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Felbst,
als Lehrer der Menschen, öffentlich auf-
trat, sich Jünger und Apostel wählte, durch wel-
che seine Lehre unter den Menschen verbreitet, und
in der Welt erhalten werden sollte. Endlich ha-
ben wir die vortreffliche Art und Weise kennen ge=
lernt, wie Jesus die Wahrheiten seiner Lehre für
den Verstand und das Herz jedes seiner Zuhörer
faßlich, nüßlich und wirksam zu machen wußte, so
daß, wie uns die heil. Geschichte erzählet, Jeder-
mann darüber in Erstaunen gerieth, daß viele vor
Verwunderung ausriefen: „Mit solcher Weisheit
„und Kraft hat noch kein Lehrer in Israel gelehret."
Nun laffet uns die Geschichte seinës öffentlichen
Lehramtes weiter fortseßen.

Jesus reisete aus dem Judenlande, wo er fich seine ersten Schüler erwählet hatte, nach Ga= Lilda, und kam hierauf in die kleine Stadt Kaz na, wo so eben eine Hochzeit gehalten wurde, bey welcher sich seine Mutter Maria einfand. Auch er und seine Jünger wurden dazu gebethen. Je-. sus, der erlaubte Vergnügungen nicht mißbilligte, wollte durch seine Gegenwart zeigen, wie sehr der Ehestand für die menschliche Geseüschaft wichtig und daher ehrwürdig sey. Jesus nahm die Einlas dung an, und erschien bey der Feyerlichkeit der Hochzeit. Während des Mahles bemerkte die Mutter Jesu, daß der vorråthige Wein für die Anzahl der Håste nicht hinreichend sey. Sie wandte sich daher aus Besorgniß für die Ehre der Brantleute an ihren Sohn, und sagte zu ihm : Sie haben zu wenig Wein. Jesus antwortete: Frau! Dafür haben wir eigentlich nicht zu sorgen, auch

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ist die Zeit, dem Mangel abzuhelfen, noch nicht da. Maria beruhigte sich damit, und befahl den Aufwärtern, jeden seiner Winke genau zu befolgen.

Kurz hernach ließ Jesus sechs steinerne Wafferkrüge, welche zur Reinigung der Juden bestimmt waren, von den Dienern mit Waffer an füllen, und sagte zu ihnen: Bringet davon dem Speisemeister zu trinken. Sie thaten es. Der Speisemeister kostete davon, und fand, daß es der vortrefflichste Wein wäre. Darüber bezeigte er dem Bräutigam sein Befremden, der eben so wenig wußte, woher dieser Wein gekommen sey. Nun wurden die Aufwårter befragt. Sie erzählten, was ihnen Jesus befohlen habe, und alle Anwesenden erstaunten über diese außerordentliche Begebenheit. Dieses erste Wunder, welches Jesus wirkte, zeigte deutlich, welch eine große Person er wäre. Seine Anverwandten, welz che ihn noch nicht genug kannten, bekamen nun eine hohe Meinung von ihm, und seine Jünger wurden in dem Glauben bestärkt, daß er der verheißene. Erlöser der Menschen sey.

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Jesus reisete nun mit seinen Jüngern von Galilia wieder nach Jerusalem zum Osterfeste. Daselbst lehrte er, und wirkte mehrere Bunder, wodurch viele bewogen wurden, an ihn zu glauben. Unter diesen war auch ein vornehmer Mann, mit Nahmen Nikodemus, aus der Gesellschaft der Pharisaer, ein Mitglied des hohen jüdischen Rathes, und öffentlicher Lehrer einer Synagoge, Diefer kam zur Nachtzeit zu Jesu, um sich von ihm unterrichten zu laffen. Jesus belehrte ihn über die Person des

Erlösers, und über das, was der Messias thus werde, um die Menschen glücklich zu machen.

Durch die Lehre, welche Jesus predigte und durch die außerordentlichen Thaten, welche er verrichtete, 'zog er die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich. Der Ruf von ihm verbreitete sich im ganzen Judenlande, in Galiláa, und in der Landschaft Samariens. Eine sehr große Menge von Menschen folgte Jesu nach, um seine Lehre zu hören, und die Wunder zu sehen, welche er wirkte.

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Nun

geschah es, daß das zahlreiche Volk, welches Jefum gewöhnlich begleitete, durch mehrere Tage bey ihm blieb. Es war in unbewohnten Gegen= den, und der Speisevorrath, den das Volk auf der Reise mittrug, ging aus. Die Leute waren in Gefahr, vor Hunger verschmachten zu müssen. Jesus erbarmte sich ihrer Noth, und sagte zu Philippus, um sein Vertrauen auf Ihn zu prüfen: Woher werden wir jeßt so viel Brot neh men, damit diese große Menge von Menschen zu effen bekomme. - Philippus antwortete : Nicht um zweyhundert Denarien Brot reichet hin, damit jeder der Anwesenden nur etwas weniges erhalte. Jesus, der wohl wußte, was er zum Besten des Volkes thun werde, fragte seine Jünger: Wie viele Brote habet ihr? - Andreas antwortete: Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwey Fische hat; allein was ist das für so viele? - Nun ließ sich Jesus das Brot und die Fische bringen, und sprach zu den Jüngern: Laffet die Leute reihenweise auf das Gras niedersehen. Die Anzahl der Menschen bes lief sich, Weiber und Kinder nicht mitgerechnet, auf 5000 Mann. Jesus nahm darauf die fünf

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Brote in seine Hände, dankte Gott, brach, und reichte sie seinen Jüngern, damit sie allen, die fich niedergesezt hatten, so viel gåben, als sie ndthig hatten. So machte es. Jesus auch mit den zwey Fischen. Aue affen, und wurden satt. Dann befahl Jesus seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Stücke vom Brote und von den Fis fchen, damit sie nicht verderben. Sie thaten es und füllten zwölf Reise-Körbe mit den Stücken an, welche diejenigen, welche gegessen hatten, übrig ließen. Da die Menschen vorher nur fünf Bros te, und jezt, da sie satt waren, noch zwölf Kors be mit übriggebliebenen Stücken Brotes sahen erkannten sie voll Verwunderung das große Wuns der, welches Jesus gewirkt hatte, und sprachen zu einander: „Dieser ist gewiß der große Prophet, der in die Welt kommen soll." Sie wollten ihn deßwegen zu ihrem Könige ausrufen, weil die das mahligen Juden von ihrem Messias die falsche Vorstellung hatten, daß er als ein großer und mächtiger König Jeraels erscheinen werde. Jesus, der nicht gekommen war, irdische Macht und Herrlichkeit zu suchen, zog sich von dem Volfe zurück in die Einsamkeit, so wie er es immer that, so oft das Volk es versuchen wollte, ihm eme folche irdische Ehre zu erweisen.

Auf eine so wunderbare Weise speisete Je fus ein anderes Mahl bey 4000 Menschen mit fieben Broten und einigen Fischen.

Als Jesus einst sich längere Zeit im Judenlande aufhielt, und seine Jünger, welche größten Theils Fischer waren, wieder ihr voriges Gez werbe ergriffen hatten: geschah es, daß er an dem See Genezareth, neben welchem er einherging,

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bie zwey Brüder, Petrus und Johannes fand, welche eben mit dem Fischfange beschäftiger wären. Das Volk drängte sich haufenweise zu Sefu hin, um seine Lehre zu hören. Da bestig ér ein Schiff, welches dem Simon Petrus gehdr= te, ließ ein wenig vom Lande fahren, und lehrte das Volk aus dem Schiffe. Nachdem er seine Lehre geendiget hatte, sprach er zu Petrus: Fahret hinaus in die tiefe See, und werfet eure Neße zum Fischfange aus. Lehrer! antwortete Petrus, wir haben die ganze Nacht gearbeitet, und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Neh auswerfen. Sie thaten es, und das Net wurde mit einer so großen Menge Fische angefület, daß es zu reißen anfing. Sie mußten deßhalb ihren Gefährten, welche in einem andern Schiffe waren, durch Zeichen winken, daß sie fåmen, um das Net herausziehen zu helfen. Beyde Schiffe wurs den mit Fischen so angefüllet, daß fie beynahe verfanken. Dieses Wunder war für sie besonders groß und überzeugend. Simon Petrus der dieß sah, fiel mit tiefster Ehrfurcht vor Jefü auf die Knie, und sprach: Herr! entferne dich von mir, denn ich bin ein fündhafter Mensch, und uns würdig, dich in meiner Nähe zu haben. Auch die Gefährten, die mit Petrus im Schiffe waren, Jacobus und Johannes, des Zebedaus Söhne, wurden darüber von Erstaunen und Furcht ergriffen. Als Jefus dieß fah, antwortete ee dem bestürzten Petrus: Fürchte nichts; von nun an follet ihr mir nachfolgen, ich werde euch zu Fischern der Meufchochen, d. h. ihr werdet künftighin nici » Lekre den Menschen verkündigen, damit sie dadurch güt und glücklich werden.

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