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Wachender, sage, was hast du?

,,Da sich nur alle die Schäße!"

Sehen soll ich? Ein Schak, wird er mit Augen gesehn?

15.

Schlüssel liegen im Buche zerstreut, das Råthsel zu lösen;

Denn der prophetische Geist ruft den Verständigen an. Jene nenn' ich die klugften, die leicht sich vom Tage belehren Lassen; es bringt wohl der Tag Räthsel und Lösung zugleich.

16.

Auch Vergangenes zeigt euch Bakis; denn selbst das Vergangne
Ruht, verblendete Welt, oft als ein Räthsel vor dir.
Wer das Vergangene kennte, der wüßte das Künftige; beides
Schließt an heute sich rein, an ein Vollendetes, an.

17.

Thun die Himmel sich auf und regnen, so träufelt das Wasser Ueber Felsen und Gras, Mauern und Bäume zugleich. Kehret die Sonne zurück, so verdampfet vom Steine die Wohlthat;

Nur das Lebendige hålt Gabe der Göttlichen fest.

18.

Sag', was zählst du? - „Ich záhle, damit ich die Zehne be

greife,

Dann ein andres Zehn, Hundert und Tausend hernach."

Näher kommst du dazu, sobald du mir folgest.

,,Und wie

denn?"

Sage zur Zehne: sey zehn! Dann sind die Tausende dein.

19.

Hast du die Welle gesehen, die über das Ufer einher schlug? Siehe die zweyte, sie kommt! rollet sich sprühend schon aus! Gleich erhebt sich die dritte! Führwahr, du erwartest vergebens, Daß die lezte sich heut ruhig zu Füßen dir legt.

20.

Einem möcht' ich gefallen! so denkt das Mädchen; den Zweyten
Find' ich edel und gut, aber er reizet mich nicht.,
Wäre der Dritte gewiß, so wäre mir dieser der Liebste.
Ach, daß der Unbestand immer das Lieblichste bleibt!

21.

Blaß erscheinest du mir, und todt dem Auge. Wie rufst du,Aus der innern Kraft, heiliges Leben empor?

„War' ich dem Auge vollendet, so könntest du ruhig genießen; Nur der Mangel erhebt über dich selbst dich hinweg."

22.

Zweymal färbt sich das Haar; zuerst aus dem Blonden in's

Braune,

Bis das Braune sodann filbergediegen sich zeigt. Halb errathe das Näthsel! so ist die andere Hälfte Völlig dir zu Gebot, daß du die erste bezwingst.

23.

Was erschrickst du? -,,Hinweg, hinweg mit diesen Gespenstern! Zeige die Blume mir doch; zeig mir ein Menschengesicht!" Ja, nun seh' ich die Blumen; ich sehe die Menschengesichter. → Aber ich sehe dich nun selbst als betrognes Gespenst.

24.

Einer rollet daher; es stehen ruhig die Neune:

Nach vollendetem Lauf liegen die Viere gestreckt. Helden finden es schön, gewaltsam treffend zu wirken; Denn es vermag nur ein Gott Kegel und Kugel zu feyn.

25.

Wie viel Aepfel verlangst du für diese Blüthen?

Tausend;

,,Ein

Denn der Blüthen sind wohl Zwanzig der Tausende hier. Und von Zwanzig nur Einen, das find ich billig." - Du bist schon

Glücklich, wenn du dereinst Einen von Tausend behältst.

26.

Sprich, wie werd' ich die Sperlinge los? so sagte der Gårtner:

Und die Raupen dazu, ferner das Käfergeschlecht, Maulwurf, Erdfloh, Wespe, die Würmer, das Teufelsgezüchte? — „Laß sie nur alle, so frißt Einer den Anderen auf.“

27.

Klingeln hör' ich: es sind die lustigen Schlittengeläute.

Wie sich die Thorheit doch selbst in der Kålte noch rührt! ,,Klingeln hörst du? Mich deucht, es ist die eigene Kappe, Die sich am Efen dir leis um die Ohren bewegt.“

28.

Seht den Vogel! er fliegt von einem Baume zum andern, Nascht mit geschäftigem Pick unter den Früchten umher. Frag' ihn, er klappert auch wohl, und wird dir offen versichern, Daß er der hehren Natur herrliche Tiefen erpickt.

29.

Eines kenn' ich verehrt, ja angebetet zu Fuße;

Auf die Scheitel gestellt, wird es von jedem verflucht. Eines kenn' ich, und fest bedruckt es zufrieden die Lippe: Doch in dem zweyten Moment ist es der Abscheu der Welt.

30.

Dieses ist es, das Höchste, zu gleicher Zeit das Gemeinste; Nun das Schönste, sogleich auch das Abscheulichste nun. Nur im Schlürfen genieße du das, und koste nicht tiefer: Unter dem reizenden Schaum sinket die Neige zu Grund.

31.

Ein beweglicher Körper erfreut mich, ewig gewendet.

Erst nach Norden, und dann ernst nach der Tiefe hinab. Doch ein andrer gefällt mir nicht so; er gehorchet den Winden Und sein ganzes Talent löft sich in Bücklingen auf.

32.

Ewig wird er euch seyn der Eine, der sich in Viele

Theilt, und Einer jedoch, ewig der Einzige bleibt.

Findet in Einem die Vielen, empfindet die Wiele, wie Einen; Und ihr habt den Beginn, habet das Ende der Kunst.

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