An Lottchen. Mitten im Getümmel mancher Freuden,! Denk' ich dein, o Lottchen, denken dein die beiden, Du die Hand uns freundlich reichtest, Da du uns auf reich bebauter Flur, Wohl ist mir's, daß ich dich nicht verkannt, Still und eng und ruhig auferzogen Alles reizt uns, mancherlei gefällt, Mancherlei verdrießt uns, und von Stund' zu Stunden Schwankt das leichtunruhige Gefühl; Wir empfinden und was wir empfunden Spült hinweg das bunte Weltgewühl. Wohl, ich weiß es, da durchschleicht uns innen Manche Hoffnung, mancher Schmerz. Lottchen, wer kennt unsre Sinnen? Lottchen, wer kennt unser Herz? Ach es möchte gern gekannt seyn, überfließen Und da sucht das Aug' so oft vergebens So vertaumelt sich der schönste Theil des Lebens Und zu deinem ew'gen Unbehagen Stößt dich heute was dich gestern zog. Kannst du zu der Welt nur Neigung tragen, Und bei deinem Weh, bei deinem Glücke, Blieb in eigenwill'ger starrer Ruh'? Sieh, da tritt der Geist in sich zurücke, Und das Herz - es schließt sich zu. So fand ich dich und ging dir frei entgegen. sie ist werth zu seyn geliebt! Rief ich, erflehte dir des Himmels reinsten Segen, Den er dir nun in deiner Freundin gibt. Auf dem See. Und frische Nahrung, neues Blut Wie ist Natur so hold und gut, Und Berge, wolkig himmelan, Aug', mein Aug', was sinkst du nieder? Goldne Träume, kommt ihr wieder ? Weg, du Traum! so Gold du bist ; Hier auch Lieb' und Leben ist. Auf der Welle blinken Tausend schwebende Sterne; Weiche Nebel trinken Rings die thürmende Ferne, Die beschattete Bucht Vom Berge. Wenn ich, liebe Lili, dich nicht liebte, Blumengruß. Der Strauß, den ich gepflücket, Ich habe mich oft gebücket Wie Feld und Au So blinkend im Thau! Die Pflanzen umber! Wie durch's Gebüsch Die Winde so frisch! Wie laut im hellen Sonnenstrahl Die süßen Vöglein allzumal! Ach aber da, Wo Liebchen ich sah, Im Kämmerlein, So nieder und klein, So rings bedeckt, Der Sonne versteckt, Wo blieb die Erde weit und breit Mit aller ihrer Herrlichkeit! |