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lich gemacht werden, ihre ewige Bes stimmung zu erreichen.

Das hat Gott auch wirklich gethan; denn wie uns die heil. Geschichte erzählet, so erbarm= te fich Gott der reumüthigen, gefallenen Mens schen, und versprach ihnen, daß er Jesmanden auf die Erde werde kommen laffen, der sie von dem Verderben der Sünde befreyen wird. Denjenigen, der uns von einem großen Uebel befreyt, nennet man Erlöser. Dem ganzen Menschenge= schlechte war daher wegen des Verder= bens der Erbsünde ein Erldser noth= wendig.

Was mußte nun der Erlöser thun, um die Menschen von dem Verderben der Sünde zu bez freyen, und zu machen, daß sie wieder ihre Bestimmung erreichen konnten?

Die Menschen sind am Verstande geschwächt worden, es war ihnen also sehr schwer, das zu erkennen, was ihnen zu wiffen ́so nothwendig war, nähmlich: wie Gott beschaffen ist, was er von uns haven wiu, und was wir thun müssen um wieder Gott wohlgefällig und ewig glücklich zu werden. Der Erlöser mußte nun die Mens schen vorzüglich darüber belehren, d. h. er mußte sie die wahre Réligion lehren.

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Dieß that Gott seit den ersten Menschen. Schon diese hat er durch die Offenbarung belehrt; und eben so leitete er ihre Nachkommen durch eis ne außerordentliche Belchrung über die Religion, indem er ihnen von Zeit zu Zeit fromme Måns

ner, Propheten fandte, die ihnen seinen Wils len verkündigen mußten. Durch die Propheten belehrte Gott vorzüglich das israelitische Volk, welches er sich zur Erhaltung und Verbreitung der wahren Religion auserwählet hatte, nachdem das übrige Menschengeschlecht größten Theils in Abgötterey- versunken war. Dieses Volkes nahm sich Gott ganz besonders an, leitete und bildete es auf eine wunderbare Weise durch mancherley Schicksale, damit durch dasselbe die Erkenntniß und Verehrung des wahren Gottes in der Welt erhalten, und die Menschen nach und nach auf die Ankunft des Erlösers vorbereitet wurs den, den ihnen Gott öfters durch die Propheten verheißen ließ, und der ihnen eine vollkommnere Kenntniß der Religion vom Himmel zu bringen beslimmt war.

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Die Menschen wurden durch die Erbsünde mehr zum Bösen geneigt als zum Guten. Es kam ihnen nun schwer an, den erkannten Willen Gots tes allezeit, gern und genau zu befolgen. Des Erlöser mußte sie zum Guten geneigt machen Die Menschen können vom Bösen abgeschreckt, und zum Guten geneigt gemacht werden, wenn sie mit Gewißheit und Zuverlässigkeit belehrt werden, wie glücklich diejenigen werden, welche Gottes Willen genau erfüllen, und im Gegentheile, wie unglücklich sich diejenigen machen, welche Gottes. Willen entgegen handeln. Der Erlöser mußte daher, um die Menschen zum Guten geneigt zu machen, sie mit Gewißheit darüber belehren, welch große Belohnung auf die Frommen warte, aber auch welche Strafe die Bösen zu befürchten haben. Doch Worte bes

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wegen den Willen nicht so sehr, als Beyspiele.
und Thaten. Gute Beyspiele ermuntern uns måch-
tig zum Guten; aber auch böse Beyspiele mas
chen und leicht zum Bösen geneigt. Damit der.
Erldser also die Menschen zum Guten geneigt
mache,
mußte er auch durch sein eigenes
Beyspiel lehren, wie der Mensch beschaffen
fegn müffe, um Gott wohlgefällig und ewig glück-
lich zu werden. Aber selbst dann wåren die.
Menschen noch nicht geneigt geworden, immer.
und genau das zu thun, was Gott von ihnen ha
ben will, weil sie wohl fühlten, daß ihre eigenen
Kräfte hierzu nicht hinreichten. Der Erlöser muß-
te ihnen daher mit Gewißheit versprechen,
Gott werde ihnen einen außerordentli
chen Beystand geben, durch welchen sie gestärkt
das Gute jederzeit lieben und thun, das Böse.
jederzeit verabscheuen und unterlassen können.

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Bemerket, 1, 3.! was der Erlöser thun mußte, um die Menschen zu befreyen von der Schwâ= che des Verstandes und des Widens zum Guten. Durch seine zuverläßige Belehrung über die wahre Religion sollten die Menz schen wieder verständig, durch seine zu vers läßige Belehrung über die Folgen des Guten und Bösen, durch sein eigenes nachahmungswürdigstes Beyspiel, und durch seine ungezweifelte Verheißung eines außerordentlichen göttlichen Beystandes zum Guten, follten die Menschen, wieder zum Guten geneigt gemacht werden. Dieß war ihen nothwendig, alles das sollte ihnen also der Erlöser thun.

Doch reichte wohl dieß allein schon hin, damit die Menschen ganz fähig verden founten; ihre hohe, ewige Bestimmung zu erreichen? Auch wenn sie belehrt, auch wenn fie gebeffert wagen, blieb nicht doch noch das Mißfallen Gottes und die ewige Strafwürdigfeit übrig, welche sie sich durch die Erbsünde zugezogen hatten? - Ober konnte diese Sünde etwa durch Belehrung und Befferung ungeschehen gemacht, vertilgt werden? Gewiß nicht. Die Menschen waren also noch immer vor Gött strafbar geblieben.

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Die Sünde gar nicht strafen, war nicht möge lich; sonst hätten die Menschen nicht erkannt, daß ihrem Herrn und Gott jedes Böse mißfällig, daß er Richter der Welt sey. Was fonnte nun gefchehen, damit die Menschen nicht ewig unglücklich werden? Stellet euch vor, 1. Chr.! ein, Vaz ter habe zwey Kinder, von denen das eine gut, das andere böse ist. Das böse verdient bestraft zu werden. Der Vater soll es ftrafen, damit es erkens ne, er wolle nicht, daß es böse sey. Aber da trägt sich das gute Kind an, welches nichts Böses ge= than hat, die Strafe des schuldigen Kindes auf sich zu nehmen. Kann da nicht der Vater dann dem strafwürdigen und sich bessernden Kinde verzeihen? Kann es dann nicht einsehen, daß der Fehler dem Vater sehr mißfällig sey, weil er dens selben so gar an dem unschuldigen Kinde bestrafen wiu?-Eben so mußte der Erlöser, wenn das Menschengeschlecht Gott nicht ewig_mißfällig seyn, und ewig gestraft werden sollte, so muß

te er, sage ich, die Schuld und Strafe aller Menschen unschuldig und freywils,

lig auf sich nehmen. Dann konnten die ges fallenen - Menschen Gott wieder wohlgefällig und jewig glücklich werden; danu konnten sie aber auch zugleich erkennen, daß Gott jede Sünde verab scheue, und gewiß beprafe, und daß man daher jede Sünde als das größte aller Uebel ansehen, fie † derzeit fliehen, und aus allen Kräften vermeiden foul.

Anwendung. Sehet, „I. Chr.! dieses alles mußte der Erldser thun, wenn wir von dem Berderben der Sünde ganz befreyt, und tauglich werden sollten, unsere ewige Bestimmung wieder zu erreichen, die wir im Zustande der Sünde nicht mehr erreichen konnten. Erkennet daraus die Gråge des Verderbens, in welches uns alle die Sünde gestürzet hat! Wie viele, wie große Wohls tharen mußte uns der Erlöser erweisen, wenn wir wieder Gott recht erkennen, ihn lieben, ihm wohl= gefällig und ewig glücklich werden souten.

Damit aber die Menschen auch wirklich den Eldfer, wenn er in die Welt kommen würde gewiß erkennen, und von ihm belehrt, gebeffert, mit Gott ausgeföhnt, und zur ewigen Seligkeit gebracht werden konnten: fo ließ ihnen Gott durch die Peopheten schon mehrere Jahrhunderte vorher Mekmahle und Kennzeichen angeben, durch welche sie auf den Erlöser, der auch Messias heißt, aufmerksam gemacht werden, und ihn erkennen fouten.

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Diese Merkmahle und Kennzeichen find fol gende: daß der Messias von Abrahams, Isaaks und Jakobs Nachkommen, nähmiich aus dem iss

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