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leicht unterscheiden, Gottes Eigenschaften und feinen Willen leicht erkennen fonnten. Sie lieb ten auch das, was sie als recht und gut erkann ten, und es fam ihnen leicht an, tas Gute wirk lich auszuüben, und zu thun, wie unschuldigen Kindern kam ihnen nichts Böses in den Sinn, fie waren zum Guten geneigt. Den ersten Menschen war es also leicht, verst & nz dig und gut zu werden.

Auch ihr Körper war gesund und stark, sie waren keiner Krankheit und keinem Schmerzen, unterworfen, und sollten niemahls sterben. Gott führte sie beyde in eine sehr angenehme und fruchtbare Gegend, die wie ein schöner Garten aussah; wir nennen es Paradies. Dieses sollten unse re ersten Aeltern bewohnen, bebauen und bepflanzen. Da hatten sie an den mannigfaltigsten Früchten Ueberfluß; weder zu große Hike noch Kälte quålte fie. Sie lebten da ruhig und vergnügt freneten sich über Gott, und arbeiteten mit Lust und Freude, denn sie waren gesund und stark, und das Land war überaus fruchtbar. Es sollte, ihnen immer wohl gehen, ewig follten fie glücklich seyn.

Gott felbst belehrte sie darüber, wie sie im mer verständiger, beffer und glücklicher werden könnten. Er ging mit ihnen, wie ein Vater mit feinen Kindern um, er erschien ihnen öfters, unterredete fich öfters mit ihnen, und gab ihnen manches Gute durch das Gewissen ein. Auch ein Geboth gab er ihnen, um ihre Liebe zu prüfen, und sie zu gewöhnen, ihm gehorsam zu seyn. Ein einziges, sehr leichtes Geboth war es, das er ih; nen gab. Gott zeigte ihnen nähmlich in der Mit

te des Paradieses einen Baum, und sprach: „Von allen Früchten des Paradieses könnet ihr „effen, nur von diesem Baume nicht; denn wenn „ihr davon effen würdet, so müsset ihr sterben.« Dieses Geboth war nun ganz gewiß sehr leicht zu beobachten.

Allein durch die Boßheit eines jener gefalle nen Geister, die wir Teufel nennen, wurden die ersten Menschen aus ihrem so glücklichen Zustande geriffen. Er unternahm es, sie in sein ewiges Verderben zu ziehen. In der Gestalt einer Schlange begab er sich auf den, Baum, von deffen Früchten zu effen Gott den ersten Menschen verbothen hatte. Als nun einst Adam und Eva zu diesem Baume kamen, sahen fie an demselben die Schlange, welche zur Era sprach; „Warum ef= „set ihr nicht von den Früchten des Paradieses ?“

Eva antwortete: „Wir efsen ja von allen Früchten dieses Gartens; nur von der Frucht diefes einzigen Baumes hat uns Gott zu effen vers ,,bothen; denn wenn wir davon essen würden, „müßten wir sterben." ,, nein," sagte die Schlange,,,Gott weiß es, ihr werdet davon nicht „sterben, sondern ihr werdet vielmehr das Gute „von dem Bösen desto besser unterscheiden, und So verständig seyn wie Gött." Da verweilte Eva noch länger bey dem Baume; die Begierde von der verbothenen Frucht zu effen, wurde immer größer, je långer sie hinsah, und sie dachte sich : eine so schöne Frucht wird mir nicht schaden. Endlich streckte sie die Hand aus, brach die Frucht

ab, Manne,

und aß davon,

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und er aß auch. both ihres gütigen Herrn und

gab auch ihrem

So war das Ge: Gottes übertreten,

die erste Sünde war begangen.

Sehet an der Schlange das Bild eines Verfüh= rers! Sehet an der Eva das Bils eines verführten Menschen!

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Vernehmet nun, liebe Christen! die schrecklichen Folgen der ersten Sünde.

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Sogleich fühlten die Unglücklichen eine große Veränderung in ihrer ganzen Natur. Sie erkanna ten jest wohl, daß es nicht gut, sondern böse ist, Gott ungehorsam zu seyn; aber diese Erkenntniß kam ihnen äußerst schmerzlich vor. Sie vers spürten nun eine Zerrüttung und Schwäche ihrer körperlichen Kräfte, sie waren nicht mehr so gesund und stark wie zuvor. Das Wahre und Gute konnten sie nun nicht mehr so leicht, wie chmahls, vom Falschen und Bösen unterscheiden. Das Gute, das ihnen zuvor so leicht angekommen war, wurde ihnen nun schwerer zu thun als das Böse. Ihr Verstand und ihr Wille zum Guten waren gesch wacht, sie wurden zum Bösen mehr als zum Gu ten geneigt. - Das Gewissen erwachte, und quålte sie mit bitteren Vorwürfen. Vor Gott, defsen sie sich zuvor, wie gute Kinder ihres Vaters. freueten, fürchteten sie sich jeßt, und verbargen sich, als sie Ihn kommen hörten, in den finstern Schatten des Gesträuches, und zitterten vor der Ankunft ihres beleidigten Herrn. Sehet da die Folgen eines bösen Gewissens!

Gott, der von ihrer Sünde wohl wußte, rief: „Adam! wo bist du ?" Adam antwortete :,,Herr! ich habe deine Stimme wohl gehört, aber ich ,,fürchte mich vor dir." Gott fagte zu ihm: „Warum fürchtest du dich jezt vor mir? Nicht

„wahr, darum, weil du von der Frucht gegessen „hast, von der ich dir zu effen verbothen habe ?“

Adam schob die Schuld auf die Eva, und sprach: „Das Weib, das du mir zur Gehülfinn gegeben hast, hat mich dazu verleitet." Gott stellte die Eva zur Rechenschaft, und sagte: „War= ,,um hast du das gethan ?" Sie antwortete: „Die Schlange hat mich dazu verführet.“

Sie waren alle schuldig, Gott strafte fie alIe. Zur Schlange sprach er: „Du sollst für die ,,Menschen zum immerwährenden Andenken an diese Begebenheit dich auf dem Bauche fortwin„den, und dich vom Staube der Erde `nähren."— Zur Eva sprach Gott: „Du wirst wegen deiner Kinder sehr viel Schmerzen und Kummer leiden „müssen, und dem Manne unterthänig seyn.“

Zum Adam sprach Gott: „Weil du deinem Weibe „mehr als mir gehorsam warest, so wird dir die ,,Bearbeitung der Erde schwer werden, sie wird dir „Disteln und Dornen tragen, und im Schweiße ,,deines Angesichtes sollst du dir dein Brot erz „werben, bis du wieder zum Staube zurückkeh„rest; denn ihr seyd Erde, und sollet wieder zu „Erde werden."- Gott ließ fie auch nicht mehr långer in diesem angenehmen Garten, sondern verstieß sie unter Donner und Blik aus dem Paras diese in eine andere weit weniger schöne und fruchtbare Gegend, wo auch die Luft nicht mehr so angenehm, sondern rauber und kälter als im Paradiese war. Da kam ihnen nun die Arbeit bey ihrem geschwächten Körper sehr schwer an; sie was. ren mancherley Mühseligkeiten und Schmerzen unterworfen, und sie erinnerten sich öfters mit Thrå

nen der Reue an ihren begangenen Fehler. Sie waren nun unglücklich.

Laffet uns jezt, m. and. Chr.! noch einmahl die traurigen Folgen der ersten Sünde betrachten, und sehen, ob diese Sünde nur allein den ersten Menschen geschadet habe?

Wir haben gehört, wie gut die ersten Menschen beschaffen waren, als sie aus der Hand ih= res Schöpfers gekommen sind. Leicht war es ihnen, immer verständiger und beffer zu werden. Gott versette sie in solche Umstände, daß es ihnen ganz wohl ging, und ewig follten sie glücklich seyn.

1. Quein nachdem sie das Geboth Gottes wisfentlich und freywillig übertreten, und die erste Sünde begangen hatten, wurde ihr Körper gebrechlich, und zugleich sterblich.

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2. Sie konnten nicht mehr das Wahre vom Falschen, das Gute vom Bösen so leicht unterscheiden, sie konnten sich daher sehr leicht irren. Ihr Verstand wurde gesch wå ch t.

3. Jest fiel ihnen manches Böse ein, worauf sie vorher gar nicht gedacht hatten; das Gute kam ihnen schwerer an als das Böse. Sie wurden zum Bösen mehr als zum Guten geneigt. Auch ihr Wille zum Guten wurde gesch w å ch t.

4. Sie waren nun durch ihre eigene Schuld von ihrer Bestimmung abgewichen, und haben sich selbst dieses Verderben des Leibes und der Seele zugezogen. Sie verdienten nicht mehr glücklich zu seyn, und so lange ste in diesem Zustan= de blieben, mußten sie Gott, als dem Richa ter der Welt, immer mißfällig, und vor ihm strafwürdig seyn.

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