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In der Geschichte der Heiligen ist diese apostolische Gabe unzählige Mal aufgezeichnet und wie an sie das Gebot: „machet die Kranken gesund, reinigt die Aussäßigen, wecket die Todten auf, treibet die Teufel aus,“ erging, so empfingen alle wahren Nachfolger Christi auch die Gabe,,,mit neuen Zungen zu reden; auf die Kranken die Hände zu legen, Schlangen zu vertreiben, daß sie nicht schaden; Teufel auszutreiben 2c." Wem aber die Kraft des Geistes fehlt und des Glaubens, dieser thut die Thaten nicht, wie die Heiligen, bei denen er es bezweifelt, weil er es nicht nachmachen kann. Denn sie thun die Thaten nicht mit Gott, darum treten sie auch ihre Feinde nicht unter.“ (Ps. 60, 14.). ,Sie geben gute Worte, aber im Herzen fluchen_fie.“ (Pf. 62, 5).

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Die Heiligen haben aber in dem christlichen Sinne geheilet und die Hände aufgelegt; darum haben sie auch so große Wunder gewirkt. Aus den vielen äußerst merkwürdigen Geschichten will ich hier nur ein paar anführen. So heilte der irländische Apostel, der heilige Patricius, die Blinden durch Händeauflegen. Der heilige Bernard soll nur allein zu Constanz am Bodensee in einem Tage eilf Blinde sehen und achtzehn Lahme gehen gemacht haben. Zu Cöln heilte er abermals zwölf Lahme, machte drei Stumme reden, zehn Laube hören, und als er selbst krank war, erschien ihm der heilige Lorenz und Benedict und machten ihn dadurch gesund, daß sie ihre Hand auf den schadhaften Ort legten. Sogar seine Teller und Schüsseln sollen nach seinem Tode noch Kranke gesund gemacht haben! Hierher gehören auch die Wunder der heiligen Margaretha, Katharina, Elisabeth, Hildegarde c. und besonders die Wundercuren der beiden Märtyrer, des heiligen Cosmas und Damianus. Unter andern befreiten sie den Kaiser Justinian von einer unheilbaren Krankheit. Die heilige Odilia hat einen Aussäßigen, vor dem alle Menschen geflohen, in ihre Arme genommen und freundlich gewärmt, wodurch er rein, frisch und gesund geworden.

Merkwürdig sind vor allem auch Beispiele, wo sehr gefährliche Kranke durch die heilige Taufe oder die legte Delung (Chrisma) schnell und vollkommen wieder gesund wurden. Man zählt dahin, als cins der merkwürdigsten Beispiele, den Kaiser Constantin. Pyrrhus, König von Epirus, welcher den Schrecken

nach Rom gebracht, besänftigte die Kolikschmerzen und heilte die Krankheiten der Milz, indem er die Kranken auf den Rücken legte und mit der großen Zehe darüber fuhr. (Plutarch. vita Pyrrhi. „Digitum maximum pedis divinitatem habuisse adeo quod igne non potuit comburi.") Der Kaiser Vespasian heilte Nervenkrankheiten, Lähmungen und Blindheit einzig und allein durch das Auflegen der Hände. (Sueton. vita Vespas.) Der Kaiser Hadrian trieb, nach Cölius Spartianus (vita Hadr.) das Wasser aus dem Bauch der Wassersüchtigen durch Berührung eines Fingers heraus und genas selbst durch solche Berührung von einem higigen Fieber. Der König Olaf heilte den kranken Egill auf der Stelle dadurch, daß er zu ihm ging und seine Hände auf die Seite legte, wo der Schmerz war, auch sang er dabei Sprüche (Edda S. 216). Die Könige von Frankreich und England heilten die Kröpfe durch bloßes Anrühren. In England soll zuerst ver fromme Eduard, der Bekenner, in Frankreich Philipp der Erste diese Kraft besessen haben. Die dabei gebräuchliche Formel war: le roi te touche, allez et guerissez, so daß das Wort mit dem Acte der Berührung verbunden wurde. Man nannte es deshalb in England Kings evil; in Frankreich hat sich diese Gabe bis auf spätere Zeiten erhalten, und es sollen dem neuen Könige jedesmal bei der Weihe die Art der Berührung, sowie die auszusprechende Formel: le roi te touche, dieu te guerisse, übergeben worden sein. Unter Ludwig XIII. soll der Herzog von Epernon noch ausgerufen haben: „was, der König hätte denn nichts, als die Gabe Kröpfe zu heilen für sich behalten", als dieser den Richelieu zum Generalissimus gegen Spanien ernannt hatte.

Unter den deutschen Fürsten wurde das Vermögen Kröpfe zu heilen auch den Grafen von Habsburg zugeschrieben; diese sollen auch das Stammeln durch einen Kuß geheilt haben. Plinius sagt: Es giebt Menschen, deren ganzer Körper medicicinische Kräfte besigt, als die Marser, die Psylier ic., die durch bloßes Anrühren den Biß der Schlangen heilen. Dieses erwähnt er vorzüglich von der Insel Cypern. Auch noch neuere Reisebeschreibungen von Cypern bestätigen diese Curen durch das bloße Händeauflegen. In späteren Zeiten haben sich die Salu dadores und Ensalmadores in Spanien sehr berühmt gemacht,

welche durch Gebete, Händeauflegen und Anhauchen fast alle Krankheiten heilten. Valentin Greaterake aus Irland heilte anfangs durch seine Hand Kröpfe, später Fieber; Wunden; Geschwüre; Podagra und zuleht alle Krankheiten. Im siebzehnten Jahrhundert heilte zu London auch der Gärtner Levret und der berüchtigte Streeper durch Bestreichen mit den Händen Krankheiten. Auf ähnliche Weise heilte Michael Medina und das Kind von Salamanca durch Anrühren Krankheiten. Durch Hände auflegen und durch Aussprechen magischer Worte heilte auch schon Marcellus Empiricus (Sprengel, Gesch. der Med. 2. Th. S. 179). Der Gastwirth Richter zu Royen in Schlesien hat in den Jahren 1817 und 1818 mehrere Tausend Kranke auf freiem Felde mit der Hand berührt und viele gebessert und geheilt. Unter den Päpsten hieß Chirothesie Heilen durch Händeauflegen. Diepen broek schrieb zwei Abhandlungen über das Händeauflegen, und nach Lampe sind vierunddreißig Chirotheten heilig gesprochen worben. (Dissert. binae de χειροθεσία et χειροτονία. — Lampe, de honoribus et privilegiis medicorum dissert. — Mémoire pour servir à l'histoire de la jonglerie. London et Paris 1784. de cura strumarum contactu regio facta. Jenae 1730. tactu regis etc. Witeb. 1675. Delrio, disquisit. magic. Mogunt. 1606. T. I. 66. — De la Philosophie corpusculaire, ou les connaisscances et les procédes magnétiques chez les divers peuples par M. de L***. Paris 1735. p. 112. — Guil. Tooker, Charisma, seu donum sanitatis etc. Lond. 1597. William Clowes, Right fruitful and approved Treatise of the struma. Lond. 1602.A. Laurentius, de mirabili strumas sanandi vi solis Galliae regibus concessa. Paris 1609. G*. Traité de la guerison des ecrou

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Hilscher,

Metz, de

elles par l'allouchement des septenaires. Dan. G. Morhof, princeps medicus. Rost. 1665. C. G. Busch, Handbuch der Erfind. T. III. Eisenach 1793. p. 15. A brief account of M. Val. Greaterakes and divers of the stranges cures by him performed. Lond. 1666. — Pechlin, Nic., observat. phys. med. Hamb. 1691. Schelhamer, dissert. de odontalgia tactu sedanda. Jenae 1701. Adolphi, dissert. de morborum per manum attrectationem curatione. Lips. 1730. Antimagnetismus oder Ursprung, Fortgang, Verfall und Erneuerung des thierischen Magnetismus; aus dem Franz. Gera 1788.)

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Talismane,

§. 104.

von dem griechischen téhɛoμa, etwas Geweihtes, woraus die Araber tilsem, imago magica bildeten, find Körper, vorzüglich Metalle, Mineralien, auch Wurzeln und Kräuter, welche man entweder als Präservative oder als Heilmittel gegen Krankheiten auf dem Leibe trug. Aehnlich, jedoch nicht ganz dasselbe, sind die Amulete, diesen schrieb man vorzüg lich Gift und Unheil abwehrende Eigenschaften zu, die man unter bestimmten Formeln, Figuren und astrologischen Zeichen und Zahlen bereitete und bezeichnete. Die berühmteste Bezeichnung war die der Abraras, welches die Himmel im Allgemeinen bezeichnet, und aus welcher nach Sprengel wahrscheinlich nachher jene Formel des Abracadabra entstand, welche Serenus Sammonicus besonders gegen das Wechselfieber empfahl (S. Sammon. de re medica 1581. 4. c.) Andere Formeln finden sich bei Alex. v. Tralles (Sprengel, 2. Th.) In neuern Zeiten gingen diese Dinge über in das Tragen von Blutsteinen, Magneten, Bernsteinhalsbändern, Heiligenbildern, geweihten Sachen, bei den Katholiken sind es die Scapuliere, womit jedoch die Idee des Heiligen vorwaltet.

Am häufigsten wurden die Talismane von den Morgenländern gebraucht, die sie auch bis jezt noch haben. Sie waren theils ganz einfach und glatt, oder sie wurden auch künstlich zubereitet, wobei man immer eine besondere Rücksicht auf den Stand der Gestirne bei dem Aufsuchen und Bereiten nahm, weshalb man sie auch Constellationsringe nannte. Sie wurden nach und nach in allerlei Figuren, z. B. der Sonne, des Mondes, der Planeten_angefertigt. Eine mystische Figur, die als Symbol des unaussprechlichen Namens Gottes, wie die Juden meinten, im Tempel zu Jerusalem gefunden wurde, sieht man auf mehreren Gemmen, und zwei ineinander geschobene Dreiecke machten nach Sprengel das Diagramma der Gnostiker aus, womit sie alle Arten von Wundercuren zu verrichten glaubten. Man ging so weit, daß man mit Hülfe der Talismane mit den Geistern in Verbindung zu kommen glaubte; daß man sich die Liebe und das Wohlwollen der Menschen damit gewinnen, und daß man selbst durch

das Beisichtragen dieser Talismane andere Menschen in eine beliebige Stimmung versehen könne. Orpheus z. B. sagt, durch den Magnetstein vermöge man die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer außerordentlich zu spannen und die Kraft der Ueberzeugung zu vermehren. Eine ganz besondere Kraft wurde vorzüglich den Edelsteinen zugeschrieben.

§. 105.

Da wir bei den magnetischen Somnambulen ähnliche Beobachtungen machen, wonach gewisse Metalle, Pflanzenstoffe und Edelsteine ganz eigenthümliche Erscheinungen hervorrufen: so ist anzunehmen, daß man auch früher auf ähnlichem Wege veranlaßt worden sein mag, auf die Wirkungen der Talismane zu achten und sie in die Reihe heilkräftiger Dinge aufzunehmen. Wie Magnete, Eisen, Kupfer, Silber, Gold und Quecksilber; Diamanten, Sapphire, Rubine, Smaragde jezt ganz bestimmte Wirkungen bei Somnambulen hervorbringen: so hat man in älterer Zeit ganz besonders die speciellen Wirkungen jener Stoffe und der Edelsteine aufgezeichnet. Schon die Buddhisten haben dem Sapphir eine heilige magische Kraft zugeschrieben, und er wurde der Stein aller Steine (optimus, quem tellus medica gignit) genannt. Daß spiegelnde Flächen somnambule Erscheinungen erzeugen, ist von jeher bekannt gewesen und über die mannichfachen Wirkungen der Farben des Lichtes, welche sogar eine ungleiche Erwärmungskraft haben, hat die Physik erst in der neuesten Zeit Aufschlüsse ertheilt. Die Elektricitätspolaritäten sind wahrscheinlich noch wichtiger, als das bloße Licht der Edelsteine, und nach Amoretti's Versuchen haben alle entweder + oder E. So ist der Diamant, der Granat, der Amethyst und der Telesit — E.; der Smaragd, der Sapphir, Aquamarin, der Chrysolit, Chrysopras, der Ligurith + E. (Kiefer's Archiv 4. Bd. 2. H. S. 62). Kein Wunder also, wenn gleiche Erscheinungen durch ihre Einwirkung bei den Menschen entstehen, und daß ihre Wirkungsweise hin und wieder schon immer beobachtet und immerdar auch aufgezeichnet worden ist. Ihre Einwirkung als Lichtträger auf das Nervensystem und die Einbildungskraft hat einen bestimmten Grund, wie man schon bei den Orientalen und besonders im

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