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Blut, von dem reinen und heiligen Leben, von der göttlichen Menschheit Jesu Christi durchdrungen, und also die Seele an derselbigen Seite, von der ihr aller Schaden und alles Elend gekommen, geheilt und geheiligt. Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? das Brod, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Gleich groß aber ist dieses Geheimniß, daß der Erlöser in seinem heiligen Abendmahl gegenwärtig sich mit der glåubigen Seele vereinige, und nach der Liebe Art ihr zu genießen giebt, als daß überhaupt sich die Seele mit ihm vereinigt, ohne den sie doch nur noch für das Irdische und Vergångliche lebt, ohne den sie todt und erstorben ist für alles höhere und wahrhaftige Leben. So ist auch auf eine geheimnißvolle Weise unser Geist für diese Welt vereinigt mit einem sinnlichen Leibe, und Niemand bezweifelt die Thatsache oder die Möglichkeit, und der Geist kann des Leibes nicht ganz entrathen, und der Leib ist todt ohne den Geist. So senket das himmlische Sonnenlicht sich in die Pflanze herab, und lockt sie hervor aus der finstern Wurzel der Erde, und giebt ihr Gedeihen und Leben; sie aber lebt in der Sonne, ringet und dehnet sich aus nach ihr, um des wonne vollen Lichtes theilhaftig zu werden, und würde, ganz in den Schatten und in die Finsterniß gestellt, traurend verwelken und untergehn. So ringet und seh

net

net sich die in dem finstern, irdischen Leibe gefangene, im Schatten des Todes traurende, und unter der Last unendlichen Kummers seufzende Seele immerdar nach ihrem Befreier und Heilande, und sie würde traurend verwelken und untergehn, fånde sie nicht in ihm einen festen Halt, Vergebung der Sünde und wahrhaftiges Leben, käme er ihr nicht entgegen in seinem heiligen Wort und in seinem heiligen Abendmahl, und nåhme sie nicht in beiden ihn selbst, sein Leben und seine Liebe, sein gott menschliches Wesen mit durstender Liebe in sich auf. Nur in diesem Gnadenbunde mit ihm fließt ihr göttliche Kraft, göttlicher Friede, göttliche Seligkeit zu; nur in dieser Vereinigung mit ihm fühlt sie sich gestärkt zur muthigen Fortseßung ihrer Pilgerschaft, zum freudigen Thun alles Guten, zur herzlichen Liebe gegen die Brüder; nur in dieser Gemeinschaft fühlt sie sich wohl und von allem. Weh des irdischen Lebens befreit und erlößt. Und hier schon oft und immer von neuem mit ihm sich vereinigend in seinem heiligen Abendmahl, und darin und dadurch seiner göttlichen Lebensfülle theilhaftig geworden, geht sie beruhigt und schweigend jener schönen Zeit entgegen, wo sie mit ihm das ewige Abendmahl feiern und Er es neu mit uns trinken wird in seines Vaters Reich.

Dreizehnte Betrachtung.

So

Am Charfreitage.

Do oft wir zu diesem hochheiligen Tage, zur Feier des Todes Jesu Christi, unfers Herrn und Heilandes, zurückkehren, sind wir uns eines Schmerzes bewußt, dem doch auch eine heilige Freude nicht fremd ist, und eine Freude, in welche der Schmerz auch unvermeidlich sich einmischt. Worauf beruhet das? Darauf, daß der Gedanke an das Leiden und Sterben dieses Gerechten jedes fühlende Herz mit dem tiefsten Mitleiden erfüllet, aber zugleich mit dem Gedanken an die unendlich segensreichen Folgen, an die beglückenden Wirkungen dieses verdienstvollen Todes in eins zusammenfällt. Es läßt sich in jeder wahren Betrachtung dieses Ereignisses beides nicht trennen. Es läßt sich nicht übersehen oder verkennen, einen tiefern Sinn, als bei jedem andern Menschen, eine heilige Abzweckung habe dieses Leiden und Sterben. Es öffnet sich uns in diesem blutigen Tode eine Quelle des Lebens, die uns ohne diesen Tod völlig verschlossen wåre; wir sehen

darin die Offenbarung eines Geheimnisses, dessen Inhalt nichts Geringeres ist, als die Versöhnung der Welt mit Gott.

In dieser einzigen Vorstellung fasset die christliche Lehre das ganze Verdienst des Todes Jesu Christi zusammen. Sie bezeichnet es aber noch nåher, um uns auch die Möglichkeit solcher Versöhnung begreiflich zu machen. Sie lehrt, so werde die Welt mit Gott versöhnt, daß ihr um Christi willen ihre Sünde nicht zugerechnet, daß ihr vielmehr das Verdienst dieses Todes zugerechnet werde. Hier treten wir in die Welt hoher Geheimnisse ein. Aber wie könnten diese Vorstellungen auch nur geheimnißvoll seyn für uns, wenn wir nicht irgend etwas daran auch zu erkennen und einzusehen, zu verstehn und zu begreifen vermöchten; wote könnten wir diese Lehre für eine Wahrheit des Glaubens er klåren, wenn sie uns völlig dunkel und unbegreiflich bliebe; wie könnten wir diese Wahrheit für so unendlich heilbringend und segensreich halten, und darauf das Heil unserer Seele, Vergebung der Sünde und die Hoffnung des ewigen Lebens bauen, wenn sie zugleich in ihrem Wahrheitsgrunde uns völlig verborgen oder verschlossen wäre? Nein, eben damit sie nicht dieses sen, ist sie uns geoffenbart, d. h. klar und verständlich gemacht, und so lasset uns denn heute vornehmlich aus diesem Gesichtspunkte den Tod Jesu betrachten.

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Und wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns ge liebet hat und sich selbst für uns dargegeben, zur Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch.

Als den höchsten Beweis der Liebe, die Einer irgend zu dem Andern haben kann, stellet der heilige Apostel in diesem Spruch die Hingebung und Aufopferung Jesu Christi dar, und gründet darauf die Forderung einer ähnlichen Liebe und der Nachahmung solches heiligen Beispiels. In ähnlicher Weise hatte der Herr selbst vormals gesagt: Niemand hat größere Liebe, denn daß er sein Leben låsset für seine Freunde. Wie das geschieht und geschehen kann im häuslichen und öffentlichen Leben, daß Einer sich aufopfert für den Andern, das wissen wir alle, davon fehlt es uns nicht an Erfahrungen und Beispielen. Wie aber Christus für uns habe leiden und sterben können, das ist nicht so leicht einzusehen, das hat man oft nicht begreifen wollen und es absichtlich in Schatten gestellt, da doch eben darauf ganz vorzüglich der Segen des uns durch ihn erworbenen Heils beruht. Sehr bestimmt und entscheidend spricht der Apostel hierüber in unserm Text; wie er an anderen Orten dieses eine Zurechnung des Verdienstes Christi nennt, so sagt er hier: für uns habe sich Christus dargegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch, und dem zufolge las set uns jest betrachten:

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