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Vorrede.

Niemiahls hätte ich es gewagt, diese Chrißenlch

ren in ihrer unvollkomnienen Gestalt den Händen meiner verehrungswürdigen Mitbrüder zu übergeben, wenn mich zu ihrer Herausgabe nicht der Gedanke bewogen hätte, daß ich dadurch doch Einigen ver jüngeren Seelsorger nügen, und so zur Ver breitung und Befestigung des Reiches Jesu auf Erden etwas beytragen werde. Sie sollen nur eine Aufforderung an Fähigere feyn, welche int Stande sind, die Lehren unserer heiligen Religion verständlich und faßlich, in einer einfachen, edlen und herzlichen Sprache vorzutragen, die religiösen und moralischen Gefühle der Jugend und der Erwachsenen anzusprechen, und so die Religion nicht bloß zur Sache des Gedächtnisses, sondern zugleich und vorzüglich zur Sache des Verstandes und Hers zens zu machen; eine Vollendung, welche mir zwar klar und deutlich vor Augen schwebte, und die ich auch zu erreichen strebte, aber - nicht erreichen konnte. Doch selbst diese unvollkommene Arbeit wird, wie ich wünsche und hoffe, nicht ganz ohne Nugen seyn, weil dieser Versuch, nach der verbesserten Methode die Wahrheiten uxsers Glaubens zu lehren, gewiß manchen jüngeren Mitbru

der aufmuntern wird, die bemerkten Fehler zu verbessern, die Lehren der Religion auf eine anderebeffere Art zu behandeln, kurz, sich selbst zu versuchen. Dem jungen Seelsorger werden diese Christenlehren also gewiß erwünscht und willkommen feyn, weil er daraus sehen kann, wie ein Anderer diesen wichtigen Gegenstand behandelt hat.

Doch über den Zweck dieser Christenlehren muß ich mich noch näher erklären.

Ich hatte Anfangs beschlossen, dieselben in eben der Gestalt, wie ich sie in meiner Landseelforge gehalten habe, der Presse zu übergeben, und dadurch meinen jüngeren Mitbrüdern nüglich zu werden. Aber, bewogen durch das Ansuchen und den Rath einiger guten Freunde, entschloß ich mich, dieselben umzuarbeiten, und sie für mehrere Zwede brauchbar zu machen. Nicht nur Kirchen-Katecheten, auch Schul- Katecheten, Schullehrer und Privat-Lehrer sollten, diese Christenlehren benügen können. Wegen diefes vielseitigen Zweckes mußte ihre äußere Gestalt verändert, ein systematischer Gang in der Entwickelung der Begriffe und Lehrfähe, der bey Schul-Katechesen so nothwendig ist, beobachtet,und die Schlußformen mußten herausgehoben, und sichtbar gemacht werden. Dadurch ha ben sie zum Theile an Herzlichkeit und Lebendigkeit verloren. Doch glaubte ich, diesen Vorzug aufopfern zu können, um Mehreren nüglich zu wer den. Der Lehrer der Neligion kann diesen Christenlehren leicht wieder Leben und Herzlichkeit ge= ben, wenn er selbst von der Wahrheit dessen, was er vorträgt, durchdrungen ist, und das religiöse und sittliche Gefühl der Kinder zu wecken und zu bilden versteht. Man macht der verbesserten

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VII

Methode zu katechisïren mit Unrecht den Vorwurf, daß sie nur den Verstand beschäftige und bearbeite, das Herz aber vernachlässige, und dadurch kalte Zweifler bilde. Freylich kann diese Methode, wie jede andere noch so vortreffliche, gemißbraucht werden. Allerdings kann sie diese nachtheiligen Wirkungen hervorbringen. Aber dann liegt die Schuld nicht an der Methode selbst. Nur die Unfähigkeit des Lehrers, oder seine eigene Kälte des Herzens find die Quellen dieses Mißbrauches. Unter einer kalten Hand muß freylich Alles, auch selbst der wärmste Gegenstand die Religions - Lehre erkalten, und kann weder die Gefühle anregen, noch den Willen bewegen.

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Was den Gebrauch dieser Christenlehren als Schulfatechesen und bey dem Privat-Unterrichte, betrifft: so will ich nur Folgendes bemerken. Die. Christenlehren sind so verfaßt und eingerichtet, daß fie von dem Religions - Lehrer mit wenigen Abánderungen in Fragen aufgelöst, und nach der fynthetischen sowohl als nach der analytischen Art be handelt werden können. Obfchon sie größere Vorkenntnisse in der Religion, und daher ein reiferes Alter bey den Zuhörenden voraussehen: so können fie doch mit zweckmäßigen Zufägen und nöthiger Weglaffung auch für den Unterricht der Kinder anwendbar gemacht werden.

Die öfteren Wiederhohlungen einiger Lehren, welche in diesen Christenlehren vorkommen, und vielleicht auffallend seyn könnten, wurden nur ber obachtet wegen der besondern Wichtigkeit dieser einzelnen Lehrsäge selbst, welche man nicht nur für den Verstand faßlich, sondern auch für das Gedächtniß bleibend machen muß, damit sie immer

wirksame Beweggründe des Willens für das mensch liche Leben werden.

Die Geschichte des A. und N. Bundes ist wegen ihres genauen Zusammenhanges 'mit der Glaubens und Sittenlehre Jesu, als deren Grundlage, in diese Christenlehren aufgenommen worden, und kann daher, wenn es der Mangel an Zeit. nothwendig machte, auch wohl vorausgesezt, und ausgelassen, so wie einzelne Chriftenlehren, wenn fie zu lange feyn dürften, abgekürzt werden können. Dieß gilt vorzüglich von der XXVII. Christene lehre am Ende des ersten Theiles, welche eine Skizze der christlichen Sittenlehre enthält. Diese Skizze wurde bloß aus dem einzigen Grunde aufgenom men, um den Lehrern der Religion eine kurze, zufaumenhängende Uebersicht aller christlichen Pflicht ten zu geben, und durch diese kurze Darstellung der so vortrefflichen Sittenlehre unserer heil. Religion die Göttlichkeit der Lehre Jesu desto auffallender zu zeigen. Weil nun die christliche Pflichtenlehre ohnehin im dritten Theile weitläufiger abgehandelt. werden wird, so ist es nicht nothwendig, diese Skizz ze in dem Religions-Unterrichte eigens vorzutragen.

Der dritte und legte Theil, welcher, wenn mir Gott Gesundheit und Kräfte verleiht, bald nach folgen wird, wird die christliche Pflichtenlehre, und die Lehre von den Gnadenmitteln oder den heil. Cacramenten enthalten.

Möge diese Arbeit ein kleiner Beytrag seyn zur Erziehung und Bildung meiner Mitmenschen für das ewige Reich unsers göttlichen Heilandes! Dieß ist mein heißester Wunsch und mein innigstes Gebeth zu Gott.

Wien, den 16ten May 1814.
Der Verfasser.

I.

Gottes Daseyn. Bestimmung des Menschen.

Es gibt außer uns eine unzählbare Menge der

Dinge, die wir durch unsere Sinne wahrnehmen; wir sehen Körper von der verschiedensten Gestalt und Beschaffenheit, z. B. Waffer, Luft, Erdarten, Steine, Pflanzen, Thiere, Menschen, Sons ne, Mond, Sterne. Aue diese Dinge zusammen nennt man die Welt.

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Betrachten wir nun aufmerksam die Welt, wie sie eingerichtet ist, so sehen wir, daß die Las ge und Nächte genau mit einander abwechseln. Der Auf-und Niedergang der Sonne, und die Vers änderung des Mondes geschieht in der größten Ordnung. Wie bestimmt folgen die Jahreszeiten auf einander. - In der Welt geschieht Alles zur rechten Zeit.

Wäre uns die Sonne näher, so würde sie unsere Früchte verbrennen. Wäre sie weiter von uns I. Thl.

A

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