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Leben und ausgewählte Schriften

der

Büter und Begründer

der

lutherischen Kirche.

Herausgegeben von

J. Hartmann, Decan in Tuttlingen, Dr. Lehnerdt, General - Superintendent
in Magdeburg, Dr. C. Schmidt, Profeffor in Straßburg, Lic. K. F. Th.
Schneider, Seminar - Director in Neuwied, Dr. Vogt, Professor in Greifswald,
Dr. G. Uhlhorn, Consistorialrath in Hannover.

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VIII. (Supplement-) Theil :

J. Jonas, C. Cruciger, P. Speratus, L. Spengler,
N. v. Amsdorf, P. Eber, M. Chemnik, D. Chytraeus.

Elberfeld.

Verlag von R. L. Friderichs.

1862.

Justus Jonas.

Nach gleichzeitigen Quellen

von

Dr. Theodor Preffel,

Archidiaconus in Tübingen.

Elberfeld.

Verlag von R. L. Friderichs.

1862.

Drud von B. G. Teubner in Leipzig.

1.

Geschlecht und Jugend1).

Ein Biograph des Manncs, welcher als Justus Jonas seinen Namen in die Blätter der Reformationsgeschichte eingezeichnet hat, ist in der eigenthümlichen Lage, daß er vor Allem Geschlechts- und Taufnamen desselben sicher stellen muß. Was den lezteren betrifft, so hat der Umstand, daß der Theologe sich Justus schreibt, einen früheren Biographen 2) verführt, aus Jodocus Jonas und Justus Jonas zwei ganz verschiedene Personen zu machen, den Einen einen Erfurter, den Andern einen Wittenberger Professor zu nennen und nicht nur beider Leben besonders zu beschreiben, sondern sie auch verschieden abzubilden, Jenen unbärtig, Diesen mit einem großen Bart; natürlich, da derselbe Mann, so lang er sich Jodocus schrieb, noch jung war, und vielleicht erst in späteren Jahren einen üppigen Bartwuchs bekam. Auch nachdem die Identität beider Jonas aufgedeckt war, wollte man in dem Wechsel des Vornamens längere Zeit hindurch irgend ein besonderes Motiv suchen, wie etwa ein solches der Vertauschung des Namens Saulus in Paulus zu Grunde gelegen habe. Allein schon lange vorher, ehe der Vorname Justus der stehende wurde und mit dem Uebertritt zum Studium der Theologie eine gänzliche Veränderung mit Jonas vorging, finden wir bereits beide Namen neben einander herlaufen, wie z. B. C. Mutianus einen Brief vom 27. August 15153) an den „Juristen Justus Jonas" adresfirt. Der Name Justus erklärt sich einfach aus der Sitte der damaligen Zeit, den Namen Jodocus, der öfter auch Judocus geschrieben wurde, in Jost oder Just zusammenzuziehen und ihn dann wieder zu latinißiren in Justus 4).

Schwieriger ist die Frage nach dem Geschlechtsnamen, ob dieser Jonas sei? G. Wizel, dem wir später in einer literarischen Fehde mit unserem Jonas begegnen werden, schrieb eine Schrift wider Jodocum Koch, der sich nennet Justum Jonam;“ in der Matrikel der philosophischen Facultät zu Erfurt schrieb Jonas, wie auch sonst öfter, Jodocus Jone (d. h. Jonae, sc. filius); endlich findet sich der angebliche Name seines Vaters Johannes Jonas in keiner einzigen Urkunde als Name eines Bürgermeisters von Nordhausen unterzeichnet, während ein Jonas Koch in den Jahren 1476 bis 1503 des Defteren als Name des Bürgermeisters zu Nordhausen genannt wird. Es

war

(RECAP eine gezwungene Erklärung, wenn Reinhard und Knapp vermuthe

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