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hohen, schlanken, bisweilen stacheligen und geringelten Stamm, welcher mit einem Schopf anstrebender, großer, glänzender, gefächerter oder gefiederter Blätter endigt. Es gehören dahin: die meisten Palmen, die größeren Cycadeen und die baumartigen Farnkräuter. Auch sonst tritt bisweilen die Palmenform auf, so z. B. bei den größeren Aralien.

so

2. Bananen- oder Pisangform. In der Einfachheit des Stammes den Palmen ähnlich. Der Stamm ist aber saftreich, fast krautig. Die Blätter sind gestielt, fast riesig groß, ungeteilt, durch zarte Seitennerven parallel gestreift. Es gehören hierher die eigentlichen Bananen oder Musaceen, die Gewürzpflanzen oder Scitamineen in ihren größeren Formen, die breitblätterigen Formen der baum= artigen Liliaceen, insbesondere der Dracänen.

3. Malvenform. Baumartige Malvaceen und Verwandte, mit dicken, nach oben stark verästelteten Stämmen und gestielten, meist ziemlich großen, handnervigen, herzförmigen oder fingerteiligen, meist weichhaarigen Blättern und großen, prächtig gefärbten Malvenblumen. Es gehört dahin z. B. der Affenbrotbaum (Adansonia digitata), der Tonnenbaum (Bombax ceiba), der merikanische Handbaum (Cheirostemon) u. a. Diese Bäume besigen zum Teil eine riesige Größe.

4. Mimosenform. Meist schöne Bäume mit zart gefiederten Blättern von hochgradiger Reizbarkeit. Hauptgattungen sind: Mimosa, Acacia, Tamarindus, Gleditschia, Desmanthus u. s. w. Ihre Hauptverbreitung haben sie im südlichen Afrika und in Australien, doch auch in Südamerika, und selbst der nordamerikanischen Union fehlen sie nicht ganz. Die Familie ist derjenigen der Schmetterlingsblütler nahe verwandt und insbesondere die baumartigen Formen einiger Abteilungen beider Familien zeigen ziemlich große Aehnlichkeit. Aus Nordamerika ist bei uns die fälschlich so genannte Akazie (Robinia-pseud-acacia) überall in den Wäldern eingebürgert. Die Mimosen zeigen meistens eine schirmartige Ausbreitung der Zweige, nicht unähnlich den Pinien. Humboldt rühmt die Wirkung des tiefblauen Tropenhimmels, wenn derselbe durch das zarte Fiederlaub der Mimosen schimmert.

5. Heideform. Kleine Sträucher mit nadelförmigen oder sehr kleinen und schmalen Blättern und kleinen roten oder weißen glockigen oder röhrigen Blumen. Es gehören dahin die eigentlichen Heidepflanzen (Ericineae), deren überwiegende Mehrzahl in Afrika heimisch ist, die australischen Epacrideen, die in Australien und Südafrika verbreiteten Diosmeen und manche kleinblätterige Vertreter anderer Familien, wie z. B. der Proteaceen.

6. Kaktusform. Fast auf den amerikanischen Kontinent beschränkt. Saftige Stämme zeigen kugelige, halbkugelige, walzenförmige, schlangenförmige, platt gegliederte oder kantig-säulenförmige Gestalt. Die Blätter sind nur selten entwidelt, meist ganz verkümmert; an ihrer Statt finden sich Büschel von oft sehr starken, stechenden Dornen vor.

7. Orchideenform. In den Tropenländern am reichsten entwickelt.

8. Form der Casuarinen. Bäume der Südsee und Ostindiens mit schachtelhalmähnlichen Zweigen mit winzigen, schuppigen Scheidenblättern. Die langen, sehr dünnen Zweige meist herabhängend.

9. Form der Nadelhölzer. In verschiedenen Typen über alle Erdstriche verbreitet.

10. Form der Aroideen oder Pothosgewächse, hauptsächlich in Tropengegenden entwickelt, häufig auf alten Baumstämmen lebend. Saftige, krautartige, bisweilen sehr lange und ästige, bisweilen knollige Stämme tragen große, langgestielte, pfeilförmige, längliche oder zungenförmige, bisweilen gefiederte Blätter. Die Stämme der größeren Formen sind bisweilen mit sehr langen Luftwurzeln besetzt.

11. Lianenform. Verschiedene Schlingpflanzen mit holzigen Stämmen, welche den tropischen Urwald undurchdringlich machen, aus den Familien der Bignoniaceen,

Passifloreen, Convolvulaceen, Smilaceen u. a. Die blattlosen Zweige der Bau= hinien haben am Orinoco oft 40 Fuß Länge und fallen entweder senkrecht aus der Krone hoher Bäume herab oder sie sind schräg ausgespannt wie die Taue der Mastbäume.

12. Aloeform. Mit oder ohne entwickelte Stämme bilden diese Pflanzen einen rosettenförmigen Schopf dicker, fleischiger, aufwärts gebogener Blätter. Es gehören dahin die Aloineen, Agaveen, viele Bromeliaceen, niedrige Drachenbäume und Yuccaarten.

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Zuvörderst wären nun noch die Formen der größeren und auffälligeren Zellenpflanzen hinzuzufügen, nämlich :

1. Form der Schwarztange.

2.

3.

4.

5.

6.

Blumentange.
Grüntange.

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Hutpilze.

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Flechten.

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Bärlappe.
Schachtelhalme.

Karl Müller (Halensis) unterscheidet noch eine Form der Lippenblütler. Diese aber spielen in der Landschaft keine wesentliche Rolle. Ferner stellt derselbe eine Form des Riesigen auf. Das Riesige aber bezieht sich gar nicht auf die Form, sondern auf die Dimensionen, welche in der ganzen Pflanzenwelt sehr ver= schiedenartige sind. Unbedingt aber muß noch eine Form der Laubhölzer unter= schieden werden. Auch die Form der Wasserlilien (Nymphaeaceae) müßte man hervorheben.

Karl Müller hat vollkommen recht, wenn er darauf aufmerksam macht, daß sich bei der Unterscheidung physiognomischer Pflanzenformen eine Grenze gar nicht ziehen läßt1). Manche hier nicht erwähnte Form gelangt gelegentlich und örtlich zu größerer Bedeutung in der Landschaft, so z. B. die Doldengewächse. So wird in den Anlagen zwischen Stuttgart und Cannstatt der Kälberkropf (Anthriscus silvestris) sehr zudringlich, da er an manchen Stellen zur Blütezeit den ganzen Rasen bedeckt und verdeckt durch seine meterhohen Büsche. Auf Waldschlägen in Sandgegenden spielt das Kreuzkraut (Senecio viscosus) und das Weidenröschen (Epilobium angustifolium) entschieden eine nicht unbedeutende Rolle in der Physiognomie der Landschaft.

Will man einigermaßen unbefangen der Natur gegenübertreten, so muß man notwendig von dem alten Vorurteil absehen, als ob der Mensch nicht zur Natur gehörte, sondern über ihr stünde als ein ganz besonderes Wesen; man muß den Menschen in allem, was er treibt, mit zur Natur rechnen. Thäte man das nicht, so müßte man, wenigstens in Europa, fast auf jeglichen Naturgenuß Ver

') K. Müller, Das Buch der Pflanzenwelt. Botanische Reise um die Welt. Versuch einer kosmischen Botanik. Zwei Bände. Leipzig (Otto Spamer) 1857. Band I, S. 163 bis 246. Vergl. auch: W. Kabsch, Das Pflanzenleben der Erde. Eine Pflanzengeographie für Laien und Naturforscher. Hannover (C. Rümpler) 1865, S. 135-303.

zicht leisten, denn mit Ausnahme der Hochalpen und des beeisten Nordens giebt es in Europa kaum noch Punkte, wo sich die Natur in ihrer Ursprünglichkeit, d. h. in demjenigen Zustand befände, welchen sie vor dem Auftreten des Menschen hatte. Der Mensch verändert die Natur so durchaus, daß Europa, wie es vor 3000 Jahren war, mit dem jezigen Europa keine Aehnlichkeit mehr hat. Ebensowenig gleicht die jetzige Natur der nordamerikanischen Freistaaten demjenigen Zustand, welchen sie noch vor 400 Jahren hatte. Ja, es werden nur noch wenige Jahrhunderte vergehen, dann wird der Mensch den größten Teil der Erde so durchaus umgewandelt haben, daß ein früherer Erdbewohner den Planeten gar nicht mehr als seine einstige Heimat anerkennen würde.

Dieser Gedanke könnte den Naturfreund ängstigen, wenn derselbe in Rousseaus Emil liest:

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Alles ist gut, so wie es aus den Händen des Urhebers aller Dinge kommt; alles artet aus unter den Händen des Menschen. Er zwingt ein Land, die Erzeugnisse eines anderen zu ernähren, einen Baum, die Früchte eines anderen zu tragen; er mischt und verwirrt die Klimate, die Elemente, die Jahreszeiten; er verstümmelt seinen Hund, sein Pferd, seinen Sklaven; er stellt alles auf den Kopf und schändet alles; er liebt das Ungestalte, die Ungeheuer; er will nichts so, wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal den Menschen selbst; derselbe muß für ihn dressiert werden wie ein Reitpferd; man muß ihn nach seinem Geschmac umbilden wie einen Baum in seinem Garten."

Sehen wir nun auch davon ab, daß ein derartiger Naturzustand des Menschen, wie Rousseau ihn als ursprünglich voraussetzt, und wie er z. B. bei den Urbewohnern der Pelewinseln wirklich vorhanden war: ein Zustand sanfter, milder Sitten und unschuldiger, harmloser Gemütsstimmung jedenfalls zu den größten Seltenheiten gehörte und schon einen hohen Grad sittlicher Kultur voraussezt; berücksichtigen wir vielmehr die übereinstimmenden Resultate fast aller neueren Forschungen, wonach fast alle sogenannten Naturvölker mit den wilderen Abteilungen der höheren Wirbeltiere in so mannigfacher Weise verglichen werden müssen; so können wir doch leider nicht leugnen:

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Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Nicht als der heilige Tempel Gottes erscheint dem Kulturmenschen die Natur, sondern als Objekt für die Ausbrüche seiner rohen Gesinnung. Von dem Schulknaben, welcher Vogelnester ausnimmt oder mit seinem Spazierstock den Disteln die Köpfe abschlägt, bis zu dem Botaniker, welcher, schnöden Gewinns wegen, einen ganzen Bergabhang seiner seltenen Orchideen durch Ausgraben beraubt, von dem Wurzelgräber, welcher ganzen Alpengebieten den Schmuck des Edelweiß und anderer seltener Alpenpflanzen wegnimmt, bis zu dem Grundbesizer, welcher Waldbestände vernichtet, weil er seinem Enkel den Gewinn nicht gönnt; überall zeigt sich auch bei den im übrigen kultiviertesten und begabtesten Völkern eine große Roheit der Naturanschauung.

Darum aber dürfen wir nicht verzagen. Im großen und ganzen kann all das Wüsten des Menschen in die Natur dieselbe ihrer Schönheit nicht berauben. Die Natur ist so über alle Begriffe, so wunderbar groß und erhaben, daß sie den Hauch Gottes auch da nicht verleugnet, wo die Kultur oder Unkultur des Menschen ihre Landschaftsbilder total umgestaltet hat. Kornfelder, Wiesen, Forstbestände, Torfstechereien: alles liegt schön und friedlich vor unseren Augen. Welch ein Bild des Friedens gewährt uns am Sommerabend ein von Obstbäumen umgebenes Dorf, wenn der bläuliche Rauch von den Dächern emporsteigt. Wie schön und ruhig liegt die kleine Gebirgsstadt im Thal vor uns, von der scheidenden Sonne gerötet! Wir denken uns freilich den Menschen nur bei seinen friedlichen Beschäftigungen auf dem Felde, im Hause, in der Werkstatt. Dieses

Bild des Friedens läßt den Gedanken nicht aufkommen an die menschlichen Laster, an die Trunksucht, Gefräßigkeit, an das Geschlechtslaster, an die schlimmeren Laster der Habsucht, des Geizes, der Engherzigkeit, an die verworfensten von allen: die Verleumdungssucht, den Neid, die Mißgunst, den Haß.

Wären wir nicht im stande, wenigstens für Augenblicke, das viehische Gebaren der Menschen zu vergessen, so würde uns jeder ästhetische Genuß unmöglich sein').

Als Resultat unserer Betrachtung gelangen wir aber zu der Einsicht, daß die Pflanzen und Tiere auch insofern zur Naturästhetik gehören, als sie unter dem Kultureinfluß des Menschen stehen. Hier geht uns wieder der Landschaftsmaler mit dem Beispiel voran, insofern er vorzugsweise gern menschliche Wohnungen, vom Menschen angebaute Kulturflächen, ja auch den Menschen selbst in seinem Thun und Treiben in seine Landschaftsgemälde hereinzieht.

Es giebt nun außer den eigentlichen physiognomischen Pflanzenformen der Landschaft noch andere, mit jenen nicht ohne weiteres identische, welche durch ihre Massen wirken und in der Geselligkeit der Pflanzen ihren Grund haben. Man könnte demgemäß die Pflanzen einteilen in gesellige und ungesellige. Gesellig find z. B. die Gräser, ungesellig die Orchideen; gesellig sind die Kakteen, ungesellig die Aloineen.

Die wichtigsten Formen des geselligen Auftretens der Gewächse sind die folgenden:

1. Nadelwald. 2. Laubwald. 3. Mischwald. 4. Buschwald. 5. Gebüsch. 6. Wieje. 7. Moorland. 8. Feld. 9. Staudenvegetation. 10. Steppe. 11. Alpine Vegetation. 12. Felsenvegetation. 13. Wasserpflanzen. 14. Meergewächse.

1. In unseren Gegenden sind die Nadelwaldungen meist einfache Bestände. Schon in Nordamerika ist das auf der Ebene keineswegs immer der Fall. Häufig aber, selbst in den Tropengegenden, in den höheren Gebirgen, unterhalb der Baumgrenze. Der Grund der reinen Bestände ist in der Wechselwirtschaft der Natur und in der Gemeinsamkeit der Lebensinteressen einer bestimmten Pflanzenart zu suchen. An der Westküste von Schleswig sieht man auf dem Meeresgrunde die Ueberreste einer vorgeschichtlichen, großen Kiefernwaldung, welche sich bis in die Gegend von Helgoland ausdehnte. Jest wachsen auf der jütischen Halbinsel keine Kiefern, sondern der Laubwald, bestehend aus Buchen- und stellenweis auch aus Eichenbeständen, ist zur Herrschaft gelangt. Nur im nördlichen Teil, in Jütland, gesellen sich Bestände von Edeltannen hinzu, ebenso auf Seeland.

Wenn manche Landschaftsmaler sich berechtigt glauben, die Nadelwälder, aus einiger Entfernung gesehen, als gleichwertige Massen wirken zu lassen, ohne Rücksicht auf den Unterschied der Arten, so ist das zu tadeln; auch wird es einem Maler von tieferem Naturverständnis nicht begegnen. Unsere gewöhnliche Kiefer (Pinus silvestris) hat bläulich bereifte Nadeln und hat daher, aus der Ferne und in Masse gesehen, ein grau-schwarzgrünes Kolorit. Aeltere Kiefern verlieren. gänzlich ihre Pyramidenform; ihre unregelmäßigen Wipfel berühren und vermengen sich und der Bestand wirkt daher, in einiger Entfernung gesehen, nur noch als dunkle Masse, in größerer Entfernung ähnlich einem fernen Laubwalde.

Ganz anders bei der Fichte (Pinus abies). Diese verliert auch in hohem Alter nicht ihren schönen pyramidalen Bau, und obwohl aus größerer Entfernung der Bestand zur Masse zusammenfließt, so sind doch immer noch die einzelnen spigen Pyramiden unterscheidbar, was der Zeichner wohl zu berücksichtigen hat. Die Edeltanne (Pinus picea) ist nur in der Jugend pyramidal gewachsen;

1) In sehr richtigem Instinkt nennt der Schwabe jeden Ausbruch der Roheit, namentlich auch der Natur gegenüber, eine „Viecherei“.

Hallier, Aesthetik der Natur.

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