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jeden Bssen bestraft nach dem Maße seiner Schuld.

Derjenige, der das Gute belohnet, und das Böfe bestrafet, heißt: Richter. Es muß also ein Richter der Welt feyn, damit die Guten Bes lohnung und die Bösen Strafe erhalten, wie sie es verdienen.

Nur Gott, als Schöpfer, Erhalter und Res gierer der Welt, weiß alles Gute und Böse, er weiß alles auch noch so Verborgene; er hat auch die Macht, alle Guten zù belohnen und alle Bösen zu bestrafen, wie sie es verdienen. Gott ist al: so der Richter der Welt.

Den frommen No e rettete Gott (IB. Mos. 7.) aus dem Verderben der Sündfluth; die bösen Menschen ließ er zu Grunde gehen. Den treuz en Diener Abraham (1B. Mos. 20.) belohns te Gott mit überaus großen Verheißungen; die gottlosen Einwohner zu So do ma und Gomorrha (IB. Mos. 19) strafte er mit Feuer vom Himmel. Die heil. Schrift lehrt uns da her auch, das Gott der. Richter der Welt ist. (Predig. 12, 8-14.)

Anwendung. Wenn uns das Gute schwer fållt und unangenehm ist, so laffet uns an Gott denken, der das Gute belohnet. Benn uns das Böse angenehm und nüßlich zu feyn scheinet, so erinnern wir uns an den Richter der Welt, der das Böse gewiß bestraft.

Bisher haben wir gesehen, daß Gott Schöpfer, Erhalter, Regierer und Richter der I. Týl.

Welt sey. Nun laffet uns noch kennen lernen, was uns die Offenbarung von den höheren Wesen lehret, die Gott erschaffen hat.

Wenn wir die Dinge in der Welt, ihre Natur und Beschaffenheit aufmerksam betrachten, so finden wir, das jede Pflanze, jedes Kraut vollkomminer, als der harte Stein, als das todte Metall ist. Das Thier, welches empfinden, und sich willkürlich bewegen kann, hat vom kleinsten bis zum größten einen Vorzug vor der leblosen Pflanze. Der Mensch aber unterscheidet sich schon von dem Thiere durch seine aufrechte Stellung, durch seinen Blick zum Himmel, durch seine Sprache, noch weit mehr aber durch seinen unfterblichen Geist, der mit Verstand, Vernunft und freyem Willen begabt ist. Der Mensch ist alfo unter den sichtbaren Geschöpfen Gottes auf Erden das erste und vor= züglichste; und wir sehen, daß immer eine Art derselben vollkommner als eine andere ist, welche sich wieder von einer andern durch bessere, voll= kommnere Eigenschaften unterschei det'; daß es also eine Abstufung der Vollkommenheit unter den unzähl ́igen Gattungen der Dinge gibt.

Sollte nun mit dem Menschen die ganze Reihe der erschaffenen Dinge gefchloffen seyn? Soute der Mensch schon die höchste Stufe der Vollkommenheit unter allen Wesen bis zu dem Höchsten hinauf, bis zum Schöpfer und Urheber des unermeßlichen Weltalls behaupten? Collte es nicht noch volkommnere Wesen geben, als der Mensch ist?

Was uns unsere Vernunft nur vermuthen; nur erwarten läßt, das bestätiget uns die Offens barung. Die heil. Schrift lehrt uns nåhmlich, (Hebr. 1, 14. Matth. 18, 10. Luk. 2, 13. 14.). Gott habe auffer den Geistern der Menschen noch andere höhere Wesen erz schaffen, welche ebenfalls Verstand und Bilen, aber keinen Körper haben; man nennet sie Engel.

Wir sind also nicht die einzigen Kinder uns fers himmlischen Vaters, sondern auch die Engel find vernünftige Geschöpfe. Lasset uns die Lehre der Offenbarung hören, mit welchen Eigenschaf ten Gott diese höheren Wesen erschaffen habe.

Die heil. Schrift (Hebr. 1, 14.) fagt: ,,Sind nicht alle Engel Geister ?" Also folgt deuts lich daraus, daß die Engel Geister sind.

Weiter heißt es (Matth. 18, 10.) von ihnen: Die Engel sehen allzeit das Angesicht des ,,Vaters im Himmel." D. h. Die Engel find immer bey Gott, und erkennen daher weit beffer. als wir seine Eigenschaften und seinen Willen. Sie haben also einen vollkommneren Berstandals wir. Wenn sie Gottes Eie genschaften und seinen Willen besser erkennen: o so werden sie auch Gott und alles Gute mehr liez ben. Sie haben einen besseren Willen als wir.

,,Die Engel," sagt die heil. Schrift, fez „hen allzeit das Angesicht des Vaters im Himmel" Wenn sie immer bey Gott sind, und seine volls kommensten Eigenschaften erkennen, o welche Freu de werden sie dabey empfinden, wie wohl wird es ihnen Gott gehen lassen. Sie genießen

also schon die Seligkeit, die wir erst erlangen fotten.

Es heißt in der heil, Schrift: (Luk. 20, 36.) Die Menschen werden nach ihrer Auferste ,,hung nicht mehr sterben können, sondern den Engeln Gottes gleich feyn." Wenn wir nicht mehr sterben können, so müssen wir unsterblich seyn; und weil wir dann, wie die heil. Schrift sagt, den Engeln gleich feyn werden, also müssen die Engel Gottes unsterblich seyn.

In einer andern Stelle der heil. Schrift (Luk. 2, 13. 14.) heißt es: „Es war eine Men „ge der himmlischen Engel, die Gott lobten, und „sagten: Ehre sey Gott in der Höhe!" Die Engelloben also Gott, und preisen seine höchsten Eigenschaften.

Die heil. Schrift sagt: (Hebr. 1, 14.) „Sind die Engel nicht dienstbare Geister?" Und anderswo (Matth. 6, io.) heißt es: Dein „Wille, o Gott! geschehe, wie im Himmel, also auch ,,auf Erden." Sie dienen also Gott, und erfüllen feinen Willen überaus genau, gerne und allezeit; Sie sind ihm gehorsamer als wir, Sie sind uns also zum Vorbilde, wie genau und ger ne auch wir auf Erden den Willen Gottes erfülIen sollen.

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Die heil. Schrift sagt (Hebr. 1, 14.) von diesen seligen unsterblichen Wesen: Sind nicht ,,aue Engel Geister, welche zum Dienste ausgesandt ,,werden um derjenigen Willen, welche die ewi"ge Seligkeit erben sollen?" D. h. Die Engel find zu unserm Schutze bestimmt, sie sorgen für uns, und helfen uns, damit wir gut und ewig felig werden. - Und in einer andern Stelle (Luk,

-

15, 10.) heißt es: „Es wird eine große Freude „seyn von den Engeln Gottes über einen Sünder, „der Busse thut." Die Engel nehmen also an unfern Schicksalen den innigsten Antheil, und freus, en sich, wenn ein Sünder sich bekehret, gut und ewig glücklich wird. — Anderswo ermahnet uns die heil. Schrift (Matth. 18. 10.). „Sehet »zu, daß ihr nicht einen aus diesen Kleinen verache ,,tet; denn ich sage euch, daß ihre Engel im Hime ,,mel allezeit das Angesicht Gottes sehen." Schon die Kleinen haben also nach der Lehre der Offenbas rung Engel zu ihrem Schatze, und diese ihre Engel sind bestimmt, sich ihrer anzunehmen, und ihre Anliegen und Klagen vor Gott zu bringen. Die Engel helfen uns also, damit wir gut und ewig glücklich werden, sie sorgen für unser ewi ges Wohl, und freuen sich über die Besserung der Menschen. Man nennet sie daher Schutzengel.

Die heil. Schrift erzählet uns, daß Gott zuweilen auch Engel in sichtbarer Gestalt auf die Erde geschickt habe, um den Menschen sehr wichtige Dinge zu sagen. Aber dieß geschah nur in höchst wichtigen Fåuen. So sandte Gott Engel in sichtbarer Gestalt zu Abraham, um ihm die frohe Verheißung eines Sohnes und des göttlichen Segens zu bringen. Ein Engel erschien der Hagar, um ihr eine Quelle zu zeigen, damit nicht ihr Sohn Ismael und sie selbst in der Wüste vor Durst sterben mußte. Ein Engel begleitete den frommen Tobias auf seiner Reise, und brachte ihn zu seinen guten alten Aeltern zurück.

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Die Engel sind also unsterbliche Geister, und so weit uns die Offenbarung

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