Vorwort.

Seit Cicero seine Naturgeschichte der Götter (de natura deorum) schrieb, sind beinahe zwei Jahrtausende verflossen. Die Menschheit hat jezt andere Mittel zur Beurtheilung des Gegenstandes und muß durch Anwendung derselben auch zu anderen Ergebnissen kommen. Hier sind dieselben zusammengestellt, wie die Geschichte und die neuere Naturwissenschaft sie bieten. Für den Verfasser erwuchs fast eine Pflicht zur Abfassung dieser Schrift durch die große Begeisterung, welche seine erste Arbeit dieser Art ,,die Lehre von den Men schenpflichten“ in so manchen Kreisen gefunden hat. Man bezeichnete das Buch sogar als die neue Bibel. Zur Vollständigkeit einer solchen gehört aber nicht bloß die Sittenlehre, wie sie dort behandelt ist, sondern auch die Glaubens-

lehre, welche sich nun hiermit anschließt. So begrüße ich denn meine lieben, mit mir bekannt gewordenen alten Freunde zum zweiten male mit meinem freundlichen, menschlichen Brudergruße und bitte sie, in dem alten löblichen Eifer für die gute Sache beharrlich und stark zu bleiben.

Mühlheim, August 1874.

Rudolph Valliß.