ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

20. Mein Herz, mein Herz ist traurig.

Mein Herz, mein Herz ist traurig,
Doch lustig leuchtet der Mai;
Ich stehe, gelehnt an der Linde,
Hoch auf der alten Bastei.

Da drunten fliesst der blaue
Stadtgraben in stiller Ruh',
Ein Knabe fährt im Kahne
Und angelt und pfeift dazu.

Jenseits erheben sich freundlich,

In winziger bunter Gestalt,

Lusthäuser und Gärten und Menschen
Und Ochsen und Wiesen und Wald.

Die Mägde bleichen Wäsche
Und springen im Gras herum;
Das Mühlrad stäubt Diamanten,
Ich höre sein fernes Gesumm'.

Am alten grauen Thurme
Ein Schilderhäuschen steht ;
Ein rothgeröckter Bursche
Dort auf und nieder geht.

Er spielt mit seiner Flinte,
Die funkelt im Sonnenroth,
Er präsentirt und schultert-
Ich wollt', er schösse mich todt.

21. Aus alten Märchen winkt es.

Aus alten Märchen winkt es.

Hervor mit weisser Hand,

Da singt es und da klingt es
Von einem Zauberland,

Wo grosse Blumen schmachten

Im goldnen Abendlicht,
Und zärtlich sich betrachten
Mit bräutlichem Gesicht ;-

Wo alle Bäume sprechen Und singen wie ein Chor, Und laute. Quellen brechen Wie Tanzmusik hervor ;

Und Liebesweisen tönen,
Wie du sie nie gehört,
Bis wundersüsses Sehnen

Dich wundersüss bethört.

Ach, könnt' ich dorthin kommen

Und dort mein Herz erfreun,
Und aller Qual entnommen

Und frei und selig sein!

Ach! jenes Land der Wonne, Das seh' ich oft im Traum; Doch kommt die Morgensonne, Zerfliesst's wie eitel Schaum.

HEINE.

22. Meergruss.

Thalatta! Thalatta!

Sei mir gegrüsst, du ewiges Meer!
Sei mir gegrüsst zehntausendmal
Aus jauchzendem Herzen,

Wie einst dich begrüssten
Zehntausend Griechenherzen,
Unglückbekämpfende, heimathverlangende,
Weltberühmte Griechenherzen.

Es wogten die Fluthen,
Sie wogten und brausten,
Die Sonne goss eilig herunter
Die spielenden Rosenlichter,

Die aufgescheuchten Möwenzüge

Flatterten fort, lautschreiend,

Es stampften die Rosse, es klirrten die Schilde,
Und weithin erscholl es wie Siegesruf:

Thalatta! Thalatta!

Sei mir gegrüsst, du ewiges Meer,

Wie Sprache der Heimath rauscht mir dein Wasser, Wie Träume der Kindheit seh' ich es flimmern

Auf deinem wogenden Wellengebiet,

Und alte Erinnrung erzählt mir auf's Neue
Von all dem lieben herrlichen Spielzeug,
Von all den blinkenden Weihnachtsgaben,
Von all den rothen Korallenbäumen,
Goldfischchen, Perlen und bunten Muscheln,
Die du geheimnissvoll bewahrst

Dort unten im klaren Kristallhaus..

O, wie hab' ich geschmachtet in öder Fremde! Gleich einer welken Blume

In des Botanikers blecherner Kapsel
Lag mir das Herz in der Brust.

Mir ist, als sass ich winterlange,
Ein Kranker, in dunkler Krankenstube,
Und nun verlass' ich sie plötzlich,

Und blendend strahlt mir entgegen

Der smaragdne Frühling, der sonnengeweckte, Und es rauschen die weissen Blüthenbäume, Mit bunten duftenden Augen,

Und es duftet und summt und athmet und lacht, Und im blauen Himmel singen die VögleinThalatta! Thalatta!

23. Vaterlandslied.

Der Gott, der Eisen wachsen liess,

Der wollte keine Knechte,

Drum gab er Säbel, Schwert und Spiess

Dem Mann in seine Rechte,

Drum gab er ihm den kühnen Muth,

Den Zorn der freien Rede,

Dass er bestände bis auf's Blut,

Bis in den Tod, die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,

Mit rechten Treuen halten,
Und nimmer im Tyrannensold
Die Menshenschädel spalten;

HEINE.

Doch, wer für Tand und Schande ficht,
Den hauen wir zu Scherben,

Der soll im deutschen Lande nicht
Mit deutschen Männern erben.

O Deutschland, heil'ges Vaterland!
O deutsche Lieb' und Treue!
Du hohes Land! du schönes Land
Dir schwören wir aufs Neue:

Dem Buben und dem Knecht die Acht!

Der füttre Krähn und Raben!

So ziehn wir aus zur Hermannsschlacht Und wollen Rache haben.

Lasst brausen, was nur brausen kann In hellen lichten Flammen!

Ihr Deutschen alle, Mann für Mann,
Für's Vaterland zusammen!
Und hebt die Herzen himmelan,
Und himmelan die Hände,

Und rufet alle, Mann für Mann:

Die Knechtschaft hat ein Ende!

Lasst klingen, was nur klingen kann!

Die Trommeln und die Flöten!

Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röthen,

Mit Henkerblut, Franzosenblut

O süsser Tag der Rache!

Das klinget allen Deutschen gut,

Das ist die grosse Sache.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »