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die ganze Nordküste entlang bis einschliesslich Aegypten, von wo aus sich südlich Streifen arabischen Sprachgebiets bis Abesinien und dann weiter südwestlich ins innere Afrika hinein erstrecken, dann in Asien nicht blos Mittel- und Nordarabien, sondern auch ganz Palästina, Syrien und das Euphratgebiet bis auf kleine Sprachinseln im Osten Assyriens (nämlich am UrmiaSee) und bei den Maroniten im Anti-Libanon, wo sich das aramäische im neusyrischen in dürftigen Ueberresten bis jetzt das Leben gefristet all dies ist seit 1000 Jahren, soweit es nicht schon arabisch war, allmählich arabisirt worden, und man unterscheidet heut einen algierischen, aegyptischen, maltesischen, syrischen und 'irâkischen Dialekt des arabischen. Die einzigen Striche semitischer Zunge, die nicht arabisch sind, sind noch Abesinien, wo heute das amharische, das Tigré und Tigrinja, Tochtersprachen des Ge'ez, dann Südarabien, wo das Machri, eine Tochtersprache des sabäischen (himjarischen) gesprochen wird, und endlich jene schon genannten Punkte, wo sich das syrische noch erhalten hat, aber jetzt beinah am Aussterben ist.

Wenn wir endlich eine Aufzählung der semitischen Sprachen nach der zeitlichen Folge der uns noch erhaltenen Literaturwerke vornehmen, so ergibt sich folgende Reihe:

1) altbabylonisch (die ältesten semitisch - babyl. Königsinschriften, die sog. Izdubar oder Dubarlegenden etc.) von ca. 2000-1500 vor Chr.;

2) hebräisch (die alten Volkslieder in den hist. Büchern, z. B. Segen Jakobs, Deborahlied; der

Dekalog; das jehovistische Geschichtsbuch Gen. 2, 4 etc.; die ältesten Psalmen u. a.) von ca. 1500 an (allerdings das wenigste davon in gleichzeitiger Aufzeichnung);

3) assyrisch ca. 1200-600 vor Chr. (die längeren historischen Königsinschriften);

4) neubabylonisch (Inschriften des Nebukadnezar und seiner Nachfolger, dann die assyr. Uebersetzung der dreisprachigen Achämenideninschriften); 5) phönikisch (die ältesten Inschriften nach einigen vom 7. Jahrhundert an, die meisten aber Jahrhunderte später);

6) aramäisch von ca. 300 vor Chr. an, da die sog. chaldäischen (besser west- oder biblisch - aramäischen) Stücke des A. T. jedenfalls nicht später angesetzt werden dürfen; der Haupttheil der uns erhaltenen aramäischen Literatur beginnt aber mit der syrischen, deren älteste Stücke ins 2. Jahrhundert n. Chr. fallen;

7) südarabisch in den sabäischen (himjarischen) Inschriften, welche zum Theil schon in die 1. Jahrhunderte n. Chr. zu setzen sind (doch siehe jetzt Note 13!); 8) äthiopisch; die erhaltene Literatur beginnt mit der äthiopischen Bibelübersetzung im 4. Jahrhundert nach Chr.; einige wenige äthiopische Inschriften sind kaum ein Jahrhundert älter; 9) arabisch vom 6. nachchristl. Jahrh. an, in welches die uns noch überkommenen vorislamischen Lieder gehören; dann reiht sich vom 7. Jahrh. an die umfangreiche mohammedanisch-arabische Literatur an, deren ältestes Denkmal der Korân

ist, deren Hauptblüthe aber erst in den Beginn der Abbasidenherrschaft fällt. Die Araber sind es also, die als Literaturvolk am spätesten unter allen Semiten auftreten.

Ein ganz anderes Bild bekommen wir dagegen, wenn wir die semitischen Sprachen von der Alterthümlichkeit und Ursprünglichkeit ihrer Formen aus betrachten: da steht gerade das arabische an erster Stelle, das babylonisch-assyrische erst an zweiter, dann folgt etwa das südarabische (speciell das äthiopische), dann das hebräische und als in den Formen am meisten sich vom ursemitischen entfernend die aramäischen Dialekte. 14 Warum das arabische sich so rein und alterhümlich erhalten konnte, während wir es doch erst aus relativ so junger Zeit kennen zwischen der nachweisbar ältesten Fixirung des babylonisch-assyrischen und der ältesten des arabischen liegen weit über 2000 Jahre! darüber soll später in einem der Kapitel über Arabien ausführlich gehandelt werden. Einstweilen genüge, um die Thatsache zu constatiren, ein Blick auf das ursemitische Nomen und Verbum (siehe den sprachlichen Excurs).

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Nachdem ich nun je nach dem zeit-, literatur- und sprachgeschichtlichen Moment eine Eintheilung und Aufzählung der Semiten Ihnen gegeben, erübrigt noch, die Grenzen der semitischen Völker überhaupt nach aussen hin, gegen die denselben anwohnenden Nichtsemiten zu betrachten. Wir werden dabei sehen, dass hier kein Zufall waltet, sondern dies zugleich physikalische Grenzen sind, die sehr leicht erklären, warum die Semiten im Alterthum auf ein dem der Indoger

manen gegenüber verhältnismässig so kleines Gebiet beschränkt geblieben sind. Gebirge und das Meer haben die Semiten von den frühesten Anfängen ihrer Sprachentwicklung (wenigstens von jener zweiten Vorperiode) an bis zum Anfang der zweiten (resp. vierten), ja wenn man von der Ausbreitung der phönizischen Kolonien und der Auswanderung des kleinen Theils der Südaraber nach Habesch absieht, bis Anfang der dritten (resp. fünften) Periode naturgemäss verhindert, ihre Grenzen zu erweitern, bis endlich die alles überflutende Macht des Islâm auch diese von der Natur gesetzten Schranken weit überschritt, um ihre von höheren Gesetzen diktirte Mission für viele Völker des Erdtheils zu erfüllen. Im einzelnen nun gestalten sich die natürlichen Grenzen des semitischen Gebiets im Alterthum*), wenn wir bei dem Winkel, welchen das mittelländische Meer bei Cilicien macht, beginnen, folgendermassen:

a) im Norden: die östlichen Ausläufer des (in Kleinasien beginnenden) Taurusgebirgs;

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b) im Nordosten: die Zagroskette (vom Urmiasee ab südlich bis zum persischen Meerbusen);

c) im Osten: der persische Meerbusen;

d) im Süden: das arabische Meer;

e) im Westen: das rothe Meer;

die Landenge von Suez;

und das mittelländische Meer.

Zugleich die

Grenzen

Arabiens.

Um die durch obiges bereits zu drei Vierteln angegebenen Grenzen Arabiens vollends durch die nun

*) Siehe dazu die physikalische Karte.

Hommel, Die Semiten. J.

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nur noch fehlenden nördlichen (ebenfalls von der Natur gebildeten) Grenzen dieser Halbinsel, und im Alterthum zugleich auch des arabischen Sprachgebietes, zu vervollständigen, ziehe man sich eine Linie von Arîsh (Rhinocolura) bei Suez nach der Südspitze des todten Meeres, von da nordöstlich nach Tadmor (Palmyra), dann östlich nach dem Euphrat hin, und endlich von da südöstlich (immer zwischen der Wüste und dem Euphrat) bis zum persischen Meerbusen. Es entsteht so ein Dreieck, dessen Basis eine direct von Suez zur Mündung des Euphrat und Tigris gezogene Linie bilden würde und welches die grosse Wüste im Norden Arabiens einschliesst, die man später je nach ihrer Angrenzung syrische, mesopotamische und irâkische Wüste nannte. So waren Arabiens Grenzen schon am Anfang des 1. Jahrtausends vor Chr., wie wir aus den historischen Inschriften der assyrischen Grosskönige wissen; schon damals war jenes, die arabische Halbinsel so hermetisch von der übrigen Welt abschliessende Wüstendreieck ganz von nomadisirenden Beduinen durchzogen. Die Grenzen der übrigen semitischen Länder ergeben sich eigentlich hienach von selber, da ja zumal die Palästina's als allgemein bekannt vorausgesetzt werden dürfen und ich verweise hiefür auf das erste der drei Sprachkärtchen; sollten ja in obigem doch vor allem nur die natürlichen physikalischen Grenzen des gesammtsemitisichen Gebietes aufgezeigt werden. Nur über die geographische Lage der Euphrat- und Tigrisländer halte ich es nicht für überflüssig, gleich hier einige Worte anzureihen.

In den erwähnten, die semitischen Länder nach

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