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den und seine Wahrheit finden eben so bei anderen wie bei uns, und das, was er aus anderen redet, auch uns ein Wort der Wahrheit werden könne um uns selbst zu erleuchten und in der Erkennt: niß zu fördern. Aber eben so sollen auch die Werke, welche wir thun, nicht die unsrigen sein; sondern wie Christus sagen konnte und er sagt es ohne allen Unterschied nicht etwa nur von dem wunderbaren in seinem Leben, sondern auch von dem alltäglichen; es gilt nicht nur dem, was dem natürlichen Menschen unbegreiflich war, sondern auch dem, was diesem vollkommen klar ist, aber worin doch der erleuchtete Mensch seine göttliche Kraft erkennt; von allen sagt er, die Werke die thue der Vater in ihm: so sollen auch wir dahin kommen durch die Betrachtung seines Lebens, daß auch wir sagen können, die Werke die thut der Herr in mir, er der in mir lebt; denn was ich noch lebe im Fleisch, das lebe nicht ich sondern der Sohn Gottes in mir.

Sollen wir aber dahin gelangen, so laßt uns nicht vergessen, daß wir es nur können durch die immer erneuerte liebevolle Betrachtung seines Lebens, durch das sich immer wiederholende glåubige und verlangende Aufsehen auf ihn. Wie es in den Tagen seines Fleisches war, wenn ein gläubiges Gemüth, wäre es auch nur einer åußeren Hülfe bedürftig gewesen, sein Gewand anrührte, daß eine Kraft von ihm ausströmte: so geschieht es auch und so soll es immer geschehen, wenn wir eben dieses äußere Gewand das Fleisch, in welchem das ewige Wort wohnte, berühren oder vielmehr nur es in seinen einzelnen Momenten, in den verschiedenen Verhältnissen seines Lebens mit unserem geistigen Auge betrachten, daß eine Kraft von ihm ausgeht; und eben diese soll sich immer mehr ausbilden zu einem ihm angehörigen Leben, ja zu seinem Le: ben in uns. Und wenn wir eine solche Zeit wie die izige vollendet haben: so mögen wir uns billig fragen, haben wir von dieser Kraft aufgenommen? sind unsere eigenen Worte uns immer mehr ver schwunden, so daß wir nichts anderes mehr reden möchten als seine Worte? haben wir uns immer mehr losgemacht von allen Werken, welche wir nicht ihm zuschreiben können? Mögen wir aber das auch nicht im einzelnen nachzuweisen vermögen: wenn wir uns nur bewußt sind, daß wir mit diesem Willen in sein Leben hineingeschaut haben und dabei uns selbst nicht geschont und der Flekken, die wir an uns erblikkt haben! Denn Er ist eigentlich der Spiegel, in den wir schauen sollen, nicht das geschriebene Wort, sondern Er dieses Fleisch gewordene Wort; aber dann auch, wenn . wir in diesen schauen, vergessen wir nicht, wie wir gestaltet

waren, und vergessen nicht, wie er gestaltet war! Und wenn er uns in seinem Lichte immerdar uns selbst zeigt und offenbart, dann werden wir gewiß auch nicht vergeßliche und flüchtige Hörer gewesen sein, sondern immer mehr werden seine Worte in uns zu Thaten, und als Thåter des Wortes werden wir wirken, indem sich seine Liebe und seine Seligkeit in unserem Leben spiegelt zu seiner Verherrlichung und zu seinem Preise. Amen.

Lied 8.

XXIV.

Am 6. Sonntage nach Ostern 1832.

Lied 46. 314.

Text. Apostelgesch. 1, 21 und 22.

So muß nun einer unter diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der Herr Jesus unter uns ist aus- und eingegangen, von der Taufe Johannis an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.

M. chr. 3. Ich habe nur wenige Worte aus dieser Erzählung

herausgenommen, in der Voraussezung, daß sich aus ihnen jeder von uns die ganze Nachricht von der Wahl eines zwölften Apostels in die Stelle des Judas von selbst wird zu vergegenwärtigen wissen. Diese Begebenheit fällt in eben den Zwischenraum zwischen der Himmelfahrt des Herrn und der Ausgießung des Geistes an dem Tage der Pfingsten, den auch wir im Andenken an jene ersten Zeiten des Christenthums jezt durchleben. War nun dies ohnstreitig eine große und wichtige Angelegenheit für die damaligen Christen; dürfen wir es wol gestehen, daß in der gegenwärtigen Zeit eine lebendigere Theilnahme an allem, was zu unsern kirchlichen Einrichtungen und unserm gemeinsamen christlichen Leben gehört, erwacht ist als nach dem Maaße früherer Zeiten: so mögen wir wol, da es sich gerade in diesen Tagen so schikkt, unsere Aufmerksamkeit auf jene Begeben heit richten. Denn es kann nicht fehlen, daß wir nicht sollten das Ziel unserer Wünsche fester ins Auge fassen, den Weg der dahin

führt richtiger beurtheilen, wenn wir erwågen, wie damals bei einer solchen Veranlassung das beste der Kirche ist wahr. genommen worden. Und dies sei der Gegenstand unserer jezigen andächtigen Betrachtung.

1. Das erste nun, wovon ich geglaubt habe, es sei nöthig uns darüber vorgängig zu verständigen, ist die wichtige Frage: da doch damals der Geist Gottes noch nicht ausgegossen war über die Apostel, sondern sie noch in der Zeit standen, in welcher sie wie der Erlöser ihnen gesagt hatte nur warten sollten auf die Erfüllung des sen, was er ihnen verheißen hatte, ob wir sie tadeln dürfen, als ob sie ein so wichtiges Geschäft wie dies war unternommen håtten ohne den Geist Gottes? als hätten sie das Gebot ihres Herrn und Meisters vernachlässigt, indem sie eine so wichtige Handlung in eine Zeit legten, die er nur der stillen eingezogenen Ruhe, der Erwar tung und Hoffnung schon im voraus gewidmet hatte? Ungern möch= ten wir das, und doch finden wir allerdings in den Ausdrükken unserer Erzählung selbst darauf fast hingewiesen! Erst in dem folgenden Kapitel, wo von dem Tage der Pfingsten die Rede ist, wird erzählt, daß sie alle wåren voll geworden des heiligen Geistes: so waren sie es also damals noch nicht! Und auch von Petrus, dem die Worte, welche wir gehört haben, angehören, wird erst in Folge jenes spåteren großen Ereignisses gesagt, er habe geredet voll des heiligen Geistes zu den obersten und zum Volke Israels. Aber auf der andern Seite, was sagt der Apostel Paulus? Niemand kann Jesum einen Herrn nennen, denn durch den heiligen Geist. Nun nannten alle, die bei dieser Gelegenheit versammelt waren, schon seit langer Zeit Jesum ihren Herrn und Meister, und das Wort war in ihnen auch eine wahrhafte That und bestimmte ihr ganzes Leben: wie sollten sie also damals nicht auch schon theilhaftig gewesen sein des Geistes, ohne welchen wie der Apostel sagt niemand Jesum einen Herrn nennen kann? Erzählt uns nicht der Evangelist Johannes, wie der Erlöser schon in den Tagen seiner Auferstehung zu seinen Jüngern gesagt, Nehmet hin den heiligen Geist! und sie zu gleicher Zeit begabt mit einem solchen Vorrecht, mit einer solchen Einsicht, wozu es ganz vorzüglich des göttlichen Geistes bedarf, nåmlich auf die rechte Gott wohlgefällige mit dem was im Himmel geschieht übereinstimmende Weise den Menschen ihre Sünden zu behalten und zu vergeben? Wenn es uns jezt immer etwas ångstliches ist und uns mit einem innern Schauer erfüllt, wenn wir einzelne Christen wie es nicht selten geschieht in Beziehung auf die sen oder jenen sagen hören, der sei nicht wiedergeboren aus dem

Geist, der habe keinen Theil an dem Geist aus Gott sondern gehöre ganz und gar der Welt an; ohnerachtet doch überall unter uns der Name des Herrn genannt wird, und jeder sich dazu bekennt, so daß wir in Uebereinstimmung mit dem Worte des Apostels sagen müssen, wenn jenes Bekenntniß in dem Munde eines Menschen nur nicht ganz Lüge ist und Unwahrheit, wenn nur etwas davon wie wenig es auch sei aus dem innern hervorgeht, so ist auch das ein Werk jenes Geistes, und er ist ihm nicht ganz fremd und nicht getrennt von ihm: wie sollten wir es wagen wirklich zu sagen, daß die Apostel des Herrn, daß die Schaar derer, die seinen Namen bekannten, gewesen wären ohne den Geist Gottes? Aber so war es auch mit der Verheißung des Erlösers nicht gemeint, sonst stünde fie ja im Widerspruch mit jenem andern Worte des Herrn; viel mehr war es so. Er sagt ihnen, sie würden Kraft empfangen, indem von dem Geist Gottes über sie kommen würde, nåmlich zu dem welches sie schon gehabt hatten, ein höheres Maaß, eine stärkere Re: gung jener göttlichen Kraft; und ehe sie diese empfangen håtten, sollten sie in der Stille bleiben unter sich und warten, bis der göttliche Geist komme; und dann erst, nachdem diese Verheißung wahr geworden, sollten sie öffentlich auftreten und zeugen von ihm durch das ganze Land, in welchem sie lebten. In Beziehung hierauf nun betrachteten und ordneten die Apostel des Herrn auch diese Sache; fie glaubten, indem sie der Erfüllung seiner Worte entgegen sahen, wenn sie hernach gleich anfangen sollten seine Zeugen zu sein, so müßten sie auch so vollzählig beisammen sein wie damals, als er ihnen jenes gesagt. In dem Bewußtsein also, daß sie dann gleich ihren ganzen Beruf in reichem Maaß würden zu erfüllen haben, that nun Petrus eben diesen Vorschlag, daß die auf eine so betrůbende Weise leer gewordene Stelle wieder solle besezt werden durch einen andern. So angesehen dürfen wir wol nicht anders sagen, als daß Petrus auch dieses schon damals geredet habe durch den Geist Gottes, so daß auch diese Handlung wie sie ist verrichtet wor den als ein Werk desselben Geistes muß angesehen werden, der auch hernach alles geordnet und gestaltet hat, und wir also auch an dieser ebenfalls die Art und Weise erkennen müssen, wie in den Ange: legenheiten der christlichen Kirche immer soll verfahren werden. Denn wie auch die äußern Dinge in der Gemeinde des Herrn wechseln, der Geist bleibt immer derselbe, und aus ihm und seiner Fülle kön: nen wir alle Regeln unsers Verhaltens und unserer Wirksamkeit sowol für einen jeden in dem kleinen Kreise seines Lebens, als auch um so mehr dies das größere ist in den gemeinsamen Angelegenheiten und in der Leitung der christlichen Kirche hernehmen.

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