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rida Lämke feierte ihren zehnten Geburtstag. „Därfst du kommen, friegen wer Kuchen

schnecken mit Rosinen, aber därfst du nich kommen, jibt's nur Schrippen wie alle Tage,' sagte sie zu ihrem Freund Wolfgang. „Sieh man zu, det se dir lassen!" Es lag ihr am meisten daran, daß Wolfgang fam; wegen Flebbe wurden keine Unterschiede ge= macht, obgleich der immer sagte, sie wäre seine Braut.

Und Wolfgang quälte seine Mutter. „Laß mich doch hingehen - warum denn nicht? Ich möchte doch so gern warum denn nicht?!"

Ja, warum denn nicht?! Mit diesem Warum lag er ihr seit vierundzwanzig Stunden in den Ohren; es zermürbte sie ganz. Was sollte sie ihm sagen daß ihr Frida mißfiel? Aber was hatte das Mädchen denn eigentlich getan, daß es ihr mißfiel? Nichts! Es knickste immer höflich, war stets ordentlich gekleidet, hatte sogar das blaue Band mit einer gewissen Anmut in den blonden Zopf geflochten. Die Eltern waren auch ganz

respektable Leute, und doch immer trieben sich diese Kinder auf der Straße herum, jederzeit, sommers und winters! Man mochte vorbeikommen, wann man wollte, immer waren diese Lämkes vor der Tür! War es die Straße selber, die sie aus diesem stupsnasigen, für sein Alter sehr entwickelten Mädchen ansah? Nein, zu diesen Leuten hingehen, ins Haus, hinuntersteigen in diese Atmosphäre der Portierstube, nein, das durfte er nicht!

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Ich möchte nicht, daß du hingehst," sagte sie. Sie hatte doch nicht das Herz, diesen bittenden Augen gegen= über zu sagen: „Ich will es nicht!"

Und das Kind ersah seinen Vorteil. Es fühlte deutlich: sie kämpft mit sich', und mit einer grausamen Hartnäckigkeit verfolgte es seinen Wunsch.

„Laß mich doch

ach, laß mich doch! Ich bin

aber sehr traurig, wenn ich nicht darf. Dann hab' ich

zu nichts mehr Lust.

Warum soll ich denn nicht? Mutti, ich will dich auch so liebhaben, wenn du mich gehen läßt laß mich -ja? Ich will aber doch!"

Sie konnte sich nicht mehr retten vor ihm, er ging thr nach auf Schritt und Tritt, er faßte ihr Kleid, und wenn sie's ihm auch verwies, die Bitte noch öfter zu wiederholen, sie fühlte es, er dachte doch unablässig nur das eine. So zwang er sie.

Schlieben verhielt sich weit weniger ablehnend gegen diese Einladung von Lämkes. „Warum nicht? Warum nicht? Es sind ja ganz anständige Leute. Das schadet dem Jungen nichts, wenn er auch mal in die Kreise hineinguckt. Ich bin auch als Junge zu unsern Leuten in die Wohnung gekommen. Und warum denn nicht?!"

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