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hierüber belehrt, dazu bestimmt, Gott und feinen Willen zu erkennen, Ihn zu lieben, seine Befehle genau zu befol gen, die Menschen zu beschüßen, und bey Gott einer überaus großen Selig= Feit zu genießen.

Weil die Engel die Eigenschaften und den Willen Gottes beffer erkennen, Gott mehr lieben, feine Befehle genauer befolgen als wir, und schon felig find: so haben sie große Vorzüge vor uns Menschen; Gott hat sie mit vies Ten Vorzügen und V o ¤ kommenheiten erschaffen.

Die heil. Schrift redet (Isa i. VI. Ephes. I. III.) von Engeln, Erzengeln, von Cherubinen, Seraphinen, von Thronen, Herrschaften, u. s. w. Es gibt also mehrere Claffen vonsolchen feligen Geistern, deren einige hds her als die andern sind.

Wie viele Engel aber Gott erschaffen habe, und wodurch sie sich unterscheiden, wiffen wir nicht, und Gott hat es uns nicht geoffenbaret, weil dieß zu wiffen får uns nicht nothwendig ist. Nur das hat uns Gott bekannt gemacht, was uns zu wissen so tröstlich ist, daß er höhere Geister ́zu unserm Schuße bestimmt habe, welche uns lieben, und Sorge tragen, daß wir ewig felig werden.

Anwendung. Die Lehre von den Engeln ist für uns sehr lehrreich. Wir sehen 1. daraus, "wie wichtig unsere Seelen in Gottes Augen seyn müssen, da er sogar höhere Wesen zu unsern Schutze erschaffen hat. Erkennen wir daher, 1. Chr.! diesen hohen Werth unserer Seele, und

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hüthen wir uns sorgfältig, durch eine Sünde uns selbst oder andere herabzuwürdigen. Deßwegen warnet uns auch die heil. Schrift so sehr, daß wir Niemanden zum Bösen verführen. Die Engel find Geister, welche Gottes Eigenschaf ten und seinen Willen beffer erkennen, und Ihn mehe lieben als wir. Das soll uns aufmuntern, Gottes Willen immer mehr zu erkennen, und zu befolgen, und ihnen hierin ähnlich zu werden. Die Engel lieben uns, und freuen sich, wenn wir uns bessern. Machen wir ihnen Freude durch einen fronimen Wandel, und wenn wir etwa böse wåren, beffern wir uns. Wie sehr werden sich die Engel Gottes dann über uns freuen, und uns lieben. 4. Sie sind zu unserem Schuhe bestimmt, damit wir ewig selig werden möchten. Folgen wir doch ihrer Ermunterung hören wir ihre Warnung, und betrüben wir fie nicht. Sie rufen uns gleichfam zu: Sündiget nicht! Thuet Gutes! Erfüllet Gottes Willen! 5. Sie haben viele Vorzüge und Volkommens heiten vor uns, sie verdienen unsere Hochachtung. Ehren wir sie; das ist unsere Pflicht. 6. Sie find immer bey Gott, fie lieben Ihn über alles, fie vollziehen seine Befehle genau und gerne; — fie lieben auch uns, wüns schen und sorgen daher, daß wir eben so gut und selig werden, wie sie es schon sind. Wers den sie nicht oft für uns bitten? Und wird ihre Fürbitte Gott nicht wohlgefällig, und uns nutlich seyn? Es ist daher gewiß 18blich und nützlich, die Engel um ihre Fürs bitte anzurufen.

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Gott hat zwar die Engel mit vielen Volle kommenheiten erschaffen. Sie erkennen Gott und. feinen Willen beffer. Sie können Ihn daher mehr lieben, und seine Befehle genauer befolgen. Aber nicht alle Engel haben sich, wie uns die heil, Schrift erzählet, (11. Petr. 2, 4. Jud. V. 6.) diefer großen Vorzüge und Gnaden würdig ge= macht. Einige Engel haben gesündiget, sie haz ben dadurch die Liebe und das Wohlgefallen Gotz tes verloren, und find in einen Ort der ewigen Strafe verstoffen worden. Man nennet sie böse Engel, böse Geister, Teufel..

Die heil. Schrift (Jacob, 2, 19.) fagt: Du glaubst, daß nur Ein Gott sey; du thust „wohl. Auch die Teufel glauben es, und zittern.“ Die Teufel sind also Geister, welche zwar einige Kenntniß von Gott has ben, aber diese Kenntniß ist für sie fchrecklich. Sie wissen, z. B. daß Gott die Guten belehnt, und die Bösen bestrafet. Sie fühlen die Strafe Gottes und zittern.

Die heil. Schrift sagt von ihnen, (Joh. 8, 44.) daß sie das Wahre und Gute nicht lie ben; (Luk. 22, 3. Apostelgesch. 5, 3. und 1. Petr. 5, 8.) daß sie sich über das Böse freu en, und die Menschen zur Sünde verführen. Die Teufel lieben also nicht mehr Gott, nicht mehr das Gute, nicht mehr uns Menschen. Sie fachen die Menschen zum Bösen zu reißen, und fie unglücklich zu machen. Sie haben einen bösen Willen. Daher sagt die heil. Schrift von bösen Menschen, daß sie sich dem Teufel gleich machen. „Wer sündiget, der ist aus dem Leiffel."

Algin die Offenbarung Gottes lehret uns; (II. Petr. 2, 4.) Der Teufel ist verstoffen, „und den Ketten der Finsterniß überliefert worden, ,,um zum Gerichte aufbehalten zu werden." Wir haben uns daher vor diesen båsen Geistern nicht zu fürchten. Gott leitet und regieret Aues, und ohne sein Wissen geschieht Nichts. Ja, nicht einmahl ein Haar fållt von unserem Haupte ohne Wissen und Willen Gottes, Sollten uns wohl böse Geister schaden können?

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Anwendung. Die bösen Engel sind uns zum warnenden Beyspiele: wie sehr die Sünde unglücklich und elend mache. Wir sehen, daß Gott das Böse auch an uns ganz gewiß strafen werde, weil er selbst die bösen Engel nicht vers schonte, die er doch mit so vielen Voukommenheiz ten erschaffen hatte. laffet uns die Sünde meiden, die nur unser Verderben ist; lasset ung in der Stunde der Versuchung daran denken, daß Gott alles Böse gewiß bestrafen werde.

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Beschluß. Gott ist also nicht bloß Schdpfer und Erhalter, sondern auch Regierer und Richter der Welt. Er ist auch Schöpfer und Richter der Engel. Nur die Guten sind Ihm wohlgefällig; die Bösen sind Ihm mißfällig. „Ja, „wahrhaftig! Unser Herr und Schöpfer ist, wie „die heil. Schrift (Hiob. XXXVI. P. V.) „sagt, kein Gott, dem die Frevelthat gefåut; „die Boßheit findet keinen Schuß bey ihm, den Freund der Ungerechtigkeit, den Frevler haffet „fein göttliches Gemüth. Er segnet den Gerechten, ,,fein Wohlgefallen umgibt ihn wie ein Schild.“

Oso trachten wir jederzeit, die Sünde zu fliehen, das, was recht und gut ist, zu lieben

und zu thun, und Gottes Wohlgefallen wird unser Schild, unsere Hoffnung, unser größter Lohn seyn. Amen.

V.

Zustand der ersten Menschen.
Erbsünde.

In der vorigen Christenlehre haben wir die Lehre von Gott, wie ihn uns die Offenbarung und Vernunft als Schöpfer, Erhalter, Regierer und Richter der Welt und aller vernünftigen GeSchöpfe darstellen, vernommen. Nun fehren wir wieder zur Geschichte von den ersten Menschen und ihrem Zustande zurück.

Gott erschuf, wie wir gehört haben, den ersten Menschen Ad a mi aus Erde, und gab ihm eine unsterbliche Seele. Dann bildete Gott blog durch seinen Willen aus einer Rippe des Adam die Eva, seine Gehülfinn. Diese zwey ersten Menschen, Adam und Eva, waren gleich nach ihrer Erschaffung gute und unschuldige Geschöpfe. Gott gab ihnen einen Verstand, mit dem fie das Wahre vom Falschen, das Gute vom Böseit

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