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möge, daß sie stets streben möge nach Einfachheit der Sitten und des Charafters, nach der wahren Ehre durch Fleiß, Selbstverleugnung und Selbstherrschaft. Möge

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man von ihr sagen können wie Piozzi von den Italienern:, wie vergnügt lebt sich's nicht in einem Lande, wo man das peinigende Gefühl: was werden die Leute dazu sagen! nicht kennt. Wie angenehm ist die Betrachtung, daß ich. der ich nun fast zwei Jahre in Italien lebte, kaum einen eingebildeten Mann oder

ein affettiertes Frauenzimmer unter der Menge von Leuten aus allen Ständen, die ich hier kennen lernte, angetroffen habe 1).“

§ 3. Das Schönegute in der Kardinaltugend der Frömmigkeit.

Ein frommer Sinn macht nicht viele Worte, sondern bleibt vorzugsweise in sich gekehrt. Darum muß ich auch hier mich kurz fassen und nicht viele Worte machen über Frömmigkeit. An ihren Früchten werden wir sie erkennen. Diese Früchte sind: Liebe, Duldsamkeit, Nachsicht, Geduld. Wer eifert gegen Andersdenkende, der ist nicht in der Liebe, viel weniger in der Frömmigkeit: 0 ihr Guten, wenn man sich über die Liebe verzankt, so muß der Hunger (verzeiht, ich meine den Bösen) gar sehr sein Spiel dabei haben ")."

Die religiös-ästhetische Weltanschauung des Christentums ist die welterobernde Macht geworden. Kein Eroberungskrieg, kein Kampf der Völker würde ein solches Weltreich geschaffen haben. Das war die stille Arbeit der Sanftmütigen, welche zum Herrn aller Völker reden und mit ihrer Verkündigung von dem Schönsten aller Sterblichen, welcher die Sünde und die Welt überwunden hat, ihr Reich der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung über das Erdreich ausdehnten.

Verschiedene Völker haben die Erbschaft der Juden angetreten mit verschiedenem Glück. Im eigentlichen Volk hat es wohl zu jeder Zeit eine stille Gemeinde gegeben, welche den wahren Geist des Christentums festhielt in Demut, Sanftmut und Liebe. Aber unter den Herrschenden wurde nicht selten das Heiligste gemißbraucht, um hierarchischen Gelüsten Geltung zu verschaffen und angebliche Irrlehren in Strömen Blutes zu ertränken. Germaniens Geist war es, der in den furchtbaren Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges diesen unchristlichen Geist des erstarrten Dogmatismus und der hierarchischen Unduldsamkeit zurückdrängte.

Als Napoleon der Dritte sich zum Raubanfall gegen Deutschland rüstete, da sprach er im eitlen Wahn von seiner Mission der Civilisation. Aber er hatte sich verrechnet. Gegen seine Phrasen erhob sich Germaniens Heldengeist, schlug seine Söldnerheere und schuf ein großes, einiges, nach freier Entwickelung ringendes Vaterland.

Dank dem unvergleichlichen Lenker der deutschen Politik weht unsere Flagge in allen Weltteilen, haben unsere Kaufleute und Industriellen überall festen Fuß gefaßt unter dem Schuß einer mächtigen Nation.

Das Herrlichste aber ist in unserer ganzen neuen Aera, daß Germania die Fahne des Friedens hochhält über alle Lande und die Segnungen des Friedens, soweit ihr Arm und ihre Worte reichen, allen Völkern des Erdballs zu spenden sucht, das Schwert nur ziehend gegen denjenigen, der frevelhaft ihre Ruhe stören will.

Von jeher haben wir der Ueberzeugung gelebt, daß die Zukunft der Nationen in Deutschlands Händen liegt, nicht sowohl durch die blutige Arbeit des Schwertes, als vielmehr durch Verbreitung der germanischen Kultur über die ganze Erde. Diese Ueberzeugung lebte seit meiner Knabenzeit in den Turngemeinden sowie in den nationalen Studentenverbindungen, denen ich angehörte.

Germaniens Geist ist von Haus aus und von Kindheit an ein frommer, religiöser, im eigentlichen und edlen Sinne des Wortes sentimental-ästhetischer Geist. Dieser Geist ist die beste, ja die einzige Waffe gegen alle im Innern des Hauses wie außerhalb desselben lauernden Feinde, gegen Anarchie und Hierarchie, gegen Roheit der Sitten und Gewissenszwang, gegen Willfür und Vergewaltigung jeder Art. Das deutsche Gemüt ist vor allen empfänglich für die Eindrücke der Schönheit, Erhabenheit und Schnsucht in der Natur, und diese entsprechen dem christlichen Motto: Liebe, Glaube, Hoffnung. ') E. L. Piozzi, Bemerkungen auf der Reise durch Frankreich, Italien und DeutschAus dem Englischen von G. Forster Bd. 2 (1790). S. 234. 2) J. F. Fries, Sehnsucht. S. IX.

Land.

Taf. I.

Taf. II.

Taf. III.

Taf. IV.

Taf. V.

Erklärung der Tafeln.

1. Das Sonnenspektrum, wie es auf einer weißen Wand sichtbar wird, wenn man den durch einen Spalt in einen finsteren Raum eingetretenen Strahl durch ein Prisma gehen läßt. Die unterschiedenen Farben sind: Rot (r), Safran (0), Gelb (gb), Grün (g), Blau (b), Indigo (i) und Violett (v).

2. Die Figur zeigt die angenehme Wirkung der Zusammenstellung einer warmen Farbe (Karmin) mit Schwarz, die weniger angenehme Wirkung derselben Farbe, wenn sie mit Weiß verbunden wird.

3. Dieselbe Farbenzusammenstellung in anderer Anordnung, durch welche die Wirkung noch erhöht wird.

4. Rot auf weißem Grunde wirkt weniger günstig als

5. Rot auf schwarzem Grunde.

6. Bei einer kalten Farbe (Ultramarin) ist die Wirkung die umgekehrte. Blau erscheint neben Weiß lebhafter und angenehmer als neben Schwarz.

7. Blau auf schwarzem Grunde wirkt weniger angenehm als

8. Blau auf weißem Grunde.

Beispiele angenehmer Farbenzusammenstellungen aus der Blumenwelt.

9. Weinrose: Rosa rubiginosa L.

10. Dachziegel-Enzian: Gentiana imbricata Froelich.

11. Kärntner Enzian: Lomatogonium carinthiacum A. Br.

12. Illyrisches Schwertel: Gladiolus illyricus Koch.

13. Blütentnospe des Cdermennigs: Agrimonia Eupatorium L.

14. Blüte der Sumpfnelfenwurzel: Geum rivale L

15. Ein blühendes Pflänzchen des Zwergrapunzel: Phyteuma pauciflorum L. 16. Eine blühende Pflanze der Zwergaurifel: Primula minima L. Wirkung verschiedener Farbenzusammenstellungen.

17. Gegenseitige Wirkung der Ergänzungsfarben oder Kontrastfarben auf. einander sowie der Trennung benachbarter Farben des Spektrums durch die indifferenten Farben Schwarz oder Weiß.

18. Ergänzung des Farbenkreises durch sanftere Zwischentöne. Die Farben
folgen aufeinander: Rot (r), Safran (0), Gelb (gb), Gelbgrün (gg),
Grün (g), Blaugrün (bg), Blau (b), Indigo (i), Violett (v), Pur-
pur (p). Der innere Farbenkreis fügt noch einige Mischfarben oder
Zwischentöne hinzu.

Farbentafel nach Hirrlinger. Sämtliche Farben derselben sind ent-
standen durch Lavierung mit Blau, Rot und Gelb.
Wolkenformen nach Howard.

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