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kritische Verfahren durchaus nicht mit dem Kürzen abgethan ist. Die auf S. 90 zuletzt von mir hervorgehobenen Mängel des Zusammenhangs begreifen sich leicht, wenn man den ausführlicheren Text des Deuteronomiums 4, 34 ff. und 9, 4 ff. zu Rathe zieht. Der Verfasser der Handschrift hat die Worte von dort genommen, aber ohne den dort beabsichtigten Gedanken zu beherrschen. Es wird sich daher mit den » Gesetzen und Rechten « nicht anders verhalten, als dass sie in seiner Rede ein Räthsel bleiben. In unserem Deuteronomium ist 4, 1. 14. 45. 5, 1 etc. von ihnen die Rede, weil C. 12 bis C. 26 folgt. Dass die Handschrift diese fortlässt, dennoch aber von >>Gesetzen und Rechten « redet, ist ein Beweis nicht nur für die Abhängigkeit von unserem Bibeltext, sondern auch für den Mangel an Umsicht, mit dem der Fälscher glücklicher Weise verfahren ist.

Diese Punkte mögen genügen, um die Ergebnisse der früheren Untersuchungen zu bestätigen. Es liesse sich leicht noch mehr anführen, wie eine mangelhafte Beobachtung der consecutio temporum, die z. B. Stück D, Lage c (Anfang) hervortritt, und sich aus der mechanischen Reproduktion der Vorlage begreift. Ich brauche kein Wort mehr zu verlieren über die in der Rede selbst regelmässig gebrauchte Gottesbezeichnung » Elohim dein Gott«, wie wir sie z. B. Ps. 45, 8 finden, während die Ueberschrift und Unterschrift den Gottesnamen darbietet. Soll etwa der Jahwist die letzteren, der Elohist aber den Text und zwar nach dem Muster der späten Psalmen -- geschrieben haben? Und dass

für Masculinum und Femininum gebraucht wird, ist wohl in der Meinung geschehen, dass zu Mose's Zeiten noch für beide Geschlechter üblich gewesen sei. Vielleicht wusste der Verfasser, dass keine der elf Stellen, an denen im Pentateuch geschrieben steht, im Deuteronomium vorkommt, dass jene Schreibung hier also am konsequentesten auftritt. Die abweichende Gestalt des Dekalogs erklärt sich ebenfalls ohne Schwierigkeit. Indem der Verfasser das Verbot des Bilderdienstes mit dem ersten vereinigte und das neunte und zehnte Verbot (nach lutherischer Zählung) zusammenzog, musste

er ein neues hinzusetzen. Wahrscheinlich bot ihm Matth. 5, 43 Veranlassung, die Worte Lev. 19, 17 zu verwenden. Ueberhaupt liefern die Capitel Lev. 18. 19 und 20 die Grundlage für alle wesentlichen Eigenthümlichkeiten dieses jüngsten aller Dekaloge.

Die Prüfung des Textes hat zur sicheren Erkenntniss geführt, dass die Handschrift eine Fälschung ist, die trotz aller ihrer Fehler nicht ungeschickt genannt werden darf. Die Kunst des Fälschers zeigt sich am grössten in der Herstellung der Schrift. Seitdem ich mich aber selbst durch jenen S. 68 erwähnten Versuch überzeugt habe, dass verhältnissmässig wenig Uebung dazu gehört, um auf Leder stylvoll althebräisch zu schreiben, hat auch dieses bestechende Aeussere der Lederstreifen vollkommen den Reiz für mich verloren. Ich erblicke darin die Handschrift eines solchen, der wiederholt und längere Zeit für sich althebräische Buchstaben geschrieben hat und daher einen sicheren Ductus dieser Charaktere sich aneignete. Die Geschichte, die dem angeblichen Kleinod mit auf den Weg gegeben ist, hat keinen Werth, wie ich schon oben gesagt habe, und die Räthsel, die uns einige Aeusserlichkeiten der Lederstreifen aufgeben, sind entweder ein Trugmittel oder ein Scherz des Fälschers. Ihre Lösung ist nicht meine Aufgabe.

Es ist nicht die Kunstfertigkeit eines geschickten Handwerkers, auf die wir diese Fälschung, wie die meisten anderen, zurückführen müssen. Ihr Urheber ist mindestens ein Dilettant auf dem Gebiete der alttestamentlichen Wissenschaft, schwerlich ein Vertreter derselben von Profession seine Arbeit müsste dann jedenfalls als ein Zeugniss wohl guter Anlagen, aber doch mangelhafter Kenntnisse gelten. Er zeigt namentlich im letzten Theile seiner Arbeit eine ziemlich sichere Handhabung des hebräischen Ausdrucks, hat Sprachverständniss, wie die Anwendung der Trennungspunkte im Dekalog beweist, hat gewisse epigraphische Kenntnisse, ist mit mehreren Ergebnissen der Pentateuchkritik vertraut, vermag auch Doubletten in unserem Bibeltext geschickt zu erkennen, ver

räth aber in seinen kritischen Operationen den völligen Mangel einer festen Methode. Was er uns bietet, ist mehr als ein Auszug aus unserem Deuteronomium. Es ist eine kritische Bearbeitung des Textes, die man theilweise mit Interesse lesen wird, trotzdem er es nicht über ein fehlerhaftes Exercitium hinausgebracht hat. Es beruhigt, dass man den Fälscher nicht in so hohen Regionen der Wissenschaft zu suchen hat, wie der trügerische Nimbus, mit dem die Handschrift nach mehr als einer Seite hin umgeben ist, anfangs glauben lässt. Jedoch hat man Grund zu zweifeln, ob die Handschrift im Koffer des Herrn Schapira Sommer 1883 zum ersten Mal die Reise über das Mittelmeer gemacht hat.

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