ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Bücher der Chronik oder Jahrbücher, ein Buch von Esra und eines von Nehemia, zwey Bücher der Makkabåer, und noch andere Bücher, welche die Geschichte einzelner merkwürdiger Personen und Familien enthalten. Zu den Lehrbüz chern gehören die Psalmen, die Sprichwörter, der Prediger, das Buch der Weisheit, ein Buch von Jesus Sirach, und das hohe Lied. Prophetische Bücher haben wir sechzehn, von verschiedenen Verfassern. Alle diese Bücher zus fammen nennet man die heil. Schrift des alten Testamentes oder Bundes.

Nun näherte sich der Zeitpunct, wo der schon lange versprochene Erlöser in der Welt erz scheinen sollte. Die Juden wurden zwar durch die babylonische Gefangenschaft von ihrem Hange zur Abgötterey befreyt, fie blieben jezt standhaft bey der Verehrung und Anbethung des wahreit Gottes. Auch wurden im Lande mehrere Schus len und Bethhäuser, die man Synagogen nannte, errichtet. Von dieser Zeit an beschäftigs, ten fich mehrere Männer mit der Auslegung der heil. Schrift; man nannte sie Schriftgelehrte oder Gesekverständige. Allein die wahre Kenntniß der Religion wurde durch irrige Zuz fäße und Meinungen entstelt, die heil. Schrift nach Willkühr ausgelegt, und die Vornehmen und Gelehrten des jüdischen Volkes theilten sich in mehrere Parteyen, deren sich jede von der andern durch besondere Religions-Meinungen un terschied. Die vorzüglichste unter diesen Parteyen war die pharisäische. Die Pharifaer waren größten Theils heuchlerische, verstellte Menschen, die durch außere Frömmigkeit und Vecbachtung

-

selbst gemachter Gebothe als Gott wohlgefällige Menschen geehrt seyn wollten. Die Sadducás er waren größten Theils ungläubige, unbarmherzige, der Ueppigkeit ergebene Menschen, welche nicht einmahl an ein zukünftiges Leben nach dem Lode. glaubten. So wurden die Juden ein abergläubiges und eigensinniges Volk, welches feine fremde Oberherrschaft anerkennen wolltes Deßwegen erwarteten sie von dem Messias, den fie fich fälschlich als einen großen irdischen König vorstellten, daß er sie von der Bothmässigkeit der Römer befreyen, und zu einem der mächtigsten Völker des Erdbodens machen werde. Dieß war damahls der Zustand des jüdischen Volkes, des einzigen auf der Erde, bey welchem sich noch die Erkenntniß des wahren Gottes durch die Offens barung erhalten hatte. Denn die übrigen Nationen waren alle der Abgötterey ergeben, und wurs den dadurch zu den größten Irrthümern in der Religion, und zu den abscheulichsten Lastern vers leitet. Man nennet sie Heiden; unter denen zwar elnzelne Männer, die Weise genannt wurden, eine richtigere Erkenntniß Gottes hatten, ́aber selbst wohl einsahen, daß die Menschen, wenn sie Gottes Eigenschaften und Willen recht erkennen sollten, einer höheren Belehrung bedürfen.

T

[ocr errors]

Beschluß. Dahin kamen die Mens schen durch das Verderben der ersten Sünde! Und dieß waren die Voranstals ten, welche Gott getroffen hatte, die Menschen von den verderblichen Folgen dieser Sünde zu befreyen. -Bewundern wir, 1. Chr.! die große Liebe und Güte unsers Gottes, deffen weisere Vorschung für das gefalles

në Menschengeschlecht so våterlich gesorget hat, und lassen wir uns dadurch ermuntern zur grŏnte ten Liebe, zum kindlichen Gehorsame gegen den Vater im Himmel, der alles, was er in der Welf anordnet, und geschehen läßt, zu unferem Besten, zu unserer zeitlichen und ewigen Glückse= ligkeit leitet. Amen,

[ocr errors]

Nothwendigkeit des Erlösers.
Worin die Erlösung bestehe.
Kennzeichen des Erlösers.

In unserer vorigen Christenlehre haben wir

den Zustand der Menschen nach der ersten Sünde, und die Voranstalten Gottes kennen gelernt, die er getroffen hat, um die Menschen von den Fel gen der Erbsünde zu befreyen. Heute wollen wir, and. Züh.! diesen unglücklichen Zustand der Mens schen, die Folgen der Erbsünde noch einmahl bez trachten, und daraus erkennen, wie nothwendig dem Menschengeschlechte ein Erlöser sey, und was er thun mußte, um die Menschen von dem Lebel der Erbsünde zu befreyen.

I. Thl.

Durch die Sünde des Ungehorsams im Paradiese wurde der Verstand der ersten Menschen ge= schwächt, daß sie schwerer das Wahre vom Falschen, das Gute vom Bösen unterscheiden konnten. Eben so wurde ihr Wille zum Guten geschwächt, daß ihnen nun das Gute schwerer zu thun anfam als das Böse, sie wurden zum Bösen mehr als zum Guten geneigt. Eben deßhalb, weil sie sich dieses Verderben der Seele durch ihre eigene Schuld zugezogen hatten, mußte Gott an ihnen ein Mißfallen haben, und sie verdienten nicht mehr glücklich zu seyn.

[ocr errors]

Was konnte nun unsere ersten Aeltern rets ten, was sie von dem Verderben befreyen? Was konnte sie mit Gött aussöhnen, ihre Schuld tilgen, fie straflos machen? Be sferung? Konns te diese den begangenen Fehler gut machen? Gewiß nicht! - Betrachtet nur ein Kind, welches den Vater durch einen Fehler sehr beleidiget hat. Wird es wohl deßwegen straflos, weil es den. einmahl verübten Fehler nicht wiederhohlt? — Eben so wenig konnten die ersten Menschen das Bose, das bereits geschehen war, ungeschehen machen, und sich durch Befferung von der Schuld und Strafe der ersten Sünde befreyen.

Und wenn auch die Befferung, was nicht möglich war, die Menschen håtte schuld und strafs fos machen können: so hätte es nur dann gez fbehen können, wenn die Befferung vollkommen gewesen wäre, d. h. wenn sie gar nie mehr Bd. fes gethan hätten. Aber woher fouten sie die Kräfte nehmen, das Böse, zu dem sie durch die ersie Sünde so sehr geneigt wurden, gar nicht mehr zu begehen?

Ihr Verstand, ihr Wile

[ocr errors]

zum Guten waren ja geschwächt. Konnten sie sich diese geschwächten Seelenkräfte, und den hdHeren Beystand Gottes selbst wieder geben? Keineswegs. Dieß konnte eben so wenig geschehen, als sie sich ihre ursprüngliche Beschaffenheit selbst gegeben haben. Die ersten Menschen konn ten sich daher niemahls selbst von dem Verderben der Sünde befreyen, sie vers dienten also ewig unglücklich zu seyn.

Gott hat den ersten Aeltern ihre ursprüngliche Beschaffenheit, gegeben; also auch nur Gott fonnte sie von dem Verderben der Sünde retten, nur er fonnte ma chen, daß sie wieder tauglich wurden ihre ewige Bestimmung zu

[ocr errors]

reichen. Quein die Sünde des Ungehorsams hat nicht nur den ersten Menschen, sondern auch ihren Nachkommen geschadet, Alle Menschen haben die Erbsünde an sich, alle sind daher in eben diesen traurigen Zustand verseßt worden, in welchem sich die ersten Menschen nach der Sünde befanden. Alle Menschen wurden durch die Erbfünde am Verstande geschwächt; - alle zum Bösen mehr geneigt als zum Guten, eben deßhalb aue Gott mißfällig, und weil sie sich eben so wenig, wie die ersten Menschên; vôn der Schuld und Strafe diefer Sünde selbst befreyen konnten, fo follten fie alle der ewigen Strafe unterliegen.

Also konnten, so wie die ersten Menschen, auch alle ihre Nachkommen nur durch Gottvon dem Verderben der Erbsünde gerettet, und wieder taug

[ocr errors]
« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »