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Ineinanderverarbeitung eines letzten Redactors herauszuschälen im Stande ist, nothwendig lückenhaft uns überliefert sind. So fehlen jetzt in der vorexilischen Völkertafel die Japhetiden, was aber, wie wir oben sahen, nicht ursprünglich ist, da Gen. 9, 18. 19 (vielleicht geradezu der nur irrthümlich in das 9. Capitel gerathene Anfang dieser Völkertafel) auch hier die Dreitheilung in Sem, Ham und Japhet (dazu 10, 21: Sem, der ältere Bruder Japhet's!) vorausgesetzt ist. Daneben gab es, wie die bekannte Weingeschichte Cap. 9, Vers 10-27 lehrt, noch eine andere neben dieser Völkertafel herlaufende Auffassung, wonach Sem, Japhet und Kanaʻan die drei Söhne Noah's waren; denn im Vers 22 „da nun [Ham] Canaan[s Vater] sahe seines Vaters Scham etc." ist natürlich das Eingeklammerte lediglich spätere Glosse, wie der Verlauf dieser Erzählung deutlich an die Hand gibt15. Welches nun die Söhne Japhets nach der vorexilischen Liste waren, theilt uns keine Urkunde mit; offenbar war die Aufzählung der nachexilischen Quelle, des Priestercodex, hier die reichhaltigere, und desshalb vom letzten Redactor bevorzugte, und das ist auch das einzig sichere, was wir über die Japhetreihe der vorexilischen Quelle wissen. Aehnlich verhält es sich bei den andern beiden Söhnen Noah's, nur dass es hier leichter ist, wenigstens annäherungsweise herauszubringen, was in der einen und was in der andern Version ursprünglich gestanden oder gefehlt hat. Wie z. B. die beim Jehovisten fehlende Genealogie des Semiten Aram aus einer andern vorexilischen Quelle glücklich ergänzt werden kann, sahen wir bei der Erklärung des Stückes Cap. 22, 20-24.

Dazu kommen nun wirkliche auf den ersten Anblick *) unlösbar scheinende Widersprüche theils der beiden Quellen untereinander, theils der einen oder der andern mit dem, was wir sonst aus den gesicherten Resultaten der orientalischen Alterthumskunde über die betreffenden Völker wissen. In der nachexilischen Quelle sind Saba, Chawîla und andere arabische (meist die südlichen und östlichen Küsten der Halbinsel bewohnende) Stämme Hamiten, und zwar Söhne Kusch's, in der vorexilischen dagegen Semiten, nemlich Söhne Joktan's und Enkel Eber's, des heros eponymus der Hebräer. Ferner erscheinen in beiden Recensionen die Kana'anäer mit ihrem wichtigsten Bestandtheil, den Phöniziern, als Abkömmlinge Hams (also nicht Semiten), ganz wie in der nachexilischen Quelle die Sabäer, während doch die phönizischen und sabäischen Sprachdenkmäler, schon aus vorchristlicher Zeit uns in genügender Menge erhalten 1, rein semitisch sind.

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Was weiter den geschichtlich-geographischen Hintergrund anlangt, so stimmt derselbe bei der vorexilischen Quelle aufs beste mit den Verhältnissen der älteren und mittleren Königszeit; die Namen der kana'anäischen Völkerschaften, wie besonders die Grenzbestimmung Vers 19, weisen auf eine noch viel frühere Zeit zurück, für welche auch die Aufzählung und Erwähnung der Hamiten des Nillandes gut passen würde, wenn man sich der durch die ägyptischen Denkmäler schon von der 12. Dynastie (c. 2350 vor Chr.) an bezeugten Berührungen palästinensischer Stämme mit dem Pharaonenreich erinnert. Auch die Vers 26-29 specificirten

*) daher das S. 9 dieser Vorträge und Aufsätze bemerkte.

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arabischen Völkerschaften mit zum Theil später (so z. B. in der an Erwähnung ausländischer Völker so reichen prophetischen Literatur, bes. Hesekiel) ganz verschollenen Namen passen eher für die ältere Königszeit (vgl. für Saba und Ophir nur Salomo) als für deren Mitte oder Ende. Der ganze hiehergehörende Theil des 10. Capitels aber weist in völligem Einklang mit dem echt volksthümlichen Inhalt und Charakter des Jehovisten auf keinerlei fremde (phönizische) Vermittlung hin, sondern erklärt sich vollständig aus den eigenen und selbst erlebten Berührungen Israels mit den umwohnenden Völkern; schon mehr auf das letzte Jahrhundert vor dem Exil deutet die elohistische Doublette Cap. 25, 1-3a mit ihrem Dedân neben Saba (vgl. die Völkertafel des Priestercodex, die prophetische Literatur, bes. Jeremija und Hesekiel), wie Schuach (vgl. Job 2, 11) und 'Ephah (vgl. Jes. 60, 6 neben Midjân). Der einzige Widerspruch dieser vorexilischen Völkertafel mit den thatsächlichen Verhältnissen scheint in der Ableitung der Kana näer von den sonst nur nach Aegypten und Nubien versetzten Hamiten zu liegen; man könnte an eine Verwechslung der Reihe „Sem, Kana an und Japhet"in der keinerlei genealogische Bedeutung bergenden Erzählung Cap. 9, 20—27 (vgl. oben S. 82) mit der genealogischen,,Sem, Ham, Japhet" hier denken und so leicht um die ganze Schwierigkeit herumkommen, doch seit Lepsius, wie nachher sich zeigen wird, die Zugehörigkeit der Phönizier (Puna) zu der rothen Sippe der Aegypter und Kuschvölker wirklich für die älteste Zeit nachgewiesen, ist es recht wohl denkbar, dass noch bis Anfang der Königsherrschaft sich eine Erinnerung

davon in Palästina selbst erhalten habe und also auch hier auf einst in der That bestehende Verhältnisse Bezug genommen ist.

Nun zu der nachexilischen Völkertafel. Wenn man Abschnitte wie den vom tyrischen Handel bei dem bereits im Exil schreibenden Hesekiel (ferner manches hierhergehörende beim babylonischen oder sog. zweiten Jesajah) 18 aufmerksam mit Beachtung des auf einmal merklich erweiterten geographischen Horizontes durchliest, und dann das 10. Capitel der Genesis in seinen beiden Bestandtheilen vergleicht, so wird man die besonders mit der Liste der ,,Kinder Japhet's" in so überraschender Weise zu Tage tretende Uebereinstimmung und diese Liste ist uns eben nur in der nachexilischen Recension des Priestercodex erhalten unmöglich für Zufall erklären können. Aber auch bei den von den andern Söhnen Noah's abgeleiteten Völkern zeigt sich ein ähnlicher Sachverhalt; gerade die in der vorexilischen Liste noch fehlenden Seba und Ramah finden sich erst bei Deuterojesajah (Jes. 43, 3. 45, 14 Seba mit Aeg. und Kusch) und Hesekiel (27, 22 Ra‍mah neben Saba) erwähnt, und das ebendaselbst so oft genannte Dedan fehlt wenigstens noch in der älteren vorexilischen Recension des Jahvisten. Auch Pût neben Kusch, Aegypten (Mişrájim) und Kana'an wird nicht ohne Grund erst hier den Söhnen Ham's beigesellt sein, da vor Nahum zur Zeit des Königs Manasse die Israeliten von diesem südlichsten Glied der Hamgruppe offenbar nichts wissen konnten. Das alles weist also auf eine spätere Abfassungszeit für die dem Priestercodex angehörende Quelle der Völkertafel, ganz in Einklang

mit den neuen Resultaten der Pentateuchkritik. Wenn ich nun weiter gerade für diesen nachexilischen Theil des to. Capitels der Genesis eine Vermittlung von phönizischer Seite behaupte (ganz im Gegensatz zu der vorexilischen Partie, wo eine solche entschieden zu läugnen war), so soll man mir nicht entgegnen, dass ja die meisten in ihr neu auftretenden Namen auch in der Literatur sich fänden und demnach ebenfalls auf eigene Berührungen der Israeliten mit diesen Völkern hinwiesen. Denn sieht man die betreffenden Capitel der besagten prophetischen Texte näher an, so ist hier überall vom Handel der Phönizier die Rede; von denen also kam den Israeliten die Kunde von Javan, Gomer, Tubal, Meshek etc., von dem in dieser Periode gewiss nur mehr in Afrika zu suchenden Put und Seba, und vom südarabischen Ra'mah, Sabtah und andern. Ophir, das zu Salomo's Zeit den Hauptmittelpunkt des phönizischen Handels an der Südküste Arabiens bildete, wo Schiffe von Tarschisch (Tartessus in Spanien) wie von Indien in gleicher Weise ihre Waaren absetzten1o, finden wir ganz im Einklang mit der oben aufgestellten früheren Abfassungszeit im vorexilischen (jahvistischen) Vers 29 von Gen. 10, während es ebenso charakteristisch in dem aufs anschaulichste den tyrischen Handel schildernden 27. Capitel Hesekiel's wie den andern prophetischen Texten dieser Zeit fehlt. Und mit Ophir hatte Israel selbst (wenn auch durch phönizische Vermittlung angebahnte) Beziehungen (vgl. die Schiffe Salomo's), Hesekiel dagegen redet lediglich von den späteren Handelsverbindungen der Phönizier ohne israelitische Betheili

gung.

So geht also gewiss der nachexilische Theil

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