der Wiedergabe paulinischer Verkündigung weit mehr zurück als in den Inhaltsangaben petrinischer Predigten. Es hat dieses nicht seinen Grund darin, dass für den Apostel Paulus die geschichtlichen Thatsachen und einfachen Zeugnisse des Herrn nicht denselben Werth gehabt hätten als für Petrus, welcher, was Dialektik und Spekulation anlangt, nicht an ihn heranreicht: sondern lediglich darin, dass in den für Juden gehaltenen Reden die Weissagungen der Propheten, womöglich urkundlich, wörtlich als erfüllt nachzuweisen waren, während den Heiden gegenüber eine einfache Mittheilung der grossen Thaten und erhabenen Zeugnisse des Herrn gentigte; diese aber anzugeben wäre eine verlorene Mühe gewesen, sind denn nicht die Evangelien die Aufzeichnungen jener Thaten und Worte, welche die Apostel auf ihren Missionsreisen zu erzählen pflegten? Das Wort von Christus war wesentlich das Wort

Christi, wie denn Paulus den Kolossern (3, 16) schreibt: lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit. Die Reden der Apostel an die Gemeinden griffen wie in den Schatz des Alten Testamentes so fort und fort in das mündliche Evangelium hinein, welches sie ihnen gebracht hatten. Wir ersehen das wieder aus den apostolischen Briefen, den getreuen Spiegelbildern ihrer Reden an die Gemeinde. Wie viele Anklänge finden sich nicht in diesen Episteln an Worte des Herrn, welche wir in den Evangelien lesen. Die Verkündigung (1 Thess. 5, 2, 4 und z Petr. 3, 10), dass der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht komme, geht offenbar auf Matth. 24, 43 f. zurück: wie denn überhaupt die weiteren eschatologischen Ausführungen des Apostel Paulus stets die grosse Weissagung des Herrn vom Ende Jerusalems und der Welt im Auge behalten. Ganz bestimmte Worte des Herrn werden (1 Kor. 11, 23 ff.) den Gläubigen in das Gedächtniss zurückgerufen und zur Herzensbewegung dahingegeben. Auf das Vorbild des Herrn wird markig hingewiesen 1 Petr. 2, 21 ff., Phil. 2, 5 ff.

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Es würde aber eine Verkennung, eine Herabwürdigung des Apostolates sein, wenn wir uns ihre Reden wie unsere Predigten denken wollten, d. h. als Reden, welche ein Stück aus der damaligen heiligen Schrift, dem Alten Testamente, oder aus dem mündlichen Evangelium, welches jetzt in Schrift verfasst die bewegende Mitte, die lebendige Seele der ganzen heiligen Schrift geworden ist, zu Grunde legen und dasselbe entweder auslegen oder anwenden. Die Apostel waren nicht solche Prädikanten, wie wir es sind, solche an das Wort der Schrift und der Ueberlieferung gebundene Redner: sie sind nicht blosse Interpreten der Gottesoffenbarung, geschweige denn blosse Kanäle, durch welche das Wort Gottes uns zuflösse, sie sind, wie die heiligen Männer des Alten Testamentes, die Propheten, selbst. Mittler und Träger der Offenbarung. Wahrlich die Würde des Apostels wird tief unter die Stellung eines Propheten herabgedrückt, wenn wir sie, wie es jetzt Vielen beliebt, zu blossen Urkundspersonen, zu blossen Zeugen der vor und ausser ihnen geschehenen Gottesoffenbarung machen. Sie sind mehr als Statisten bei diesem Akte Gottes, mehr als Augen- und Ohrenzeugen: sie werden selbst göttlicher Offenbarungen gewürdigt und durch den heiligen Geist, wie ihnen ihr Herr verheissen hat, tiefer, voller in alle Wahrheit geleitet. Was zukünftig ist und was der Herr ihnen noch nicht kundgethan hat, das wird der heilige Geist ihnen verkündigen (Joh. 16, 13): was der Herr um ihrer Thorheit und Herzenshärtigkeit willen noch in Sprüchwörter verhüllen musste, das wird derselbe ihnen frei heraus verkündigen (Joh. 16, 25); sicher hat er ihnen Vieles von dem, das sie anfangs noch nicht tragen konnten (das. V. 12), in das Herz und in den Mund gelegt. Die Gottesoffenbarung ist allerdings durch Jesus Christus zur Ruhe, zum Ziele, zum Abschluss gekommen, aber nur im Grossen und Ganzen, dass ich so sage, in ihren Hauptstücken und Grundzügen: sie setzt sich aber in den Aposteln noch fort, um über Vieles noch weitere Aufschlüsse zu geben. So führen unbedingt die eschatologischen Enthüllungen der Apostel über die Aussagen des Herrn hinaus, so gehen sie tiefer in das Geheimniss der ontologischen Trinität und in das Verhältniss des ewigen Gottessohnes, des λóyos aoagzos, zu der Gesammtheit der Kreaturen ein, so verbreiten sie tiber die Art und Weise der Genugthuung des Erlösers, sowie über den Prozess unserer Rechtfertigung ein helleres

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